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Bundeswirtschaftsministerium empfiehlt Unternehmen, sich wegen der Gaskrise mit Notstromaggregaten einzudecken

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Das Bundeswirtschaftsministerium empfiehlt Unternehmen, sich wegen der Gaskrise mit Notstromaggregaten einzudecken. Wie die Bild-Zeitung am Samstag unter Berufung auf eine Antwort von Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen (Grüne) an den CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Pilsinger berichtete, sollen die Aggregate mögliche Stromausfälle kompensieren. Der Aufruf kommt reichlich spät und es ist unklar, ob der Markt eine gesteigerte Nachfrage überhaupt bedienen kann.

„Empfehlenswert ist die Ausstattung mit Notstromaggregaten insbesondere für Betreiber von kritischer Infrastruktur“

Graichen empfiehlt demnach, dass die Notstromaggregate eine Überbrückungszeit von 72 Stunden haben sollen. Studien der Regierung zufolge können Ausfälle mehrere Wochen dauern.

Die Empfehlung richtet sich nicht an Privathaushalte, sondern vor allem an „Betreiber von kritischer Infrastruktur“. Das sind u.a. Verkehrsunternehmen, Wasserwerke, Lebensmittelindustrie, der Gesundheitssektor, Telekommunikation und Internetdienste, Finanz- und Versicherungsanbieter, Entsorger, Medien sowie Verwaltung und Staat einschließlich Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste.

Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser rät im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zu Notvorräten, da „Cyberattacken auf kritische Infrastruktur“ länger anhaltende Stromausfälle auslösen könnten. Es ist naheliegend, dass sie Russland als Angreifer meint und sie ist in ihrem Amt mitverantwortlich für die Abwehr von Sabotagenetzwerken.

Faeser verwies auf eine vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz veröffentlichte Liste. Diese kurzen Broschüren unterscheiden sich aber erheblich von den ausführlicheren Forschungen, die in Buchform veröffentlicht wurden sowie von weiteren Studien mit mehreren hundert Seiten. In der Kurzbroschüre ist die Rede von 10 Tagen Verpflegung, die man vorrätig haben sollte. In den Studien lässt sich herauslesen, dass die Zentrallager der Discounter schnell erschöpft sind und die staatliche Getreidereserven kaum effektiv und schnell an den Mann gebracht werden können. Die akute Problemsituation kann Wochen anhalten. In einer Broschüre ist die Rede von 6 Tagen Stromausfall. In den Studien rechnet man mit fünf bis sechs Wochen plus eine anschließende Phase der Instabilität.


In Deutschland mangelt es laut dem Versicherungsverband GDV an Vorsorge für längere Stromausfälle. 

„Leider sind wir in Deutschland auf die Folgen eines flächendeckenden Stromausfalls nicht ausreichend vorbereitet“,

sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Liest man die ausführlichen Zivilschutz-Forschungen der letzten Jahre, deckt sich diese Einschätzung. Selbstverständlich sind wohl einige Verteidigungsmaßnahmen geheim.

Albrecht Broemme, der ehemalige Präsident des Technischen Hilfswerks (THW), hält Hackerangriffe für die größte Gefahr. Auch Terroranschläge oder Extremwettereignisse könnten an neuralgischen Punkten die Netzstabilität europaweit gefährden.

Die Versicherungskonzerne können nur begrenzte Schäden versichern und werden ggf. den deutschen Staat und die EU verantwortlich erklären für die Genzen, innerhalb deren man Schäden ersetzen wird.

Reichen nicht ein paar Batterien?

Ganz typisch verweist sie auf die Kurzbroschüren und Kurzratgeber des winzigen Bundesamts für Bevölkerungsschutz. Darin ist von bis zu sechs Tagen Stromausfall die Rede. In ausführlichen Studien in Buchumfang heißt es aber bis zu sechs Wochen plus anschließende Phase der Instabilität. Mit ein paar Batterien für ein Radio kommt man da nicht weit. Wichtige Einrichtungen verfügen deshalb über Stromgeneratoren, Treibstoffvorräte und Lieferverträge für Nachschub. Auch ein Bürger kann mit einem Generator viel besser durch eine Krise kommen.

Ist ein Generator kompliziert?

Moderne Generatoren sind sehr einfach zu bedienen. Das Betriebshandbuch sollte alles wesentliche erklären; darunter auch der geeignete Aufstellungsort mit Belüftung, damit nicht die Abgase durchs Zuhause wehen oder ein Brand resultiert oder es auf das Gerät regnet. Für die Wartung sollte man die passenden Ersatzteile parat haben sowie das passende Motoröl. Die Handhabung von Dieseltreibstoff oder Benzin folgt gewissen Sicherheitsregeln wie die Beschaffenheit von Kanistern oder die Gesamtmenge, die man einlagern darf. Kauft man sich ein Gerät, sollte man sich damit vertraut machen und nicht erst dann zum ersten Mal einsetzen, wenn man sich unbedingt darauf verlassen muss. Je nach Hersteller können Qualitätsmängel vorhanden sein, die den Betrieb stören oder den Start verhindern. Die einfachste Methode ist, vom Generator eine Kabeltrommel dorthin zu führen, wo man den Strom braucht. Sobald man vorhat, das Gerät mit der Hauselektrik zu verbinden, wird es kompliziert und gefährlich. So etwas gehört in die Hände eines Profis. In vielen Ländern der Welt existieren fragwürdige Do-it-yourself-Lösungen.

Sind alle Generatoren gleich geschaffen?

Stromgeneratoren gibt es in verschiedensten Größen und Preislagen. Im Grunde werden dabei Diesel- oder Benzinmotoren in einem Gerüst kombiniert mit ein paar weiteren Bauteilen, um die vom Motor erzeugte Bewegungsenergie in nutzbaren Strom von 230 Volt oder 400 Volt Drehstrom umzuwandeln. Als Gerüst reicht eine Rohrkonstruktion. Zur Schalldämmung sind bei manchen Modellen Seitenwände aus Metall angebracht mit ggf. inneren Isolationsmatten.

Ein anständiger Motorblock ist heutzutage relativ billig herzustellen. Es muss nicht immer ein Markenbauteil sein von Honda, allerdings können bei billigeren Bauteilen die Fertigungstoleranzen zu schnellerer Abnutzung führen. Jedes Teil hat eine anvisierte Lebensdauer, die in Betriebsstunden geschätzt wird. Normalerweise werben die Hersteller nicht mit transparenten Angaben dazu, sondern wollen punkten mit schönen Fotos, möglichst hoch klingenden Leistungsangaben und Extra-Ausstattungsmerkmale wie Spannungsstabilisatoren.

So ergeben sich bei Billig-Generatoren manchmal nur 400 Stunden Lebensdauer, bis wichtige Komponenten den Geist aufgeben. Wenn so ein Gerät nur wenige Stunden im Jahr verwendet werden für Sommerpartys oder andere Zwecke, dann kann man damit jahrelang seine Freude haben. Wenn man für Zivilschutz einen Billig-Generator verwenden will, um täglich mehrere Stunden Strom zu erzeugen, dann kann schnell Wartung notwendig sein oder ein Teil geht kaputt.

Das Gerät sollte ausreichend dimensioniert sein, denn Reserven sind immer besser und schützen die angeschlossenen Geräte vor Schwankungen (vor allem bei Einschalten des Verbrauchers) und Notabschaltungen wegen Überlast.

Kleinere Generatoren laufen ohnehin mit höheren Drehzahlen als die gemächlicheren größeren Geräte, die sich weniger abnutzen. Ohne Inverter oder automatischer Spannungsregulierung taugt der erzeugte Strom nicht unbedingt für empfindliche elektronische Geräte die auf eine stabile Versorgung angewiesen sind.

Manche Geräte können die Drehzahl regulieren, je nachdem wieviel Strom man daraus ziehen will. Braucht man weniger, läuft der Generator langsamer und braucht weniger Sprit, behält aber die Spannung stabil.

Diesel oder Benzin?

Diesel lässt sich ungefährlicher handhaben als das hochempfindliche Benzin. Die Verfügbarkeit von Treibstoff spielt bei der Entscheidung natürlich eine Rolle. Generatoren von ATG sind ausgelegt, um verschiedene Brennstoffe nutzen zu können, wie etwa ungefährliches Pflanzenöl oder Heizöl. Manche haben Heizöltanks zuhause mit tausenden Litern Inhalt.

Es gibt gewisse Unterschiede zwischen Diesel und Heizöl, die sich ggf. negativ auswirken können auf einen Generator. Uraltes verschmutztes Benzin ist ein Problem. Es gibt Additive, die man hinzugeben kann in Kanister, um die Qualität über einen längeren Zeitraum zu verbessern.

AlexBenesch
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