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Lyndon LaRouche

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LaRouche leitete zeitweise eine Organisation mit Millionen Dollars an Budget und Vertretungen in mehreren Ländern, die über Medien hinausging und politische Ansprüche hatte. Seinen vielen Tarnorganisationen wurden immer wieder klassische Sektenmechanismen vorgeworfen und es gibt auch deutschsprachige Enthüllungsbücher darüber wie „Verirrt: Mein Leben in einer radikalen Politorganisation“ und „Deckname: Schiller Die Deutschen Patrioten des Lyndon LaRouche“.

Die Message lautete, dass LaRouche den Ausweg kenne und dass ohne ihn und seine Lösungsansätze die Welt sehr bald verloren sei. Immer wieder hatten Eltern Erfahrungen wie die folgende:

„Mein ältester Sohn … hat sein Studium in Sport und Englisch begonnen, um Studienrat zu werden. Während des Studiums hat er zielstrebig gearbeitet. Im 9. Semester war er dann soweit, daß er sich zum Examen hätte melden können, doch in dieser Zeit kam er mit dieser Partei in Berührung. Er brach sein Studium ab, offenbar unter psychischem Druck. Seine Begründung lautete: ‚Wir haben keine Zeit zu verlieren, in einem Vierteljahr bricht die Weltwirtschaft zusammen, da müssen wir etwas Neues haben, oder wir müssen den Atomkrieg verhindern.‘

Von diesem Zeitpunkt an verdiente er sich seinen Lebensunterhalt durch Jobben. Die Kontakte mit uns wurden immer spärlicher.“

Die neuen Rekruten, meist junge Erwachsene die nirgends so richtig hineinpassen, werden an Universitäten angeworben und zu Meetings eingeladen, wo LaRouche als Lösung auf alle Probleme der Welt angepriesen wird. Häufig wurde beklagt, dass Stimmung generiert wird gegen die Eltern der Rekruten, die bisherigen Freunde und die Universität. Die ganz Überzeugten ziehen zu einem der Zentren der Organisation und geraten dort in Abhängigkeit. Ehemalige Mitglieder beschrieben das berauschte Gefühl, sich als Teil einer revolutionären Macht zu fühlen, die intellektuelle Superhelden-Elite, die jede Diskussion gewinnen und als einzige die Welt retten kann. Leider basierte die scheinbare intellektuelle Überlegenheit nur auf Tricks, die in identischer Form bei unzähligen anderen Gruppen eintrainiert werden. Zeitschriften aus dem LaRouche-Zirkel waren eine populäre Verschwörungslektüre auch für Leute ohne Mitgliedschaft in einer der Organisationen. Der ein oder andere Autor klaute schamlos diese Inhalte und fabrizierte daraus eigene Verschwörungsbücher, ohne seine Quellen offenzulegen. Klassisches Verschwörungsmaterial wurde von LaRouche erst nach seiner ursprünglichen, marxistischen Phase verwurstet. Danach gab es eine wilde ideologische Achterbahnfahrt, die von Beobachtern streckenweise als faschistisch bezeichnet wurde. Während den 1980er Jahren pflegten die LaRouche-Kreise eine freundliche Beziehung zu der Administration von US-Präsident Ronald Reagan und den amerikanischen Sicherheitsbehörden. LaRouche prahlte gar mit seinen Behördenkontakten und seinem eigenen „nachrichtendienstlichen“ Netzwerk weltweit. Schließlich gingen diese Behördenkontakte aber verloren und die LaRouche-Organisationen übernahmen in der Folgezeit eher linke Positionen und agitierten gegen US-Militärinterventionen im Ausland und die internationalen Finanzkartelle. Nach dem Untergang der Sowjetunion eröffnete LaRouche 1992 in Moskau das Schillerinstitut für Wissenschaft und Kultur, seine Texte wurden ins Russische übersetzt und er hielt mehrere Vorträge bei akademischen Treffen in Russland. 1995 durfte er sogar im russischen Parlament seinen Bericht “The World Financial System and Problems of Economic Growth” vorstellen.

Der Akademiker und Experte für Rechtsradikalismus, Russlands Regime und die „neue Rechte“ Anton Shekhovtsov beleuchtete LaRouches Beziehung mit Sergey Glazyev, der in den frühen 1990er Jahren der russische Minister für ausländische Wirtschaftsbeziehungen war und danach als wichtiger Berater für Putin fungierte.

Shekhovtsov schrieb:

“In den 1970er bis 1980er Jahren waren die LaRouche-Leute noch äußerst kritisch gegenüber der Sowjetunion eingestellt und glaubten, dass jene von den britischen Oligarchen kontrolliert wurde.“

Dennis King schrieb dazu, dass die Publikationen aus dem Umfeld von LaRouche bis zum Tod von Breschnew 1982 Sympathien geäußert hätten für den Stalinismus, wegen dem rigorosen Vorgehen Stalins gegen Dissidenten und Zionisten sowie wegen der Planwirtschaft. Während der Administration von US-Präsident Reagan änderte sich jedoch die Leitlinie von den LaRouche-Medien und Moskau galt dann als Zentrum des Bösen. Gorbatschow wurde gar als der Antichrist bezeichnet.

Dennis King sprach auch von Treffen zwischen Leuten des LaRouche-Netzwerks, KGB-Agenten und anderen sowjetischen Funktionären zwischen 1974 und 1983. Dies soll laut den LaRouche-Leuten ein Gesprächskanal gewesen sein zwischen dem KGB und den CIA-Kontakten der LaRouche-Truppe.

Heutzutage preisen die LaRouche-Zirkel Putins Russland und die Schriften des extremistischen russischen Professors Alexander Dugin über eine „vierte politische Theorien“ und Eurasien, ein erhoffter Machtblock von Lissabon bis Wladiwostok.

Für Dugin ist sogar Putin zu soft. Er flog Anfang der 1980er Jahre aus dem sowjetischen Moskauer Luftfahrtinstitut, weil er mit mystischen Neonazigruppen verbunden war, verbrachte dann einige Zeit in monarchistischen und ultrarechten Zirkeln, ging zu einer neostalinistischen Gruppe und wurde dann 1994 Gründer und Chefideologe der Eurasisch-Nationalbolschewistischen Partei. Die Flagge der Partei erinnert deutlich an die Nazi-Flagge, hat statt einem Hakenkreuz Hammer und Sichel. Letztendlich wurde Dugin zu einem Ideengeber und Ideologen für alle wichtigen russischen Parteien wie Putins “Einiges Russland”, Dschuganows CPRF und Schirinowskis ultranationalistische Liberaldemokraten.

Dugin wiederholt die Gedanken von Nazi-Vordenkern wie Karl Haushofer, Rudolf Hess, Carl Schmitt und Arthur Moeller van der Bruck. Freiheit und freie Märkte seien der Todfeind der Welt; nur ein eurasisches faschistisches Großreich, in welchem Deutschland, osteuropäische Staaten, die Türkei, Iran und Korea aufgelöst sind, könne gegen “den Westen” siegen.

Dugins sogenannte “vierte politische Theorie” ist eine Kombination der übelsten Ideologien: Er übernimmt die Feindseligkeit gegen freies Unternehmertum aus dem Kommunismus, ersetzt aber den Technologieglauben durch eine stark ausgeprägte grüne Ideologie. Aus dem Traditionalismus entlehnt er die Ablehnung freier Gedanken und das Verbot der Anfechtung von Autoritäten. Der Rest stammt aus dem Nationalsozialismus, wie die Negierung des Individuums und die Vergötterung des Staats, Blut und Boden, gnostischer Unfug über die Ursprünge der Rassen usw. Dieser Mix soll wohl dazu dienen, alle extremen freiheitsfeindlichen Kräfte in Eurasien unter der Herrschaft Moskaus zu vereinen. In seinen Schriften preist Dugin die Waffen SS wie auch den roten Terror in der Sowjetunion von 1937. Russland heute brauche einen “echten, wahrhaftigen, radikal-revolutionären und konsistenten faschistischen Faschismus.”

Einige Studien zeigen das faschistische Wesen von Dugins „vierter politischer Theorie“:

  • Stephen Shenfield, Russian Fascism: Traditions, Tendencies, Movements(Armonk: M.E. Sharpe, 2001).
  • Markus Mathyl, “The National-Bolshevik Party and Arctogaia: Two Neo-Fascist Groupuscules in the Post-Soviet Political Space,” Patterns of Prejudice, Vol. 36, No. 3 (2002), pp. 62-76.
  • Andreas Umland, “Aleksandr Dugin’s Transformation from a Lunatic Fringe Figure into a Mainstream Political Publicist, 1980-1998: A Case Study in the Rise of Late and Post-Soviet Russian Fascism”, Journal of Eurasian Studies, Vol. 1 (2010) 144-152.
  • Alan Ingram, “Alexander Dugin: Geopolitics and Neo-Fascism in Post-Soviet Russia”, Political Geography, Vol. 20, No. 8 (2001), pp. 1029-1051.
  • Anton Shekhovtsov, “The Palingenetic Thrust of Russian Neo-Eurasianism: Ideas of Rebirth in Aleksandr Dugin’s Worldview”, Totalitarian Movements and Political Religions, Vol. 9, No. 4 (2008), pp. 491-506.
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