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Die Frühsozialisten schufen zuerst das Märchen der jüdischen Weltverschwörung

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In der ersten Welle an Verschwörungsbüchern nach der Französischen Revolution galten, wie bereits erwähnt, französische Freimaurer und Jesuiten als die Drahtzieher hinter dem Umsturz. Einige gewöhnliche Bürger in Frankreich hofften, dass sich eine Republik bilden würde, so wie es die Propagandisten der „Aufklärung“ versprochen hatten. Andere befürchteten, dass sich einfach neue Eliten heranbilden würden, die Wohlstand und Macht an sich reißen. Die Theoretiker der sozialistischen Strömungen wollten deshalb einen völligen Neuanfang, bei dem es niemandem mehr gestattet sein soll, nennenswerten Privatbesitz anzuhäufen. Es gibt bislang keine ernstzunehmende Untersuchung der Frage, welche Operationen britische Geheimdienste unternahmen, um Einfluss zu nehmen auf die chaotische Situation in Frankreich nach der Revolution. In Britannien und in diversen deutschen Fürstentümern und Grafschaften, die familiär eng mit dem britischen Thron verbunden waren, waren sozialistische Kreise natürlich mit klassischen Methoden infiltriert worden, damit sie nicht zu stark die Bevölkerungen aufstacheln konnten zu gewaltsamen Umstürzen. Wenn man eine gewisse Anzahl an Agenten und Informanten unterhält in der sozialistischen Szene, dann kann man dies selbstverständlich auch nutzen, um weiter in Frankreich einzusickern. Es war für die Briten sicherlich eine böse Überraschung, dass Napoleon Bonaparte sich so schnell zu einer gewaltigen Bedrohung entwickelte. Er verlor 1815 schließlich die Schlacht bei Waterloo (heute Teil von Belgien) gegen die Briten und die Preußen. In den Folgejahren verbreiteten sozialistische Autoren zunehmend Verschwörungsnarrative über Juden, die einen noch viel größeren Effekt entwickelten weltweit, als die vorhergehenden Erzählungen von Robison oder Barruel über Jesuiten und französische Freimaurer. Die links-sozialistischen Kreise hörten im späteren Verlauf der 1800er Jahre auf, diese Vorstellungen einer jüdischen Weltverschwörung zu verbreiten. Es waren dann rechte, völkische Kreise (ebenfalls stark unterwandert von den Geheimdiensten des Hochadels), die diese Märchen kopierten und in den Mittelpunkt stellten ihrer vehementen Ablehnung gegenüber gesellschaftlichen Veränderungen, wissenschaftlichem Fortschritt und gewaltsamen Umsturzversuchen radikaler Gruppen. 

Der jüdische Banker Nathan Rothschild aus Britannien hätte laut dem Mythos durch seine eigenen Netzwerke sehr schnell erfahren von der Niederlage Napoleons bei Waterloo, aber diese Information dann nicht geteilt mit der britischen Obrigkeit. Stattdessen soll er am Londoner Aktienmarkt den falschen Eindruck erweckt haben, Napolen sei der Sieger, woraufhin die Kurse von Wertpapieren drastisch abstürzten. Rothschild kaufte dann dem Mythos zufolge alles auf, was er konnte, bevor sich die Wahrheit herumsprach über den Ausgang der Waterloo-Schlacht. Mit dieser legalen Finte und seinem Pokerface sei das Vermögen der Rothschilds regelrecht explodiert, ohne dass er in Schwierigkeiten geriet wegen Marktmanipulation bzw. Insiderhandel. 

Dieser Unfug wurde im Laufe der Zeit noch von diversen Autoren erweitert um die Behauptung, die Rothschilds hätten nach dem Waterloo-Reibach gleich noch das Bankenviertel „City of London“ und die Zentralbank samt Währung an sich gerissen. Ohne in irgendeiner Form aufgehalten, verhaftet oder schlicht umgelegt zu werden. Das mächtige britische Kolonialreich hätte sich einer jüdischen Kleinfamilie widerstandslos und bedingungslos ergeben. Der Hochadel, der über Jahrhunderte hinweg systematisch und gnadenlos seine Macht aufgebaut hatte, wäre nur dumm und ratlos mit offenen Mündern herumgestanden, während die Rothschilds es sich bequem machten in der Führungsetage des Empires. In Wirklichkeit hatte Nathan einfach nur seinen Job erledigt und für die britische Krone Geld transportiert zu Feldmarschall Wellington (Mitglied im Kronrat) in Absprache mit John Charles Herries (ebenfalls Kronrat, später zudem Sekretär für den First Lord der königlichen Staatskasse). Nathans Vater war einst vom Landgrafen von Hessen-Kassel rekrutiert und als eine Art Strohmann aufgebaut worden. Auch der Baring-Clan, eine privilegierte bürgerliche Familie aus Hannover, wurde vom Hochadel künstlich aufgebaut, um die Rolle der Chefs zu spielen beim „Barings“-Bankhaus, einer großen scheinprivaten „Merchant Banks“ in Britannien.

Wer hatte zuerst das Waterloo-Märchen über Nathan Rothschild erfunden? Anscheinend war es der französische Sozialist Mathieu Georges Dairnvaell mit seiner Schrift „Histoire édifiante et curieuse de Rothschild Ier, Roi des Juifs“ von 1846. Über seine Person ist so gut wie nichts bekannt, er verwendete zahlreiche Pseudonyme und beschrieb sich als „Schreiber ohne Namen, Position, Titel oder Rang“. Während den 1840er Jahren gab es eine ganze Reihe an französischen Sozialisten, die eine neue Art des Antisemitismus verbreiteten, laut dem es Juden gelungen sei, die Institutionen der Staaten und die Wirtschaft zu unterwandern. In Deutschland war gerade eben erst die Leibeigenschaft zu Ende gegangen und in Frankreich folgte auf die kurzlebige Zweite Republik wieder ein Kaiserreich unter Napoleon III.

AlexBenesch
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