Augustin (Abbé) Barruel

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Während Robison das protestantische und freimaurerische Publikum bediente, kümmerte sich Augustin Barruel um die Katholiken und schuf fast zur gleichen Zeit eine Bestseller-Buchreihe, die in ganz Europa und in den USA für mächtig Wirbel sorgte und bis weit in das 20. Jahrhundert fleißig (und unkritisch) zitiert wurde von Verschwörungsautoren. Barruel stammte aus einer alten Adelsfamilie, trat in jungen Jahren den katholischen Jesuiten bei und arbeitete nach dem Verbot des Ordens als Hauslehrer in Frankreich in hochadeligen Häusern. In London bekam er Hilfe von dem adeligen Parlamentsabgeordneten und Freimaurer Edmund Burke, der als großer Kritiker der Französischen Revolution galt, nicht aber als Kritiker der Amerikanischen Revolution. Burke heiratete die Tochter von Dr. Christopher Nugent, ein Mediziner und Fellow der Wissenschaftsvereinigung Royal Society, deren Ableger in Edinburgh einst John Robison zum Präsidenten hatte, den Autor von „Proofs of a Conspiracy“. Später wurde Burke Privatsekretär des Chief Secretary for Ireland und danach Privatsekretär des britischen Premierministers Charles Watson-Wentworth, 2nd Marquess of Rockingham, ausgezeichnet mit dem Order of the Garter, Mitglied im Kronrat und Fellow der Royal Society. Später wurde Burke selbst Mitglied im Kronrat.

1797 und 1798 erschien Barruels vierbändige Reihe „Mémoires pour servir à l’histoire du Jacobinisme“, die in mehreren Übersetzungen zum Bestseller wurde. Ohne Zugang zu besonderen Quellen und ohne direkt im Umfeld der Illuminaten geforscht zu haben, konnte Barruel eigentlich überhaupt nichts Neues erzählen. Die britische Spur verfolgte er seltsamerweise auch nicht, obwohl er als katholischer Jesuit eigentlich höchst misstrauisch hätte sein sollen. 1798 trug die Reihe in den Vereinigten Staaten zu einer regelrechten Illuminaten-Panik bei, als konservative Geistliche die Demokratisch-Republikanische Partei und namentlich deren Gründer Thomas Jefferson bezichtigten, Agenten der Illuminaten zu sein. Barruel beschuldigte neben Adam Weishaupts Illuminatenorden noch die französischen Jakobiner, diverse Freimaurerlogen des europäischen Festlands, und den preußischen Hohenzollern-König Friedrich II. Der Hochadel und generell britische Geheimdienste werden nicht untersucht.

AlexBenesch
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