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Politische Ideologien sind bei den Supermächten nur Fassade

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Kommentar

Politische Ideologien helfen uns bei den Auseinandersetzungen zwischen den Supermächten und deren Stellvertreterkriegen nicht viel weiter. Russlands Attacke auf die Ukraine mitsamt Ausreden über die Beweggründe ist nicht anders als Julius Cäsars Gallische Kriege vor rund 2000 Jahren. Auch damals wurde eine gewisse Quote anvisiert an Toten und das anschließende Aufzwängen der römischen Kultur. Deshalb ist heute im französischen, belgischen oder deutschen Raum eben so viel römischer Einfluss zu sehen. Auch Adolf Hitler hatte wesentlich mehr Begeisterung für das Römische Empire, als für chaotische und schlecht organisierte germanische Stämme. Man fiel u.a. in die Ukraine ein mit dem Plan, eine gewisse Quote an Personen zu töten und die Nazi-Kultur dort zu verbreiten. In den letzten Jahren tat sich die russische Oberschicht schwer, ideologisch zu erklären, wer die „Guten“ und „die Bösen“ sein sollen. Letztendlich gilt, wenn man nicht zur Oberschicht gehört und der Oberschicht irgendwie in die Quere kommt, ist man einer von den Bösen, Ungeziefer. Die konservative Fassade brach in dem Moment, als 200.000 zu junge Soldaten aus der russischen Unterschicht in die Ukraine geschickt wurden und dort plünderten, folterten und vergewaltigten. Eine Supermacht schafft es nicht, die eigenen Truppen mit adäquater Nahrung zu versorgen und vor den Augen der ganzen Welt einen überlegenen Eindruck zu schinden. Jeder höhere russische Offizier fühlt sich wie ein römischer Centurio.

Julius Cäsar stellte sicher, dass nicht allzu viel bekannt wurde über die logistischen Schwierigkeiten seiner Kampagne oder über die schmutzigen Taktiken. Heute sieht die ganze Welt zu über Fernsehen und Internet.

http://www.legioxxirapax.com/zasoby/The_Logistics_of_the_Roman_Army_at_War_(264BC_-_235AD).pdf

Die USA, also die NATO-Führung, behauptet das Erbe der sogenannten Aufklärung. Wäre nicht in den 1700er Jahren klar geworden, dass man nur mit Wissenschaft als Imperium eine glorreiche Zukunft hat, lebten wir heute wohl alle noch sichtbar unter dem Adel als Leibeigene. Das britische Kolonialreich, das sich als legitimer Nachfolger Roms betrachtete, überließ nichts de Zufall und steuerte diese „aufklärerische“ Transformation über Tarnfirmen, das britische Freimaurertum, adelige Geheimdienste und die Schwesterorganisation der Maurer, die wissenschaftliche „Royal Society“. Die Unabhängigkeit der USA, also der Wandel zu einer aufgeklärten Gesellschaft, war im Kern eine Inszenierung und die USA blieben im Wesentlichen ein Empire und die Regierungsgebäude sehen aus wie römische Tempel.

Russland unter den Zaren wurde zu instabil und drohte zu zerbrechen oder verloren zu gehen für die Zarenlinie Schleswig-Holstein/Hessen-Darmstadt. Also gingen die vielen Romanows nach Dänemark oder England, der letzte Zar verschwand mit Familie (und nein, die später präsentierten Knochen liefern keinen überzeugenden DNA-Beweis) und zuvor hatte man über Pjotr Bark das Vermögen in die City of London gebracht, also zu den britischen Verwandten. Die Revolution und der Bürgerkrieg waren eine Art Reset und Neustart. Die Sowjetunion wurde alsbald zu einer Risenenttäuschung für viele Kommunisten, die gleich sahen, dass man sich nur in eine weitere Version eines römischen Imperiums verwandelte. Vor allem Stalin war wie ein Cäsar und erhielt sehr viel Hilfe und Gerät aus Amerika.

Stalin bezahlte und organisierte die kommunistische Revolution in China und Nordkorea, genau wie man u.a. Polen übernahm. Der Unterschied war, dass man in den asiatischen Ländern nicht offen als Besatzer auftrat. Es war eine russische Revolution in China und man drehte das Land zurück auf den Stand eines europäischen Staats vor dem Zeitalter der Aufklärung. Chinesische Bauern und Arbeiter waren kommunistisch gefärbte Leibeigene, deren erwirtschaftete Güter die Truppe des Regimes bezahlten wie im alten Rom. Der Kommunismus in China überlebte nur dank westlicher Technik. In den 1990ern und 2000er Jahren schuf China Fake-Oligarchen und pseudokapitalistische Tarnfirmen, genau wie es der europäische Adel getan hatte während der Aufklärung.

Diese Realität wurde begraben unter einem Berg aus ideologischem Geschwalle und Gruppenidentitäten. Der Durchschnittsbürger im Westen betrachtet sich als Mitglied von „Team Aufklärung“. Manche West-Kommunisten hoffen irgendwie immer noch auf ein rotes Revival in Russland, ähnlich wie Sektenanhänger, die auf einen magischen Kometen hoffen. Konservative wittern eine linke Weltverschwörung und stellen sich auf die Seite der kaputten russischen Diktatur, die einfach der KGB minus Marxismus-Leninismus ist. Inzwischen ist klar, dass Russland zu schwach ist ohne China, also wird die Propaganda entsprechend angepasst, dass die Konservativem im Westen jetzt sympathischer werden sollen ggü. China, also dem real existierenden Kommunismus. Klingt bescheuert; ist es auch.

AlexBenesch
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