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Ghislaine Maxwell mimt das Opfer, ihr Ehemann ist verschwunden und Ex-Barclays-Boss leugnet codierte „Schneewittchen“-Mails mit Jeffrey Epstein

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Bild: Christopher Penler/Shutterstock.com

Kommentar

Ghislaine Maxwells Zukunft schien beinahe gesichert: Raus aus dem Rampenlicht, Unwissenheit vortäuschen über Jeffrey Epsteins kontinuierlichen Nachschub ab minderjährigen Mädchen, ihre Besitztümer verstecken und zusammen mit dem Unternehmer Scott Borgerson wieder große Geschäfte anbahnen mit einflussreichen Personen. Dann kamen die neuen Ermittlungen gegen Epstein, die Verhaftung, sein höchst umstrittener Selbstmord in einer Gefängniszelle und schließlich wurde sie für die Ermittler zur Zielscheibe.

Ihr Vater soll für drei verschiedene Geheimdienste gearbeitet haben und wir können bis heute nur vermuten, ob sie tatsächlich mit Epstein systematisch für irgendeinen Geheimdienst einflussreiche Personen erpresste mit Hilfe minderjähriger Mädchen und versteckter Kameras. Falls sie wirklich eine Top-Agentin für die CIA oder den Mossad oder den MI6 wäre, hätte man wohl kaum zugelassen, dass sie verhaftet wird und womöglich Kopien brisanter Aufnahmen irgendwo hortet als Sicherheitspfand. Selbst in dem theoretischen Szenario, in dem Epsteins Tod nur vorgetäuscht wurde, hätte man gleichzeitig unbedingt dafür sorgen müssen, dass Maxwell verschwindet. Alleine die neuen Anklagen gegen Epstein und die aktuelle Strafverfolgung gegen Maxwell sorgten für viel zu viel Aufmerksamkeit, insbesondere auch durch die Vorwürfe gegen den Briten Prinz Andrew. Möglicherweise verkauften Epstein und Maxwell einen Teil ihrer Informationen an einen oder mehrere Geheimdienste, was aber schnell nach hinten losgehen kann, wenn die beiden ggf. ihre Geheimdienstkunden hintergingen oder zu schlampig arbeiteten und alles gefährdeten. Anhand dessen, was bisher über den ganzen Fall bekannt ist, war Epstein grob fahrlässig und rekrutierte viel zu viele Mädchen als nötig und konnte kaum darauf hoffen, alle davon genügend einzuschüchtern oder dauerhaft überwachen zu lassen. Bisher erschienene Bücher wie „Epstein – Dead Men Tell no Tales“ legen nahe, dass es sich bei einer Reihe an plötzlich gestorbenen bzw. blitzschnell schwer erkrankten Polizisten um Mordopfer handelte. Jede Mordaktion birgt weitere Risiken.

Ghislaine Maxwell sitzt wegen Fluchtgefahr hinter Gittern und falls sie den bald startenden Gerichtsprozess verliert, landet sie für den Rest ihrer Tage hinter Gittern. Ihre Strategie scheint simpel: Unwissenheit behaupten ggü. den Taten von Epstein, obwohl sie so lange so eng mit ihm zusammengearbeitet hat, Attacken gegen die Frauen die als Zeugen auftreten, und die Delegitimierung der gesamten Strafverfolgung. Sie meint, ihre Haftbedingungen ähneln quasi jenen in einem Gefängnisloch der dritten Welt, alles sei unfair und darauf ausgerichtet, dass sie kein ordentliches Verfahren zu erwarten hat.

In ihrer 3 auf vier Metern messenden Gefängniszelle im berüchtigten Metropolitan Detention Center in New York soll sie die letzten 16 Monate in Einzelhaft verbracht haben unter noch weiter verschärften Bedingungen. Ihre Schilderungen klingen nach „Suicide Watch“, also Dauerbeleuchtung und Kontrollen alle 15 Minuten, ob sie noch am Leben ist. Die Suizidgefahr mag real sein, aber es gibt Richtlinien für solche Kontrollmechanismen. Es ist natürlich vorgekommen, dass Suizidprävention als eine Art verdeckte Folter benutzt wurde. Aber gleichzeitig kann man ihr nicht trauen.

Ihr Essen sei verdorben, sie traue sich wegen den Wärtern kaum noch zu duschen, sie dürfe keinen Sport in ihrer Zelle machen, ihre Zelle rieche nach Fäkalien wegen einem offenen Abwasserkanal, ihre Post werde manipuliert, ihr Zugang zu ihren Anwälten beschränkt, sie dürfe nicht wirklich schlafen und die Berichterstattung in den Medien würde jedwede Jury delegitimieren. In den USA ist es kompliziert geregelt, ab wann Befangenheit bei Jurymitgliedern vorliegt.

Die Auswahl der Jury beginnt jetzt; der Prozess beginnt am 29. November. Die Anklagen sind schwerwiegend. Die US-Behörden haben sie als „Beschafferin“ minderjähriger Mädchen für Epstein beschrieben. Es ist eine ganze Reihe an Anklagepunkten, darunter „Transport eines Minderjährigen zum Zwecke krimineller sexueller Aktivitäten“ und „Verschwörung, um Minderjährige dazu zu verleiten, zu illegalen sexuellen Handlungen zu reisen“. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen ihr mehr als 80 Jahre Haft. Ist sie also das halbe Bauernopfer, das gebraucht wird, um den Eindruck zu erwecken, das das „System“ noch funktioniert? Wird sie abserviert als Warnung, weil sie so stark geschlampt hatte in ihrer Zeit mit Epstein und sich unpassend ggü. Geheimdiensten verhalten hatte?

Sie schien mit Scott Borgerson ein neues Leben aufzubauen, das etwas an ihr altes Leben erinnert. Borgerson war der legitim wirkende Unternehmer, sie hatte die Kontakte zu einflussreichen Männern – und eventuell kompromittierendes Material gegen jene. Borgerson durfte teilnehmen an einem veganen Abendessen 2014 in Los Angeles mit Bill Clinton und seinen Mitarbeitern. Clinton hatte definitiv Kontakte zu Epstein.

Laut einem Vice-Bericht durfte Borgerson auch zu dem ultra-exklusiven Campfire Retreat, das 2018 von Amazons Gründer Jeff Bezos veranstaltet wurde. Mehrere Bekannte und Kollegen von Borgerson erzählten The Daily Beast, dass er Maxwell normalerweise als seinen romantischen „Partner“ bezeichnete, nicht als seine Frau.

Jetzt erzählten Borgersons ehemalige Freunde und Mitarbeiter The Daily Beast, dass sie genau beobachten, ob er sie während ihres Strafprozesses öffentlich unterstützt. Nach Maxwells Verhaftung trat er bei CargoMetrics zurück, dem Bostoner Unternehmen für maritime Analytik, das er 2010 mitgegründet hatte. Auf seinem LinkedIn-Profil, das er kürzlich deaktiviert hatte, sagte Borgerson, er sei jetzt Präsident und Chief Operating Officer eines „Stealth-Startups“, das sich auf Finanzmanagement und Geschäftsplanung konzentriert.

Als Borgersons Beziehung zu Maxwell blühte, gab es allerhand Nachrichten über die hochkarätigen Investoren seines Startups, darunter Googles Schmidt und den israelischen Milliardär Idan Ofer, der mit Borgerson in Saint-Tropez feierte.

Das FBI verfolgte Maxwell schließlich zu einem Luxushaus in New Hampshire. Sie hatte das 156 Hektar große Grundstück im Dezember 2019 über eine anonyme LLC-Firma für etwa 1 Million US-Dollar in bar gekauft.

Maxwell „hatte die letzten fünf Jahre damit verbracht, den Großteil ihres Vermögens aus ihrem Namen zu entfernen, indem sie es durch Trusts an ihren Ehepartner weiterleitete“, behaupteten Staatsanwälte in einem Gerichtsakt und fügten hinzu, dass sie „den Prozess der Übertragung von Vermögenswerten als Mittel genutzt haben um ihren wahren Reichtum zu verbergen.“

Hillary Clinton “schenkte” dem Neffen der angeklagten Ghislaine Maxwell einen prestigeträchtigen Posten im Außenministerium von Obama, wie das Magazin OK! berichtete – und dessen Anstellung von der Daily Beast bestätigt wurde. Alexander Djerassi, der Sohn von Maxwells Schwester Isabel, wechselte von der Arbeit am Präsidentschaftswahlkampf 2008 von Hillary Clinton in eine “sehr mächtige und prestigeträchtige Position” innerhalb des Außenministeriums und arbeitete unter Clinton als Leiter des Büros für Nahost-Angelegenheiten. Er kehrte nach Angaben von The Daily Beast zu Clintons Wahlkampf 2016 zurück.

“Clinton gab Alex einen Job in einem der sensibelsten Bereiche von Obamas Exekutivapparat”,

sagte eine anonyme Quelle OK! “Die Tatsache, dass Alex Djerassi, frisch aus dem College, mit der Leitung des Büros für Nahost-Angelegenheiten des Außenministeriums betraut wurde, das den Nahen Osten abdeckt, war ein interessanter Schritt.

“Er arbeitete direkt am Arabischen Frühling, und Hillary schickte Alex als US-Vertreter zu den im Ausland lebenden Rebellengruppen Freunde Libyens und Freunde des syrischen Volkes”,

fuhr die Quelle fort und fügte hinzu, dass Djerassi “eine Sonderbehandlung” erhalten habe. Scott Borgerson hatte ein Fellowship-Programm des elitären Council on Foreign Relations durchlaufen.

Zwei Jahre lang war Borgerson als internationaler Stipendiat im Council on Foreign Relations tätig, der ein elitärer Verbund ist für die amerikanische Oberschicht, die Geheimdienste und das Militär. Die Abteilung für Sicherheit und Rüstung wurde von Allen Welsh Dulles geleitet, der später zu einer Schlüsselfigur im Vorgänger der CIA, dem Office of Strategic Services, wurde. Geld kam von der Rockefeller-Familie, die große Sympathien hatte für das britische Königshaus und während dem Zweiten Weltkrieg das Rockefeller Center den britischen und amerikanischen Geheimdiensten zur Verfügung stellte.

Barclays

Ein Anwalt des ehemaligen Barclays-Chefs Jes Staley hat bestritten, dass der Banker in E-Mails mit Jeffrey Epstein „Codewörter“ verwendet habe. Staley hatte laut Medienberichten einen Austausch im Umfang von 1.200 E-Mails mit Epstein, inklusive kryptischer Hinweise auf „Schneewittchen“, berichtete die Financial Times.

Staley trat kürzlich bei Barclays zurück. Die E-Mails sollen zwischen 2008 und 2012 ausgetauscht worden sein. Kathleen Harris, eine Anwältin von Herrn Staley, sagte in einem juristischen Schreiben an die Financial Times:

„Wir möchten ausdrücklich klarstellen, dass unser Mandant an keinem der mutmaßlichen Verbrechen von Herrn Epstein beteiligt war und keine Codewörter jemals verwendet wurden von Mr. Staley in Kommunikationen mit Mr. Epstein.“

AlexBenesch
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