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Was will uns die südkoreanische Netflix-Hit-Serie „Squid Game“ über den Staat, Kapitalismus und Konkurrenzkampf sagen?

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Kommentar

Hwang schrieb „Squid Game“ mit seinen eigenen persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen des Kapitalismus und der wirtschaftlichen Klassenkämpfe in Südkorea im Hinterkopf. Die Serie ist weltweit ein Hit geworden und führt zu den (beabsichtigten) vorgestanzten ideologischen Debatten.

Nemo Kim und Justin McCurry vom Guardian beschreiben, dass die Serie die Realität der südkoreanischen Schuldenkrise widerspiegelt, die zum Zeitpunkt der Show 100 % des Bruttoinlandsprodukts des Landes überstiegen hatte. Überschuldete Personen versuchen in der Serie, in einer brutalen Abfolge von Wettkämpfen zu überleben, um Preisgelder abzuräumen. Die mysteriösen Veranstalter dieser psychopathischen Spiele repräsentieren den Raubtierkapitalismus. Oder doch eher das antike Rom mit den Gladiatorenkämpfen?

Besser bezahlte Jobs in Südkorea bedeuten heutzutage irrsinnig viele Arbeitsstunden. Wer keinen Top-Job hat, der lebt den weniger glamourösen „Gangnam Style“ und wohnt in einer Billigunterkunft im Gangnam-Distrikt von Seoul. Ein wenig Pech oder schlechte Entscheidungen und schon muss man sich verschulden, was eine Abwärts-Spirale auslöst, die in der TV-Sendung auf die Spitze getrieben wurde.

In der gewöhnlichen Politikwissenschaft spricht man von einem kurzen, grausamen Leben das man führen muss, wo alle gegen alle kämpfen, wenn es keinen übermächtigen Zentralstaat gibt. Die Imperien der Antike waren aber ziemlich brutal und ausbeuterisch, genauso wie die darauffolgenden europäischen Großmächte. Der real existierende Sozialismus war brutal und ausbeuterisch. Bildlich gesprochen sogar regelrecht kannibalistisch. In kapitalistischen Republiken war es eine Zeit lang für westliche Bürger gesitteter und lukrativer. Dennoch ist die Wirtschaft in der Hand von Megakonzernen, Megabanken und Megastaaten, während die Masse an Bürgern immer mehr ausgequetscht wird. Was tun? Squid Game liefert selbstverständlich keine Antworten und stellt noch nicht einmal die richtigen Fragen. Netflix ist selber ein Megakonzern und die Haupt-Anteilseigner können sich in jede ideologische Richtung einkaufen. Das heißt, Squid Game passt in die links-woke Ausrichtung von Netflix, aber man muss sich daran erinnern, dass auch die CIA im Kalten Krieg gemäßigt-sozialistische Inhalte finanzierte als Abgrenzung zum harten Sowjetkommunismus, wie zum Beispiel die Werke von George Orwell. Ab 2017 wurden die Aktien von Netflix hauptsächlich von institutionellen Mega-Anlegern gehalten, darunter Capital Group Companies, The Vanguard Group, BlackRock und andere. Soll heißen, stinkreiche Giganten die teils aus Kreisen der Gruppe Skull & Bones stammen, aus denen auch die CIA hervorkam.

Diese reichen Seilschaften werden kaum Serien wie Squid Game veröffentlichen, um damit wirklich am eigenen Stuhl zu sägen. Sondern es dient wohl eher als Beeinflussungs-Kampagne, um mit neuen Steuergeldern die Folgen der Ausbeutung für das gewöhnliche Volk etwas abzumildern.

Eine staatliche nordkoreanische Website, ‚Arirang Meari‘, benutzte Squid Game, um die wirtschaftliche Situation in Südkorea kritisch zu verspotten, und sagte, dass die Serie die „tierische“ Natur der „südkoreanischen kapitalistischen Gesellschaft, in der die Menschheit durch extreme Konkurrenz vernichtet wird, aufdeckt.“ Nordkorea ist eine psychopathische Clown-Veranstaltung, die auf Russlands Diktator Stalin zurückgeht.

Brian Lowry von CNN schrieb, dass die Serie „eine visuell fesselnde Variation von Themen präsentiert, die schon oft zuvor gesehen wurden, darunter das Anzapfen der Klassenunterschiede – und die Reichen, die im Wesentlichen die Armen und Mittellosen ausbeuten – in einem Moment, in dem das Publikum möglicherweise mehr ist empfänglich für diese Nachricht.“ Das ist Achtklässler-Logik. Dank einer Übernahme von WarnerMedia im Jahr 2018 besitzt der Megakonzern AT&T den „linken“ Sender CNN.

Die Vorstellung, man könnte Konkurrenzverhalten zwischen Menschen weitestgehend eliminieren, ist absolut grotesk. Es mag sich simpel anhören, Profite und Besitz für den einzelnen Bürger zu verbieten, aber dies ändert nichts daran, dass man die bestmöglichen Leute an genau den richtigen Stellen zu genau der richtigen Zeit braucht, um etwas von dauerhaftem Wert zu erschaffen. Im Sozialismus herrschte einerseits ein Konkurrenzdruck um die besten Posten, andererseits waren die besten Posten so knapp, dass die Masse keine relevanten Aufstiegsmöglichkeiten mehr hatte und nur noch Dienst nach Vorschrift leistete, wenn nicht sogar betont langsam und ineffizient arbeitete. Wenn man Konkurrenzverhalten nicht abschaffen kann, dann bleibt nur noch die Möglichkeit, gewisse Regeln aufzustellen und deren Einhaltung sicherzustellen. Und genau hier scheitern die gewöhnlichen Ideologien, weil sie hoffnungslos veraltete, Pseudo-Komplettpaket-Lösungen sind, die vor Urzeiten zusammengeschustert wurden, als die moderne Wissenschaft noch in den Kinderschuhen steckte.

AlexBenesch
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