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Infiltrierte Trump den KGB statt anders herum?

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Donald Trump könnte durchaus, in einer passiveren Rolle, an der Gegenspionage des FBI gegen die Sowjets beteiligt gewesen sein. Sein alter Freund James Kallstrom vom FBI war genau mit dieser Aufgabe betraut gewesen, genauso wie sein Mentor Roy Cohn.

Dass Donald Trump tief verwickelt war mit russischen, bzw. sowjetischen Kreisen, ist leider ein Fakt. Die Frage ist nur noch, welche Bedeutung diese Verwicklungen haben. Wie wir bereits im Wahlkampf 2016 betont hatten, besitzen alle möglichen elitären Personen und Konzerne in den USA tiefe Verwicklungen mit Russland, die weit zurückreichen. Die Firmen, die jedes Jahr bei Bilderberg vertreten sind, hatten ja mehr oder weniger die Sowjetunion aufgebaut, mit Stromtechnologie, Motoren, Flugzeugen, und unzähligen anderen Dingen.

Handel mit den Russen ist auch ein Fenster in russische Aktivitäten, also könnten Trumps Verwicklungen auch bewusst Teil einer Gegenspionage-Kampagne sein, worüber komischerweise bis heute niemand redet. Trump und sein Vater waren beeinflusst von der streng antikommunistischen Verschwörungsliteratur der John Birch Society und Trumps Mentor Roy Cohn jagte verdächtige kommunistische Sympathisanten mit Sex-Erpressungsoperationen. Es hätte nicht viel Überzeugung bedurft, um Trump dazu zu animieren, sowjetische Kreise aus der Deckung zu locken.

In dem neuen Buch „American Kompromat“ erfährt man, wie Trump in der Endphase des Kalten Kriegs hunderte Fernseher gekauft hatte für das Hyatt Hotel bei Joy-Lud Electronics, ein Händler der Sowjets belieferte mit Multinorm-Geräten und höchstwahrscheinlich unter Kontrolle des KGB stand. Laut einem KGB-Überläufer entstand beim sowjetischen Geheimdienst das Interesse an Trump, da jener als narzisstisch und manipulierbar galt und wichtige Kontakte hatte. Trumps Mentor Roy Cohn muss, ähnlich wie andere einflussreiche Personen um Trump, zwangsläufig misstrauisch gewesen sein gegenüber russischer Einflussnahme in New York. Es wäre mehr als naheliegend gewesen, den KGB anzulocken, um mehr über sowjetische Operationen zu erfahren.

Das FBI hatte den Elektronik-Laden in New York unter Verdacht und insbesondere den Leiter, Semyon Kislin, und dessen Kontakte zur Russenmafia in den USA. Kislin hatte Geld gespendet an die Erfolgreichen Kampagnen von Rudy Giuliani zur Bürgermeisterwahl in New York 1993 und 1997. Giuliani war Bürgermeister während den Anschlägen von 9/11. Kislin sammelte weitere Millionen für den (letztendlich gescheiterten) Versuch, Giuliani zu einem Senator zu machen. Als Dankeschön bekam Kislin einen hohen Beraterposten der Stadt New York und engen Zugang zu Trump für die nächsten Jahrzehnte.

Zu behaupten, Trump hätte keine nennenswerten und beunruhigenden Kontakte zu russischen Kreisen, ist schlicht gelogen, aber die Pro-Trump-Medien sind genauso verlogen wie linke Pro-Democrat-Medien. Es ist nur noch die Frage, welche konkrete Bedeutung die Russenkontakte hatten.

David Bogatin brauchte eine Gelegenheit, um Geld der Russenmafia zu waschen, und kaufte 1984 mehrere Wohnungen im Trump Tower. Donald Trump konnte sich natürlich dumm stellen, das Geld einstreichen und darauf pochen, legale Geschäfte getätigt zu haben. Immerhin ist ja Trump nicht das FBI. Allerdings war Trumps Mentor Roy Cohn ein fanatischer Jäger sowjetischer Agenten und Bogatin hätte alleine schon wegen dem FBI damit rechnen müssen, dass die Condos im Trump Tower verwanzt sein könnten.

Der KGB hatte immer wieder Niederlagen einzustecken. Ein US-Kongressabgeordneter war zum Schein eine Informationsquelle geworden, war aber ein Doppelagent des FBI. Ein Verräter aus der Rüstungsindustrie wollte Pläne für einen Stealth Bomber an die Sowjets verkaufen, aber die vermeintlichen Käufer waren vom FBI. Ein Spion zu werden, war extrem gefährlich, egal für welche Seite. Ein einziger großer Fang wie Aldrich Ames verriet unzählige West-Agenten. Überläufer des KGB zerstörten umgekehrt sowjetische Spionageringe. Warum sollte sich jemand wie Trump einlassen auf unnötigen Ärger? Er ist von seiner narzisstischen Persönlichkeitsstruktur her zwar ein Magnet für Ärger, aber er ist auch gerissen und jemand, der sich ständig absichern will gegen Risiken. In „American Kompromat“ wird der Eindruck erweckt, Trump habe sich aus Gier leicht einwickeln lassen, aber in New York ging damals wirklich gar nichts ohne die Mafia, ob nun die Italiener oder die Russen. Die italienische Mafia geht zurück auf sizilianische Familien, die im Zweiten Weltkrieg mit der CIA kooperiert hatten.

Für Trump war es einfach naheliegend, Business zu treiben, wie es halt in New York üblich war: die Mafia akzeptieren und das eigene Risiko dabei minimieren. Sein Mentor Roy Cohn hatte ihm sicherlich beigebracht, wie man das Spiel spielt. In Gesprächen mit ähnlichen Kontakten wie Cohn hätte Trump erfahren können, dass die US-Sicherheitskreise prinzipiell Russen in den USA aus der Reserve locken wollen. Also wäre die Empfehlung an Trump gewesen: Mach weiter Geschäfte und lass die Profi-Geheimdienstler den Rest übernehmen.

James Kallstrom vom FBI jagte nicht nur mit Giuliani die italienische Mafia und Russenmafia, sondern war auch seit den frühen 1970er Jahren befreundet mit Trump. Laut Kallstrom habe Trump „ein großes Herz“ wenn es darum geht, zu spenden an Organisationen für Militärs oder aus dem Umfeld von Polizeibehörden wie das FBI.

Es war nicht das FBI, das Trump mehrfach vor dem finanziellen Absturz bewahrte, sondern Figuren wie Kislin oder Tamir Sapir oder die vielen anonymen Personen, die mit zwischen geschalteten Briefkastenfirmen hunderte Wohnungen kauften. Man schätzt bis zu 1,5 Milliarden $ Volumen. Es ist möglich, dass Trump letztendlich seine finanzielle Zukunft höher bewertete als seinen Antikommunismus. Aber vergessen wir nicht, dass auch die Deutsche Bank ihn rettete. Für das FBI wäre es eine ideale Falle gewesen gegen die Russen: Warten, bis russische Agenten den finanziell angeschlagenen Trump kontaktieren.

So wie die CIA eine Mega-Katastrophe im Kalten Krieg befürchtete, wonach der KGB einen Agenten ins Weiße Haus bringen könnte, genauso hoch war das Risiko des KGB, sich mit Trump zu verbrennen. Es gab genügend Personen, die für den KGB geeigneter schienen für eine Rekrutierung als Trump mit dessen antikommunistischen Kontakten. Narzisstische Personen sind zwar manchmal einfach zu manipulieren, manchmal aber auch einfach unberechenbar. Man stelle sich den Flurschaden vor, der entstanden wäre, falls Trump ein Doppelagent oder einfach nur unvorsichtig gewesen wäre. Das Auffliegen von sowjetischen Spionageringen wäre ein Desaster gewesen, das Jahre zum reparieren gebraucht hätte. Für einen Sowjetbürger war der Job beim KGB nicht unbedingt eine Ehrensache und Ausdruck der Begeisterung für den Sozialismus, sondern einfach nur ein einträglicher, attraktiver Job und die Möglichkeit, in Amerika zu leben. Warum das Risiko eingehen, mit einer Rekrutierung auf die Nase zu fallen und seinen Posten zu verlieren? Wie in „American Kompromat“ zugegeben wird, war es einfacher und sicherer für KGB-Agenten, irgendeinen Amerikaner zum Essen zu begleiten und dann hinterher den Bericht aufzuhübschen mit ein paar Informationen, die man aus der Washington Post abgekupfert hat.

Trump gab zu, dass er von seinem Mentor Roy Cohn dazu gedrängt wurde, sich einzumischen in die Verhandlungen der USA und UdSSR über Atomwaffen. Erinnern wir uns, dass Cohn ein Kommunistenjäger war, der als Anwalt gegen Sowjetspione in der nuklearen Sphäre vorging, und anscheinend auch an Sex-Erpressungen beteiligt war gegen vermutete Kommunisten in Hotels. Solche Hotels wie sie Trump besaß.

Im November 1985 besuchte Trump eine Gala von Armand Hammer, der Leiter von Occidental Petroleum, eine mächtige Firma die mit einem Bein im Westen stand, und mit einem anderen Bein in der Sowjetunion. Es gab immer inoffizielle Gesprächskanäle zwischen den oberen Ebenen der beiden Supermächte. Jahrzehnte früher konnten amerikanische Funktionäre aus Familien wie Harriman (Mitglieder der Organisation Skull & Bones) problemlos an offiziellen Kanälen vorbei diplomatische Treffen abhalten. West-Firmen bauten mehr oder minder die Sowjetunion auf.

Der Autor von „American Kompromat“ könnte genauso gut gegen alle möglichen US-Konzerne ermitteln, die Russen-Business haben. Die Konzerne und ihre Freunde in der US-Politik argumentierten (auch im Bezug auf China), dass die Supermächte auf diese Weise zusammenwachsen könnten.

Das Buch widmet sich auch dem Epstein-Fall und erklärt, wie der Vater von Epsteins Vertrauter Ghislaine Maxwell, vom MI6-Agent und Mossad-Agent den Sowjets irgendwann zu nahe stand. Für wen er letztendlich primär arbeitet, wird die Öffentlichkeit wohl nie erfahren. Irgendjemand bekam anscheinend kalte Füße und brachte ihn um. Sein wohl wichtigster russischer Kontakt war General Kryutschkow, der spätere KGB-Chef. Trump kannte Maxwell und man besuchte dieselben Partys und kaufte Yachten von denselben Verkäufern. Jüdisch-russische Oligarchen, mit denen Trump Geschäfte machte, sind ebenfalls große Fragezeichen: Alexander Schnaider, Alexander Maschkewitsch, Tevfik Arik. Die Erklärung in „American Kompromat“, dass die CIA und das FBI nach Ende des Kalten Krieges einfach nur geschlafen hätten, überzeugt nicht. Es klingt wie klassischer Antikommunismus oder die Autoren der John Birch Society; immerzu seien westliche Dienste dumm und dämlich.

Die Israelis und die Russen versuchten, sich gegenseitig zu infiltrieren und was die Sache noch interessanter macht, ist die Tatsache, dass wichtige Oligarchen familiär ins alte russische Zarenreich hineinragen.

Ab 1987 hingen Donald Trump, Jeffrey Epstein und Tom Barrack miteinander ab. Robert Maxwell, der Vater von Epsteins Vertrauter Ghilaine, besaß eine Bank, über die Semion Mogilewitsch Geld wusch, einer der größten Gangster im Bereich Menschenhandel. Durch die Firma Bayrock kam Trump in Kontakt mit heiklen Oligarchen mit heiklen Geschmäckern. Als Epsteins Verhalten zu unvorsichtig wurde, distanzierte Trump sich von Epstein, was später dann von Pro-Trump-Medien zurechtgelogen wurde, um Trump wie jemanden aussehen zu lassen, der moralisch sei.

Epstein war unterwegs mit dem französischen Model-Scout Jean-Luc Brunel (der kürzlich verhaftet wurde) und Brunel kannte Peter Listerman aus Moskau, der junge Mädchen an Oligarchen geliefert haben soll. Immer mehr von Epsteins Mädchen kamen aus der ehemaligen Sowjetunion. Listerman soll Putin kennen. Hatten die Russen also Epsteins Operationen infiltriert? War dies von westlichen Geheimdiensten so eingeplant bzw. vorhergesehen worden? Fütterte man den Russen über diese „kompromittierten“ Personen Desinformation? Oder ging es der eigentlichen Führung der USA und Russland hauptsächlich darum, dass jeder wichtige Amtsträger und Geschäftsmann einfach irgendwie kompromittiert ist und unter Kontrolle bleibt?

Epstein kultivierte viele Kontakte, die mit High-Tech in Silicon Valley zu tun hatten. Die Russen wollen dringend dieses Know How stehlen, wie einst die Forschungsergebnisse zur Atombombe. Kocht der Ost-West-Konflikt hoch und besitzen die Russen in ihrer Armee gestohlene Hochtechnologie, dann kann im Westen die Hexenjagd losgehen nach möglichen Verrätern und Russensympathisanten.

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AlexBenesch
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