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Die extrem schwache Hoax-Hypothese zu COVID

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Kommentar

US-Präsident Trump tat COVID 19 eine Weile ab als Schwindel, als „Hoax“ mit dem die Democrats oder sonstwer seine Chancen auf die Wiederwahl torpedieren wollten. Dann wurde die Pandemie zunehmend ernst. Die „alternativen Medien“ in den USA schwankten seitdem zwischen drei Szenarien hin und her:

  • Die These, dass es sich um einen gefährlichen Virus handelt, der von den kommunistischen Chinesen absichtlich als Biowaffe verbreitet wurde
  • Die These, dass das Virus oder unabsichtlich aus einem Labor in Wuhan entkommen war.
  • Die These, es handelt sich nur um einen Hoax von Bill Gates, den Democrats und/oder einer jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung.

Die Hypothese, dass die Pandemie aus Zufall enstanden war, hielten die alternativen Medien für zu langweilig. Momentan haben sich die amerikanischen alternativen Medien mehr oder minder eingependelt auf die Hoax-Hypothese, die es in verschiedenen Härtegraden gibt, die sich aber nicht allzu sehr voneinander unterscheiden.

Die Unterstellung dass zig Länder (inklusive Russland oder Iran) zeitgleich koordiniert einen belanglosen saisonalen Virus zur Bedrohung aufgebauscht hätten, ist schon ziemlich grotesk. Überall Lockdowns, während die Regierungen klammheimlich genau wüssten, dass es null echten Anlass gibt für irgendwelche Maßnahmen? Diese Vorstellung nenne ich Voll-Hoax-Hypothese. Manche selbsternannten Verschwörungs-Experten mit Bildungsabschlüssen von der Youtube-Universität versuchen es mit einer etwas abgeschwächten 99%-Hoax-Hypothese.

Die Supermächte haben inzwischen vielleicht längst Airborne Ebola im Regal stehen. Die haben unzählige Optionen, von soft bis ultra-hart. Warum einen Hoax versuchen, und das auch noch koordiniert mit zig Ländern? Das macht keinen Sinn. Stattdessen: Einfach ins Regal greifen und einen Virus rausziehen mit einer Kill Rate von maximal 2%.

Keiner kann bisher die Mortalität von SARS-Cov-2 wirklich zuverlässig berechnen. Im Laufe der Zeit sind bessere Einschätzungen möglich. Das gleiche Problem hat man bei jeder Pandemie, in jedem Land. Auch hinterher wird nur geschätzt. Man weiß heute nicht mal die genaue Todesrate von der Spanish Flu damals. Die Schätzungen der Toten bei der Schweinegrippe gehen weit auseinander.

Die Leute gieren momentan nach dieser einen Zahl: Die Todesrate. Aber man kriegt sie nicht. Du kannst  verlässlich zählen, wie viele kritische Patienten die Notaufnahmen überfluten und dort sterben. Du kannst verlässlich zählen, wie viele Leute sterben im Vergleich zum Vorjahr. Dann kann man die COVID-Toten in den Altersheimen schätzen. Du kannst analysieren, welche komischen Schäden SARS-Cov-2 auslöst. Du kannst schauen, ob Regierungen die Totenzahlen nach unten lügen, damit es nicht aussieht, als hätten die Regierungen so krass versagt bei der Pandemievorbereitung. Es ist komplett unseriös, wie bestimmte Figuren vor zig Wochen bereits felsenfest behaupteten, die Todesrate sei 0,1% oder in etwa gleich wie die saisonale Grippe. Vor Wochen waren die Daten noch viel zu wenig, um sich so festzulegen. Es ist noch unseriöser, den Lockdown in Russland auszublenden, aber bei uns den Lockdown herzunehmen als Beweis für die Hoax-Hypothese. Außerdem entscheiden zig Faktoren über die tatsächliche Todesrate; darunter eben z.B. ob die Notaufnahmen überlastet werden oder nicht.

Viele „Truther“ machen sich inzwischen in die Hose, dass sie bei einem zu deutlichen Vertreten der Hoax-Hypothese komplett von Youtube gelöscht werden und in der Bedeutungslosigkeit versinken. Es ist auch die miese Taktik zu beobachten, dass COVID-Truther leugnen, die Hoax-Hypothese explizit zu vertreten oder eindeutig vertreten zu haben in der Vergangenheit. Der ein oder andere schwurbelt, doch „nur kritische Fragen gestellt“ oder „die offizielle Darstellung hinterfragt“ zu haben“.

In Wirklichkeit hatten zig Truther und ein paar Ärzte klipp und klar frühzeitig verkündet, dass SARS-Cov-2 so „harmlos wie eine normale Grippe“ sei. Dass man das im Prinzip einfach ignorieren und aufhören könne zu testen. Dass man keine ungewöhnlichen Todeszahlen im Vergleich zum Vorjahr messen könnte. Dass es reichen würde, sich die Hände zu waschen und etwas Vitamin C einzuwerfen. Dass es NULL Anlass gäbe für irgendwelche Lockdown-Maßnahmen.

Glauben die berufsmäßigen (COVID-)Truther überhaupt ihre eigene Propaganda? Oder halten sie ihr Publikum für dumm oder zumindest manipulierbar? Eine Pandemie und eine Viruserkrankung sind kompliziert. Das Publikum giert nach einfachen Erklärungsmustern und einfachen Antworten. Bei manchen Themen gibt es verhältnismäßig überschaubare Antworten, wo man einfach nur „dagegen“ sein kann, was die Regierung treibt. Es ist aber bei weitem nicht immer so einfach.

Die Voll-Hoax-Hypothese war von Anfang an die weitaus schwächste und implausibelste von rund 10 Haupt-Szenarien. Ich hatte von Anfang an alle 10 untersucht. Die COVID-Truther legten sich frühzeitig auf die schwache Voll-Hoax-Theorie fest und klammern sich nach wie vor fanatisch daran, ohne dies unbedingt so richtig offen zugeben zu wollen.

Selbstverständlich bin auch ich sehr skeptisch bei Regierungsmaßnahmen. Aber ein Lockdown an sich ist kein Beweis für die Voll-Hoax-These. Die deutschen Truther nehmen ja noch nicht mal den Lockdown in Russland zur Kenntnis. Warum sollte irgendjemand den Truthern zuhören? Da ist das Publikum besser beraten, Bücher in die Hand zu nehmen und diesen Youtube-Dreck auszuschalten.

Die Truther wissen in aller Regel nicht viel mehr als ihr Publikum selbst, und müssen bluffen, was das Zeug hält, um die Illusion aufrechtzuerhalten, irgendwelche besonderen Ideen oder Forderungen anbieten zu können. Die meisten Truther haben wohl noch nie ein richtiges Buch über Pandemien komplett gelesen und werden auch im Verlauf von COVID keines lesen.

Gefährliche Viren existieren. Überall auf der Welt. Und in Arsenalen der biologischen Kriegsführung.

Die ganz vehementen Verharmloser von COVID 19 können nicht plausibel erklären, weshalb westliche Eliten das Risiko eingehen sollen, eine Fake-Pandemie zu veranstalten (sogar zweimal hintereinander, wenn man die Schweinegrippe als Fake tituliert), anstatt einfach einen tatsächlich gefährlichen Virus absichtlich in Umlauf zu bringen. Da bei der Schweinegrippe keine ganz große Katastrophe aufgetreten war, wäre es die dümmstmögliche Vorgehensweise von Verschwörern gewesen, es 2020 mit einer Fake-Pandemie zu versuchen, die zwangsläufig relativ bald zu einem Rohrkrepierer werden würde. Das Establishment würde sich damit nahezu mit 100%iger Sicherheit selbst diskreditieren. Ließe man stattdessen einen wirklich gefährlichen Virus los, klappt das wie am Schnürchen mit der Pandemie und der Umsetzung freiheitsberaubender Maßnahmen.

AlexBenesch
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