spot_img

Kollaps der Krankenhäuser während Rätselraten um die Todesrate

Datum:

Neben der Ansteckungsrate bzw. Verbreitungsgeschwindigkeit ist die Todesrate von SARS-Cov-2 momentan der Faktor, der am meisten Aufmerksamekit erhält und wegen den Ausgangssperren sogar zum Politikum geworden ist.

Von Kommunisten und Russlandpropagandisten, die sich politisch durch den Virus bedroht sehen, sahen wir bereits einige Zahlendreherei, um die Gefährlichkeit des Virus möglichst weit herunterzuschätzen. Diese Beschwichtigungskampagne kam ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als Eindämmungsmaßnahmen noch mehr Effekt hätten haben können.

Prinzipiell gilt: Die Masse an Experten ist gezwungen, zu schätzen, zu raten, hochzurechnen. Das einzige, was man momentan mit absoluter Sicherheit festhalten kann, ist die Anzahl an Patienten mit akuten Atembeschwerden, die in die Krankenhäuser strömen und das System überlasten. Solche Daten sind klar und unmissverständlich. Man kann die Patienten zählen, die verfügbaren Beatmungsgeräte, das verfügbare Personal und in welchem Zustand es sich befindet, sowie die Anzahl an wichtigem Verbrauchsmaterial, bis hin zu Latexhandschuhen, mit denen sich das Personal auch selbst schützen muss.

Die tatsächliche Todesrate eines Virus, also der de facto prozentuale Anteil von den Infizierten, die tatsächlich sterben, kann nur nach der ersten Welle oder nach der ganzen Pandemie einigermaßen genau errechnet werden, weil enorm viele bekannte und unbekannte Faktoren eine Rolle spielen.

  • Die Mechanismen, mit denen der Virus an eine menschliche Zelle andocken und in sie eindringen kann, beeinflussen die Tödlichkeit. Dies ist einfach nur Genetik und Biologie.
  • Keiner weiß bisher, wie hoch die realen Infizierten-Zahlen sind. Sind sie nun um den Faktor sechs oder zehn höher, als die durch Tests bestätigten Zahlen? Es fehlt schlicht an Tests.
  • Bisher konnten besonders in Deutschland viele Todesfälle vermieden werden, weil das deutsche System (wegen der insgesamt gealterten Bevölkerung) ausgelegt ist auf ältere Patienten mit Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes, oder Bluthochdruck. Italiens System gelangte schneller an seine Grenzen und  ältere Patienten mit Risikofaktoren bekamen kein Beatmungsgerät und verstarben. Wenn künftig von 100 Infizierten 5 ein Beatmungsgerät brauchen, aber nur vier eins bekommen, schnellt die reale Todesrate in die Höhe. Auch werden zunehmend Menschen betroffen sein, die jünger sind als 60 oder 50 Jahre.
  • Der Mangel an Verbrauchsmaterialien abseits von den Beatmungsgeräten wird zunehmend zu einem Problem. Die Vorräte gehen schnell zuneige und danach würde die Todesrate stark ansteigen. Inzwischen werden bereits Müllsäcke verwendet als improvisierte Schutzkleidung und Einmal-Handschuhe werden desinfiziert und mehrmals verwendet.
  • Ein Patient kann an einer Reihe an Problemen sterben. SARS-Cov-2 ist einer der Hauptfaktoren, aber eben nicht der einzige. Wie man zählt, verändert die geschätzte Todesrate. Man kann aber davon ausgehen, dass jemand mit starkem Bluthochdruck und/oder Diabetes und/oder Herz-Kreislauferkrankungen wahrscheinlich jetzt nicht gestorben wäre, hätte die Person sich nicht SARS-Cov-2 eingefangen, ein Virus der Zellen aggressiver befallen kann als die saisonale Grippe.
  • Kommt ein zweites Problem dazu, wie etwa ein Computervirus (wie beispielsweise die massenhafte Ransomware-Infektion vor einer Weile), der die Systeme in den Krankenhäusern befällt, schnellt die Todesrate in die Höhe

Zwei Optionen: Der Lockdown, und der totale Lockdown

Wenn man mit Ausgangssperren und ähnlichen Maßnahmen agiert, lässt man optimalerweise nur noch eine kleine, stetige Anzahl an Neuinfektionen zu, sodass sich der Virus langsam in der Bevölkerung verbreitet und sich eine Massen-Immunität entwickelt, ohne dass die Krankenhäuser überfordert werden. Die andere Option ist der brutale Voll-Lockdown, wie in China durchgesetzt hat. Mit der Brechstange kann man zwar die Anzahl der Neuinfektionen auf null oder fast null senken, es entsteht aber keine Massen-Immunität, sodass der Virus jederzeit neu im exponentiellen Umfang ausbrechen kann. Im Westen ist ein solcher Total-Lockdown kaum machbar. In China ist es unklar, ob diese Option wirklich die richtige war.

Das Expertenteam um den Epidemiologen Neil Ferguson am Imperial College in London schätzte, dass ganz ohne Gegenmaßnahmen in Großbritannien noch vor dem Herbst 510.000 Menschen sterben. In den USA wären es 2,2 Millionen. Bei starken Eindämmungsmaßnahmen wäre die Situation deutlich besser, aber  Britanniens Krankenhäuser wären immer noch um das Achtfache überlastet.

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Geheimdienste sollen verdeckte russische Finanzierung für Politiker in Europa aufgedeckt haben

Kommentar "Voice of Europe" schien wie eine typische, pro-russische Nachrichtenseite im Internet mit entsprechenden Beiträgen und Interviews mit europäischen...

Recentr LIVE (26.03.24) ab 19 Uhr: Dunkelfeld

Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Menschen die falschesten Vorstellungen von den drei Supermächten besitzen. https://youtu.be/Q87IgKxwsQo

Islamischer vs. westlicher Globalismus

Propaganda aus der muslimischen Welt enthält viele Elemente, die auch westliche Sozialisten verwenden, und solche, die bei westlichen...

ISIS-K ist Russlands nächstes Problem

Kommentar Russland unter den Zaren träumte davon, das ottomanisch-islamische Kalifat zu zerstören und zu übernehmen. In der sowjetischen Phase...