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Moscow Times: Russlands Superreiche hamstern Beatmungsgeräte, finden nicht genügend medizinisches Personal

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Russlands Superreiche halten sich meistens lieber in Frankreich auf oder im Umfeld Londons, wo aber momentan der Virus SARS-Cov-2 wütet. Die Gefahr ist groß, dort in einem gewöhnlichen Krankenhaus zu landen und ggf. wegen dem hohen Alter oder Vorerkrankungen abgewiesen zu werden, weil mehrere jüngere Patienten bessere Aussichten auf Heilung haben.

Zwar könnte man versuchen, medizinisches Personal zu bestechen für bevorzugte Behandlung, aber dies würde schnell aufallen und einen gigantischen Skandal nach sich ziehen.

Die Moscow Times berichtet, dass Russlands Superreiche deshalb versuchen, sich in ihrer Heimat zu verbunkern und Beatmungsgeräte zu kaufen.

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Die Moscow Times hat auf der Grundlage von Dutzenden von Interviews Beweise dafür gefunden, dass Russlands Reiche behelfsmäßige Kliniken in ihren eigenen vier Wänden einrichten, um sicherzustellen, dass sie im Falle einer Infektion besser versorgt werden können als die Masse. Und in dem, was im Kampf gegen das Coronavirus in Russland schwerwiegende Folgen haben könnte, kaufen und horten sie die Beatmungsgeräte, die sich in schweren Fällen als unerlässlich erwiesen haben, um Leben zu retten. [/penci_blockquote]

Geld ist nicht das Problem. Wenn man sich mehrere gute Geräte anschafft, liegen die Kosten bei rund 100.000$, also gerade einmal etwa dem Preis eines Mercedes-Geländewagens.

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]“Wir haben bisher eine bekommen und versuchen, zwei weitere zu bekommen“,[/penci_blockquote]

sagte ein Familienmitglied gegenüber der Moscow Times. Beatmungsgeräte wurden im Zuge der Pandemie der entscheidende Faktor, denn bei 20% der Infizierten gibt es schwere Krankheitsverläufe, die auch eine künstliche Beatmung erfordern können. Stehen weniger Geräte zur Verfügung als schwerkranke Patienten, wie beispielsweise in Italien, müssen Ärzte Abwägungen treffen, wer die besseren Überlebenschancen hat.

Die Headway Group in Moskau schätzt rund 42.000 Beatmungsgeräte in Russland, allerdings sind diese eher in Ballungszentren vorhanden und nicht auf dem Land. Zudem sind viele Geräte veraltet.

Während frühere Respiratoren rein nach dem Prinzip der Balgbeatmung funktionierten, wurden zu Beginn der 1980er Jahre zunehmend, beginnend mit dem Beatmungsgerät EV-A der Firma Dräger, Mikroprozessoren zur Steuerung des Atemgasflusses (auch zur automatischen Kompensation von Leckagen) eingesetzt und die Funktion des Balges durch Ventile mit elektromagnetischem Antrieb (statt des vorherigen pneumatischen oder elektrisch betriebenen Mechanismus) ersetzt.

Die russischen Lieferanten beliefern aktuell zu etwa 30% an private Kunden, also wahrscheinlich Personen mit viel Geld. Zusätzlich benötigt man aber auch Fachpersonal, das man ebenfalls einkaufen muss und dass dann ebenfalls nicht mehr verfügbar ist für die gewöhnliche Bevölkerung.

Westliche Massenmedien sind bisher auffällig zurückhaltend, wenn es darum geht, die aktuelle Situation in Russland akkurat zu beschreiben. Nur wenige Berichte wurden bisher veröffentlicht.

Judy Twigg, Professorin an der Virginia Commonwealth University, die seit den 1990er Jahren Russlands Gesundheitssystem studiert, sagte:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]“Wenn man ein wenig unter der Oberfläche gräbt und anfängt, Fragen darüber zu stellen, wie diese Krankenhäuser tatsächlich aussehen, wie gut das Personal ausgebildet ist, wie die logistischen Einrichtungen und die allgemeine Qualitätskontrolle aussehen, dann haben wir ernsthafte Zweifel an der Robustheit des Systems.”[/penci_blockquote]

In einem schockierenden Bericht, der vor wenigen Wochen veröffentlicht wurde, stellte eine staatliche Prüfbehörde fest, dass ein Drittel der medizinischen Einrichtungen in Russland kein fließendes Wasser und 40% keine Zentralheizung haben.

AlexBenesch
AlexBenesch
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