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Auch BND und Springerpresse beschuldigen nun China

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Bild: nitpicker/shutterstock.com

Nachdem der amerikanische Nationale Sicherheitsberater kürzlich China beschuldigte, den Ausbruch des Coronavirus zunächst vertuscht zu haben, wodurch der Rest der Welt erst mit rund 8 Wochen Verspätung reagieren konnte, legt nun die Springerpresse in Deutschland indirekt nach und beruft sich dabei auf den Bundesnachrichtendienst (BND).

Die Beziehungen des BND zur Springerpresse sind einschlägig bekannt und etwaige Geheimnisse, die preisgegeben werden, haben in aller Regel den Geruch, strategische Leaks zu sein, um Stimmungen zu handhaben und Narrative zu kontrollieren.

Die WELT berichtet aktuell, dass im Herbst 2002 China den Ausbruch der Sars-Pandemie vertuschen wollte, was aber dem BND gegenüber nicht verborgen blieb, der daraufhin die deutschen Behörden (inklusive Robert Koch-Institut) unterrichtete.

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]China informierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erst im Februar 2003, obwohl die ersten Fälle der Atemwegserkrankung schon im November 2002 aufgetreten sein sollen.[/penci_blockquote]

Ob der BND und „befreundete Dienste“ aus der NATO-Sphäre auch vorab Wind bekommen hatten von dem aktuellen Coronavirus-Ausbruch bleibt selbstverständlich geheim; der WELT-Leser kann sich natürlich seinen Teil denken und stark vermuten, dass die chinesischen Kommunisten auch dieses Mal versucht hatten, die Angelegenheit zu vertuschen.

Die drei Supermächte und auch die deutsche Bundesregierung brauchen einen Sündenbock, einen Schuldigen für die Misere, die nun die Bevölkerung trifft. In China und Russland beschuldigt man inzwischen ohne Beweise offen die USA, den Virus losgelassen zu haben.

Der ehemalige Geheimdienstkoordinator im Kanzleramt, Günter Heiß, erklärte nur vielsagend, dass Geheimdienste sich natürlich für Viren interessieren. Dennoch muss immer klar gewesen sein, dass es keine hochtrabenden Geheimoperationen brauchte, um zu wissen, dass früher oder später ein gefährliches Virus auftreten kann. Die Vorbereitungen auf diesen Ernstfall scheinen trotzdem mau gewesen zu sein.

Der momentan viel im Fernsehen auftretende Virologe Alexander Kekulé kritisierte bereits vor vielen Jahren die Vorbereitungen. Kekulés Vorfahre war Mitglied der Royal Society und der Royal Society of Edinburgh, die führenden Wissenschaftsorganisationen des Welfen-Hochadels.

Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Influenza-Pandemieplanung. In seinem Text “Schutz der Bevölkerung vor neu auftretenden Influenzaviren. Bericht der Schutzkommission” von 2006 heißt es:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Für ein Worst-case-Szenario nach dem Vorbild der „Spanischen Grippe“ von 1918 existieren bisher keine adäquaten Planungen. Eine Pandemie vom Typ der „Spanischen Grippe“ (1918) würde – ohne Schutzmaßnahmen – zu 80.000 bis über 1 Mio. Todesopfern in Deutschland führen, also eine Katastrophe im Sinne des Bevölkerungsschutzes darstellen.

In diesem Zusammenhang wird auch die Planung von Maßnahmen zur Abschwächung von Kollateraleffekten auf die Infrastruktur dringend empfohlen, da hierdurch (etwa durch Ausfälle des Transports, der Lebensmittel- oder Energieversorgung) eine größere Gefährdung der Bevölkerung ausgehen kann als durch die Influenza selbst.

Die Umsetzung der im Nationalen Pandemieplan empfohlenen Maßnahmen kommt nach Ansicht der Arbeitsgruppe auf Länderebene teilweise zu langsam voran und ist nicht vollständig. Nur wenige Bundesländer haben ihre Pandemiepläne weitgehend fertig gestellt. Die dringend empfohlene Einrichtung von Schwerpunktklinken wurde aus Kostengründen kaum realisiert. Auch die Beschaffung von erforderlicher Ausstattung sowie Ausbildung und Übung sind auf der operativen Ebene nicht genügend realisiert. [/penci_blockquote]

Inzwischen ist man mit den Vorbereitungen weitergekommen, allerdings war die Zielsetzung nur, sich auf eine gewöhnliche Pandemie einzustellen, nicht auf ein Worst Case-Scenario:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Der Nationale Pandemieplan (RKI) basiert auf folgenden Kennzahlen:

  • Erkrankungsrate: 15-50 %
  • Zusätzliche Arztbesuche: 6-21 Mio.
  • Klinikeinweisungen:180.000 – 600.000
  • Tote: 48.000 – 160.000

Diese Zahlen werden für die Hauptwelle der Pandemie („Peak“) von 8 Wochen angenommen. Diese Schätzungen, welche die Basis aller nachgeordneten Pandemieplanungen darstellen, sind jedoch unvollständig und basieren z. T. auf nicht realistischen Annahmen.

Für die Abschätzung eines Szenarios nach Art der „Spanischen Grippe“ sind diese Zahlen zu optimistisch. Beispielsweise geht der Nationale Pandemieplan für alle Szenarien von einer Letalität von 0,4 % aus, obwohl die Letalität der Spanischen Grippe bei 2,5 % lag (einige Quellen gehen bis 8 %). Für das Szenario mit 50 % Erkrankungen würde dies maximal über eine Million Todesopfer in Deutschland bedeuten, wogegen der Nationale Pandemieplan maximal 160.000 erwartet. Die Zahlen für zu erwartende Arztbesuche und Klinikeinweisungen verhalten sich entsprechend.

Der Nationale Pandemieplan sieht die Influenza als isoliertes Geschehen an und fokussiert ausschließlich auf medizinische Maßnahmen. Im Hinblick auf den Zuständigkeitsbereich des BMG erscheint dies nachvollziehbar. Aggravierende Sekundär- und Kollateraleffekte, die den Verlauf einer „Katastrophe“ entscheidend mitbestimmen, wurden jedoch nicht berücksichtigt. Hierzu gehören:

  • Beeinträchtigung der allgemeinen medizinischen Versorgung (für Influenza und andere Erkrankungen), etwa durch krankheits- oder panikbedingten Ausfall von Medizinpersonal.
  • Beeinträchtigung von staatlicher und kommunaler Infrastruktur (z. B. Versorgungsbetriebe, Datennetze, Verkehr).
  • Versorgungsengpässe durch Beeinträchtigung von Unternehmen (z. B. Lebensmittel, Medikamente, Kraftstoffe, Heizstoffe).
  • Panikreaktionen der Bevölkerung (z. B. Hamsterkäufe, Flucht aus Ballungsräumen, Gewalttätigkeiten)

[/penci_blockquote]

AlexBenesch
AlexBenesch
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