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Die Zukunft der Berichterstattung über Operationen unter falscher Flagge

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Kommentar

Jeder Terrorist und jeder behördliche Terrorismus-Bekämpfer weiß, dass Anschläge auch im 21. Jahrhundert eines der gefährlichsten Werkzeuge im Werkzeugkasten von revolutionär gesinnten Gruppierungen und Individuen bleiben.

Die grundlegende Theorie der Terror-Bekämpfung klingt recht simpel: Informanten und Agenten in die entsprechenden Gruppen einschleusen bzw. anwerben, Informationen sammeln und Anschlagspläne verhindern. Aber sobald die Terrororganisation auch nur im entferntesten eine professionelle Struktur aufweist, schützt sie nach allen Regeln der konspirativen Kunst ihre wichtigen Funktionäre hinter  Strohmännern und Zwischenhändlern. Außerdem beherrschen größere Organisationen auch Spionageabwehr und können vielfältig prüfen, ob es sich bei der Geschichte eines neuen Rekruten nur um eine Legende handelt. Die Terroristen verlangen ständig Gesinnungsprüfungen von ihren Mitgliedern. Nur wer sich an kleineren Anschlägen hocharbeitet, darf an etwas größerem teilnehmen. Was bleibt dann dem Geheimdienst übrig, als seinen Agenten und Informanten einen erheblichen kriminellen/terroristischen Spielraum einzuräumen? Und was, wenn die Verlockung da ist, dass der Agent nach einem geglückten mittelgroßen Anschlag an die ganz großen Hintermänner herankommt und einen ganz großen Anschlag verhindern könnte? Liegt es nicht nahe, den mittelgroßen Anschlag nicht zu verhindern, oder sogar noch dezent zu fördern, um hinterher an die größeren Fische ranzukommen?

Es überrascht nicht, dass häufig nach einem Anschlag viele beunruhigende Erkenntnisse bekannt werden über Verwicklungen von Geheimdiensten und üblicherweise folgen Untersuchungsausschüsse. Ist aber praktisch jedes Ereignis fast zwangsläufig eine Operation „unter falscher Flagge“? Und wie muss eine sinnvolle Berichterstattung aussehen? In den letzten Jahren wurde so gut wie alles als Geheimdienstaktion gebrandmarkt, und die Berichterstattung war so schlecht, dass Verleumdungsklagen gegen „alternative“ Medien folgten wie bei Sandy Hook sowie neue Regeln bei Youtube gegen „Verschwörungstheorien“ über Inszenierungen von tragischen Ereignissen.

Der Anwalt der Sandy-Hook-Angehörigen machte folgende Aufzählung bei der gerichtlich angeordneten Befragung von Paul Watson:

Bankston: Sie wissen, dass er [Alex Jones] sagte, Columbine sei eine Operation unter falscher Flagge?

Watson: Ja.

Ja. Bankston: Ist Ihnen bekannt, dass er sagte, Oklahoma City sei eine Operation unter falsche Flagge?

Watson: Ja.

Ja. Bankston: Sie wissen, dass er sagte, die Aurora-Schießerei war eine Operation unter falsche Flagge.

Ja.

Ja. Bankston: Sie wissen, dass er sagte, dass die Erschießung von Gabrielle Giffords eine inszenierte, Mind Control-Operation war, richtig?

Ja.

Er sagte, der Bombenanschlag in Boston war eine Operation unter falscher Fahne.

Watson: Korrekt.

Bankston: Er sagte, es gab – es gab Tweets – von Infowars auf Twitter, die sagten, dass die Schießerei an der Douglas High School in Parkland, Florida eine Operation unter falsche Flagge war, korrekt?

Watson: Ich weiß nichts über den genauen verwendeten Begriff bei dem Fall, aber ja. Allgemein gesprochen, ja.

Bankston: Die Schießerei in der Kirche in Sutherland Springs, Texas, im November 2017, Mr. Jones sagte, das war eine Operation unter falsche Flagge.

Ich kann mich nicht erinnern, dass er das gesagt hat, aber ich nehme an, dass es möglich ist, ja.

Bankston: Die Massenschießerei in Las Vegas, Mr. Jones sagte, das war eine Operation unter falscher Flagge.

Ja.

Ja. Bankston: Können Sie mir ein Beispiel für eine US-Massenschießerei geben, einen Bombenanschlag oder etwas ähnliches, von dem Mr. Jones nicht gesagt hat, dass es eine Operation unter falscher Flagge ist?

Watson: Ich würde sagen,  die letzten nach dem Massaker von Las Vegas, vielleicht die Schießerei in Ohio, die Schießerei in El Paso. Nochmals, ich weiß es nicht sicher, aber ich denke, nach dem Las Vegas-Massaker war er zurückhaltender, die Events als Operationen unter falsche Flaggen zu bezeichnen.

Bankston: Also, nachdem ich ihn verklagt hatte, korrekt?

Infowars lebt von Sensationen und die eigenen “Reporter” wurden belohnt, wenn sie dementsprechende Berichte lieferten und anscheinend (was noch genau zu klären ist) ausgeschimpft und betraft, wenn sie nicht das Erwartete lieferten. Es erinnert an den Relotius-Fall beim SPIEGEL, wo neben den üblichen Agitprop-Techniken auch noch blanke Erfindungen benutzt wurden, um Bericht erst so richtig aufzupeppen und eine kinoreife Geschichte daraus zu basteln.

Jones schien sich sicher zu sein, solide Informationen bzw. Sensationen über Sandy Hook zu besitzen. so posaunte er immer wieder, dass die Schule wahrscheinlich geschlossen war in der Zeit vor der Schießerei, weil die WayBackMachine beim Internet Archive über einen bestimmten Zeitraum keine neue Informationen über die Schul-Webseite archiviert hat. Eine kurze Prüfung hätte ergeben, dass bei vielen Schulen aus derselben Gegend im selben Zeitraum nichts archiviert wurde, weil die Crawler-Bots der Wayback-Machine einfach geblockt wurden. Jones windet sich wie ein Aal und murmelt, er hätte zusätzlich noch andere, bessere Belege gesehen, dass die Schule inaktiv gewesen sei, kann aber dahingehend nichts vorweisen.

Was tun?

Es kann jederzeit ein Ereignis geschehen mit der Tragweite von 9/11; beispielsweise eine Cyberattacke in Kombination mit einer künstlichen Supergrippe. Jeder Staat und jede Gruppe  kann als Verursacher beschuldigt werden

  • Medienschaffende müssen deutlich besser arbeiten
  • Bewusste manipulative Berichterstattung muss absolut vermieden werden, weil es letztendlich kontraproduktiv ist
  • Das Publikum muss bessere Arbeit erkennen und würdigen, auch wenn es nicht ins gewünschte ideologische Muster passt.
  • Auch Personen aus der eigenen, favorisierten ideologischen bzw. religiösen Gruppe können verwickelt sein in einen Anschlag. Dies ist unbedingt zu berücksichtigen.
  • Nicht jeden Unfug teilen auf Social Media
  • Das blinde Abschreiben von Russenmedien ist zu vermeiden
  • Man muss mehrere mögliche Szenarien in Erwägung ziehen. Nicht nur das „offizielle“ und das gerade angesagte „alternative“ Szenario.
  • Man muss sich im Klaren darüber sein, dass die Supermächte ganz oben an der Spitze heimlich kooperieren und längst Abmachungen getroffen haben.
AlexBenesch
AlexBenesch
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