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Manifest Halle: Narzisstischer Humor + ideologischer Müll in passablem Englisch

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Ein Manifest, das dem Tatverdächtigen aus Halle Stephan Balliet zugerechnet wird, verbindet in passablem Englisch eine durchschnittliche Intelligenz mit krankhaft-narzisstischem Humor und ideologischem Müll.

Auffällig ist, wie sehr er sich in die Technik der improvisierten Schusswaffen vertieft hat. Er verwendet die korrekten englischen Begriffe für die einzelnen Komponenten, die Funktionsweisen und möglichen Funktionsstörungen auf Grund von diversen Konstruktionsmängeln. Auch wenn er die meisten Informationen aus englisch-sprachigen Publikationen zusammenkopiert hat, so ist er intelligent genug, seine eigenen korrekten Zusammenfassungen zu formulieren und die Waffen auch noch zu bauen. Wie auch viele andere narzisstische Personen hätte er durchaus die Intelligenz besessen, um in der realen Welt berufliche und persönliche Erfolge zu erringen.

Er beherrscht auch den typischen, schwarzen Humor und Jargon der Szene, den er sich abgeschaut hat. Ein deutsches Publikum war ihm anscheinend zuwenig, sondern er zielte auf ein internationales Publikum ab.

Er wusste um die Schwierigkeiten, in die geschützte Synagoge einzudringen und überlegt, ob eine 4 Kg schwere ANFO-Bombe ihm dabei nützen würde. Schon Breivik nutzte ANFO. Er bastelte sich Handgranaten nach einem Rezept aus dem Internet auf der Basis von Ammoniumnitrat. Wäre er an mehr Dünger gelangt und in der Lage gewesen, eine große Bombe daraus zu bauen und damit vor der Synagoge zu parken, wäre er jetzt weltberühmt.

Er vermutete, dass die Juden in der Synagoge bewaffnet sein könnten und sogar mit einem richtigen Waffenschein (Sondererlaubnis) verdeckt in der Öffentlichkeit Waffen tragen dürfen. Hier sieht man recht deutlich, wie sehr er richtige Gegenwehr fürchtete. Die Betroffenen bei der Synagoge beschwerten sich, dass die Polizei 10 Minuten brauchte, um zum Ort des Geschehens zu fahren. Hätte jemand aus dem Fenster der Synagoge zurückgeschossen, wäre das Spektakel schnell beendet gewesen.

Er hatte keine Ahnung, wie die Synagoge innen aussah, welche Räume und Flure in welcher Anordnung vorzufinden wären. Ihm war bewusst, dass das Ausspähen des Zielortes enorm wichtig ist, aber er fürchtete sich, beim Ausspähen durch die Videoüberwachung aufzufallen und aufzufliegen.

Er wählte das Ziel aus, weil es einfach der nächstgelegene Ort war mit einer signifikanten Anzahl von Juden. Eigentlich war sein Ziel eine Moschee oder ein Antifa-Zentrum. Juden hätten laut seiner Kenntnis, die er von Internet-Müll übernommen hat, letztendlich die Macht und und Verantwortung für alle Probleme und deshalb wählte er die Synagoge. Wohl auch, um sich abzugrenzen von bisherigen Terroristen; um dem Publikum etwas Besonders zu bieten, was es nicht schon zigfach gab.

Selbst wenn es ihm nur gelänge, einen einzigen Juden zu töten, sei es die Sache wert. Denn wenn genügend andere Täter ebenfalls nur einen oder wenige Juden töten, gäbe es letztendlich keine Juden mehr. Aber nach seiner Logik kontrollieren Familien wie die Rothschilds ganze Staaten wie Britannien, die Bundesrepublik und die USA und deshalb könnte ja die ganze Schlagkraft der Militärs und Geheimdienste verwendet werden gegen die Neonazi-Krieger. Man kann sich vorstellen wie dieser Kampf ausgehen würde. Vor allem, weil die Neonazi-Szene völlig von Geheimdiensten infiltriert ist. Selbst seine ideologischen Grundprinzipien gehen letztendlich auf Desinformation von Geheimdiensten zurück.

Abgesehen von Waffen-Bastelanleitungen und gewöhnlichen Verschwörungsinhalten aus dem Netz ist seine Bildung anscheinend ein Desaster.

AlexBenesch
AlexBenesch
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