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Massen-Blackout in Südamerika – und bald Europa

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1000 Words / Shutterstock.com

Ein epischer Stromausfall in Argentinien, Uruguay und Paraguay mit rund 40 Millionen betroffenen Menschen verwundert die Welt. Die Ursachen sind offiziell eine schlecht geplante Infrastruktur und schlechte Wartung. Gerade in Argentinien wird der Strom stark subventioniert und irgendwo musste dann doch gespart werden. Ein lokales Problem kaskadierte und die Dominosteine fielen einer nach dem anderen.

Natürlich stellt sich auch die Frage nach Cyberattacken. Die New York Times berichtete am Wochenende unter Berufung auf frühere und gegenwärtige Regierungsmitarbeiter, die Amerikaner hätten Schadsoftware in das russische Elektrizitätsnetz eingeschleust, die bei Bedarf aktiviert werden könnte. Prinzipiell stammt so viel russische Technologie aus dem Westen, dass da überall Hintertüren darin sein können. Gleichzeitig kultivierten die Russen immerzu ihre Angriffsmöglichkeiten gegen den Westen.

In Deutschland bedeutet der Kohleausstieg, dass wir vom Ausland und einer überkomplizierten Infrastruktur abhängig werden. Gäbe es in Deutschland tagelangen Stromausfall, machen sich die grünen Millenials wohl in die Hosen. Kein Netflix, keine Zivilisation, kein Staat.

Die Welt interviewte nun Annalena Baerbock von den Grünen, eine mögliche künftige Kanzlerin. Sie will ein CO2-Regime, eine „CO2-Bepreisung und dazu einen sozialen Ausgleich, also ein Bürgerenergiegeld“ das sich anhört wie die gescheiterte Subventionierung in Argentinien. Soll heißen, die Firmen und die bürgerliche Mittelschicht sollen blechen. Ab 2030 soll kein Verbrennungsmotor mehr in einen Neuwagen. Mit einem Prozent der Weltbevölkerung stößt Deutschland zwei Prozent der CO2-Emissionen aus, was sie bemeckert. Wir haben aber auch eine doppelt so große Wirtschaft wie beispielsweise Russland.

„Lastabwurf“

Der Bundestag hatte Anfang Februar 2017 fast unbemerkt und daher ohne jeden Aufruhr seitens der Medien, wieder mal das Energiewirtschaftsgesetz novelliert. So können Teile des Stromnetzes zwanghaft und in Kaskaden (also von klein- auf mittel- bis großräumig) vom Netz genommen, also abgeschaltet werden. Die Vorwarnzeit für die lokalen Stromversorger beträgt extrem kurze nur 12 Minuten, dann muss er handeln und Vollzug melden.

Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) schätzte laut Berichten, dass bereits jetzt schon in Deutschland mit rund 400.000 Vorfällen doppelt so viele Stromausfälle pro Jahr auftreten, wie die Bundesnetzagentur zugibt. Denn offiziell werden nur Ausfälle von mehr als drei Minuten gezählt. Alles darunter kann jedoch auch erhebliche Schäden in der Wirtschaft verursachen.

Das Hamburger Abendblatt macht sich sogar lustig über die Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK):

Sinnvoller erscheint mir bei diesem Szenario eine Waffe, um mich in der postapokalyptischen Welt nach dem dreistündigen Stromausfall gegen andere Überlebende zu verteidigen.

Der Redakteur soll mal bei einem dreitägigem oder länger anhaltenden Ausfall in einer deutschen Metropole schauen wo er bleibt. Wahrscheinlich wird er versuchen, mit Öko-Büchern auf angreifende Plünderer zu werfen. Die Folgen eines längeren Ausfalls wurden genauestens für die deutsche Regierung analysiert und sie sind verheerend.

Der Redakteur mokiert sich, das sei ja wie im Mittelalter, wenn hier PANIK verbreitet wird. Ein bisschen Notvorrat und Lampen besitzen gilt heute schon als Panikreaktion? Mir scheinen die ganzen Ökos Panik davor zu haben, dass tatsächlich ein paar Stunden heute der Strom ausfällt und die Bürger deshalb wütend werden. Spiegel Online berichtete über eine Studie der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR), laut der die Hauptstadt unzureichend vorbereitet sei auf einen länger anhaltenden Stromausfall:

Im Auftrag des Bundesforschungsministeriums wurde ein mehrtägiger Blackout simuliert. Ergebnis: Bei einem Stromausfall wie im Winter 2005 im Münsterland oder am 13. Juli in Hannover bliebe die Berliner Bevölkerung größtenteils ohne Information. […]  Plünderungen und Ausschreitungen wären die Folge. Hinzu kämen massive Infrastrukturschwierigkeiten. So reicht der Kraftstoff für die Notstromgeneratoren “überlebenswichtiger Einrichtungen” wie Polizei, Feuerwehr und Krankenhäusern für maximal 24 Stunden; Wasserwerke könnten nur zwölf Stunden laufen.

Tja, da landet man ganz schnell in Zuständen wie im Mittelalter. Das kommt eben davon, wenn die Ökos bei uns vorindustrielle Zustände etablieren wollen.

Lokale Blackouts können schnell massive Netzschwankungen auslösen die in einem Dominoeffekt größere Gebiete lahmlegen. Auch fortschrittliche Hackerattacken wie Stuxnet wären geeignet, Steuerungsanlagen von Kraftwerken zu manipulieren und betriebsunfähig zu machen. Der Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung “Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften –  am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung” analysiert die heikle Lage in der BRD.

Die deutsche Bundesnetzagentur erklärte: Die Stromversorgung für Süddeutschland war im Winter 2017/18 nicht mehr sicher genug. Um gewaltige Stromausfälle zu verhindern, sollte in Windeseile ein neues Reservekaftwerk gebaut werden, das Energiekonzerne oder Übertragungsnetzbetreiber im Auftrag des deutschen Staates betreiben.

AlexBenesch
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