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Mit welchen Leaks gegen Strache drohten Martin Sellner und Gottfried Küssel?

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Die Spekulationen im Fall Ibiza gehen weiter: Der Blog PI News mutmaßt über Kurz und Benko als Urheber der Falle gegen die Politiker Strache und Gudenus. Die Zeitung Kurier sprach mit Gudenus, der die Geschichte erzählte, wie er langsam eingewickelt wurde von der Dame und anderen „Schauspielern“. Da war beispielsweise eine Maybach-Limousine gemietet worden oder die teure Finca auf Ibiza und viele schauen nun auf einen Wiener Anwalt, der involviert gewesen sein soll und laut Gudenus die Echtheit der Personen bestätigte, die sich als Hochstapler erwiesen. Gudenus fürchtet weitere Leaks gegen ihn im Zusammenhang mit „psychotropen Drogen“ und „kompromittierenden Situationen.“ Dann heißt es noch im Kurier:

„Dem KURIER berichten mehrere Insider, dass es eine Spur in das parteipolitische Umfeld von Gudenus & Co. geben soll. Dieser kann sich das zwar nicht vorstellen, war an diesem Hinweis jedoch sehr interessiert.“

Man sollte vielleicht damit anfangen, von Martin Sellner und von dessen ehemaliger Inspiration Gottfried Küssel herauszubekommen, was sie kürzlich meinten mit Anspielungen, sie „könnten auch etwas leaken“ über Strache und es hätte von Strache „lustige“ Auftritte gegeben, die man später vielleicht nochmal gegen ihn braucht.

Sellners Drohung

Martin Sellner und seine Identitäre Bewegung entsprangen dem Dunstkreis von Burschenschaften, FPÖ-nahen Kreisen und es gab auch Neonazi-Kontakte wie Gotffried Küssel. Zwar gibt es eine Reihe an Fans von Sellner auf Social Media, aber kaum jemand wollte in den letzten Jahren öffentlich in Erscheinung treten als Mitglied der Identitären. Sellner war wegen seiner Vergangenheit eigentlich längst verbrannt, aber er vollzog den Wandel auf eine neurechte Linie, was ihm zwar eine Karriere ermöglichte, ihn aber gleichzeitig beliebig und austauschbar machte. Außerhalb der klassischen FPÖ-Wähler konnte er kaum irgendjemanden ansprechen, sondern nur abstoßen und immer wieder holte Sellner seine eigenen Vergangenheit ein. Spätestens mit der Spende des Christchurch-Killers, dem Email-Austausch mit dem Killer und dem Leak über Hakenkreuz-Aufkleber an einer Synagoge als Teenager brachte Sellner für die FPÖ unterm Strich mehr Ärger als Nutzen. Die FPÖ distanzierte sich zunehmend von den Identitären und ließ Ermittlungen gegen die Organisation weiterlaufen, worauf Sellner eine Anti-Strache- und Anti-FPÖ-Kampagne fuhr und sogar androhte, „wir können auch Sachen leaken“. Kurz darauf passierte der Ibiza-Skandal, Sellner fürchtete endgültig um seine Karriere und machte wieder eine Rolle rückwärts. Die Drohung mit Leaks sollen seine Fans möglichst vergessen.

Küssels Drohung

Gottfried Küssel, ein notorischer Neonazi und Provokateur, hat in einem Interview mit der deutschen Zeitschrift „N.S. Heute“ über Strache gesprochen:

„Da gab es einige lustige Auftritte, über die will ich jetzt aber nicht reden, vielleicht brauchen wir das noch einmal.“

Strache habe „zwar nie unsere Blutgruppe gehabt“, aber „im stillen Kämmerlein hat er den großen Nationalsozialisten gespielt.“

Strache soll an „einer Art Wehrsportübung“ in Niederösterreich teilgenommen haben, bei der auch Gottfried Küssel, Chef der extremen Organisation VAPO, anwesend gewesen sein soll. Strache meint, gleich nach Ankunft wieder nach Hause gefahren zu sein. Mitglied der VAPO sei er nicht gewesen.

Strache war noch bei einer Reihe an „Zeltlagern“ mit Neonazis wie Andreas Thierry und Jürgen Hatzenbichler, ein einem Treffen der Wiking-Jugend usw.

Da wir aktuell sehen, wie eine FPÖ-Regierungsbeteiligung durch ein einzelnes Video gesprengt werden konnte, muss man sich fragen, wer alles von Strache aus seinen früheren Jahren noch Bilder oder Ton-Aufnahmen hat, betrunken am Lagerfeuer und in ideologischer Stimmung und wie viel solche Aufnahmen heute in bestimmten Händen theoretisch wert sein können.

Der Vater von Johann Gudenus war John Gudenus, auch Politiker. Beide stammen aus einer Adelsfamilie und gehörten der Wiener pennalen Burschenschaft Vandalia an. John Gudenus wirkt so, wie bei uns die NPD, deren adeliger Gründer Adolf von Thadden für den britischen Geheimdienst arbeitete. Über den Neonazi Gottfried Küssel, dem Sellner von den Identitären früher hinterherdackelte, sagte der ältere Gudenus bei einer Gerichtsverhandlung gegen den Politiker Ewald Stadler im April 2014:

„Gottfried Küssel war ein anständiger Mann, den man leider eingelocht hat.“

AlexBenesch
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