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Mueller-Abschlussbericht enthält nichts über Hochverrat – dennoch kein Sieg für Trump

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Greenburd / Shutterstock.com

Der Abschlussbericht der Mueller-Ermittlung zu Russia-Gate ist fertig und enthält laut ersten durchgesickerten Informationen keine Belege für Hochverrat durch Präsident Trump und dessen Vertraute. Selbstverständlich erklären sich nun sowohl Trumps Unterstützer als auch Gegner zum Sieger in der Auseinandersetzung.

Die eine Seite spricht von einem Freispruch von Trump und einer nun offiziell bestätigten Hexenjagd der Democrats um die politische Sphäre zu manipulieren. Die andere Seite betont, dass bislang mehrere von Trumps wichtigsten Vertrauten im Gefängnis gelandet sind und die Democrats mit der Mehrheit im Kongress nun die Ermittlungen weiter führen können.

Wir sollen uns eine der beiden Seiten heraussuchen, deren Talking Points glauben und verbreiten, obwohl keine der Seiten ein auch nur ansatzweise zufriedenstellendes Bild der Situation liefert. Selbst die Trump-Propagandisten von Infowars fragten kürzlich, ob Trump einen faulen Deal mit den Democrats eingehen musste, um die Ermittlungen endlich los zu werden. Schließlich könnten die eingesperrten Trump-Vertrauten ja Geheimnisse an Mueller verraten haben. Das hieße, dass Trump selbst bei einer Wiederwahl die Hände gebunden wären und nichts von Wert für die konservativen Wähler herausspringen wird. Das bisschen Getrolle von Trump würde nichts daran ändern, dass nur ein paar lausige Meilen Mauer oder Zaun gebaut werden, statt einer kompletten Mauer. Die Steuern sind immer noch viel zu hoch, es deuten sich neue Kriege an und der Zerfall der amerikanischen Gesellschaft geht weiter. Das käme den Democrats gerade recht: Trump diskreditiert sich selbst und eine konservative Agenda für den Rest seiner Amtszeit und bereitet den Boden für die Art von „Wandel“ und „Hoffnung“ der Democrats, also purer Sozialismus getarnt als Gerechtigkeit und Teilhabe.

Von Anfang an war klar, dass Mueller niemals öffentlich Informationen behandeln darf, die der schärfsten Geheimhaltung unterliegen und die nationale Sicherheit gefährde könnten. Selbst wenn er also auf Belege für Hochverrat gestoßen wäre, so hätte er diese nicht wirklich benutzen dürfen.

Die Verlogenheit in der Debatte kennt keine Grenzen, was man an dem völligen Desinteresse der Konservativen erkennen kann an den tonnenweise bizarren Fakten über Trumps Geschäfte und Kontakte, sowie an der Weigerung der Democrats, die gleichen Maßstäbe anzulegen an Hillary und die Russlandpolitik vergangener Präsidenten der Democrats.

Die Bilderberg-Gruppe hat krassere Russenkontakte als Trump. Dabei geht es um den Transfer von den wichtigsten Technologien und Geldquellen die ein Regime wie Russland braucht. Gibt es da Ermittlungen? Nein, natürlich nicht.

Erwähnt jemand die Möglichkeit, dass Trump vielleicht von Anfang an den heimlichen Segen der amerikanischen Geheimdienst- und Establishment-Spitzen hatte für seine Russlandgeschäfte? Natürlich nicht. Trump hat mehr Chaos bei den Russen verursacht als die Russen in den USA. Wird das behandelt? Nein.

Dem einen Publikum wird Trump verkauft als neurechter Messias und Anti-Establishment-Kämpfer zum Wohle des Volkes, obwohl er nie Glaubwürdigkeit als Konservativer besaß und sich immer gut verstand mit dem Establishment. Manche sind sogar verstrahlt genug, ihn als Kämpfer gegen eine jüdische Weltverschwörung zu betrachten, obwohl er ein elitärer Zionist ist und zionistische Milliardäre Propaganda zu seinen Gunsten bezahlen.

Den anderen wird Trump verkauft als kapitalistisch-konservativer Dämon, der sich völlig unbemerkt von US-Geheimdiensten hätte rekrutieren lassen von russischen Diensten, um Präsident zu werden und Russland mit Appeasement zu helfen. Russland ist aber pleite und die US-Dienste hatten immer leichtes Spiel, die Aktivitäten von Trump zu überwachen (und zu dirigieren).

Die pro-Trump-Blogger, die eine Karriere damit machen, ihr Publikum über elementare Angelegenheiten zu belügen, weigern sich immer noch, anzuerkennen dass Russland sich traditionell immer einmischt in die Politik des Westens. Gleichzeitig ist die westliche Politik dermaßen fake, dass russische Operationen eben nicht einen wesentlichen Einfluss haben auf das angloamerikanische Empire. Es hätte den Sowjets nichts genützt, John F. Kennedy zu ermorden, weil man davon ausgehen konnte, dass sich mit einem Nachfolger rein gar nichts Wesentliches ändern würde und weil die Spuren irgendwann zu den Russen zurückverfolgt werden und dies negative Konsequenzen hätte.

Genauso sinnlos wäre es für die Russen, Trump zu rekrutieren und seine politische Karriere zu fördern. Trump befindet sich permanent in den USA und sobald die westlichen Dienste etwas gerochen hätten, könnten sie Trump wieder umdrehen oder ihn auf tausend verschiedenen Wegen aus dem Weißen Haus loswerden. Selbst einfachste Logik und geheimdienstliche Grundprinzipien scheinen den meisten Kommentatoren zu fehlen. Nun zirkuliert auch wieder neuer Agitprop von „Agent Q“ oder Infowars im Netz, dass nun Trump zum großen Gegenschlag ausholen würde gegen seine Gegner. Die Q-Sektierer warten immer noch auf die Erfüllung der Verheißungen, dass Trump den „linken Deep State“ ins Gefängnis werfen wird. Stattdessen gibt es mit Trump wohl nur vier weitere Jahre Gelaber und Theater.

Die Trump-Saga hat zumindestens eines bewiesen: Wie wenig die Menschen da draußen überhaupt verstehen über die Supermächte und die Geheimdienste.

AlexBenesch
AlexBenesch
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