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Nein, die Israelis brachten nicht JFK um wegen ihrem Atomprogramm

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Kommentar

Die alten und neuen Akten über JFK werden gründlich fehlinterpretiert, um Schlussfolgerungen herauszuziehen, die trendy Clickbait sind und politisch ausgebeutet werden können.

Die elenden Putin-Propagandisten erwähnen mit keinem Wort Lee Harvey Oswalds Kontakte zum KGB und der Sowjetunion, sondern nur die altbackene These, dass die CIA oder LBJ dahinterstecken müsse. Der Mainstream verbreitet zu 85% die These vom einsamen Irren Oswald und zu 15% den Verdacht, dass die Sowjets dahintersteckten.

Dabei hatte weder die Regierung der US noch der UdSSR ein erkennbares Mordmotiv. John Kennedy und sein Bruder waren eiskalte Verfechter von illegalen Geheimoperationen und mussten sogar von der CIA gebremst werden. Der Mythos der „guten“ Kennedys gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Für die Sowjets hätte das Attentat nichts gebracht außer Probleme.

Ranghohe Sowjets gerieten in Panik, dass sie von den Amerikanern des Attentats beschuldigt werden könnten und dass dies große Folgen haben werde. Moskau dachte, es sei eine False Flag amerikanischer Kreise. Aber die US-Regierung machte keinerlei Anstalten, die Sowjets zu beschuldigen und vertuschte sogar Lee Oswalds Kontakte zum KGB.

In den Blogs werden die neuen Akten nun so interpretiert, als sei es nun noch wahrscheinlicher, dass die US-Regierung Kennedy umgelegt hätte. Es ist hingegen nur erkennbar, dass die US-Regierung die Umstände des Attentats wie z.B. mehrere Schützen vertuschte. Da die Kennedys sich mit ihrer Begeisterung für illegale CIA-Operationen weltweit sehr viele Feinde gemacht hatten, könnte eine wütende ausländische Gruppe/Ex-Regierung hinter dem Attentat stecken. Aber die Blogs usw. können solch ein Szenario nicht politisch ausschlachten und zurechtbiegen und benutzen. Es sei denn, Israel wird als Hauptverdächtiger genannt, denn sowas zieht immer als Clickbait.

Weil Kennedy gegen Israels Atomprogramm gewesen sei, wäre er aus dem Weg geräumt worden, ist nun eine trendy Meinung. Auch wenn sie nur oberflächlich plausibel ist.

Viele Dokumente aus der Zeit zu dem Thema zeigen, dass längst nicht nur Kennedy dachte, dass israelische Atomwaffen die Lage in der Region und mit den Sowjets verkomplizieren würden. Israel konnte nicht einfach einen US-Präsidenten ermorden und dann auch noch erwarten, dass man bekommt, was man will. Außerdem verkaufte der Westen jahrelang Nukleartechnik an Israels Konkurrenz. Der Mossad hätte gefühlt hunderte westliche Staatsfunktionäre umbringen müssen, um zu verhindern, dass Moslems ebenfalls der Bombe näherkommen.

Es ist halt nicht alles so einfach, wie sich manche es machen.

Nuclear Shopping Mall

Frankreich hatte in den 1950er Jahren einen 24-Megawatt-Schwerwasserreaktor an Israel verkauft und im Paket gleich dazu 385 Tonnen Uran geliehen, mit der Plutoniumgewinnung und der Atomwaffenentwicklung geholfen. Spätere französische Regierungen verscherbelten allerdings auch Technologie für Nuklearreaktoren an den Irak, worauf Israel 1981 mit einem eigenmächtigen Luftschlag gegen den Kernreaktor Tammuz-1 reagierte. Dem Iran war im Vorjahr eine ähnliche Mission misslungen. Die israelische Regierung war über das 1975 abgeschlossene Atomabkommen zwischen Frankreich und Irak beunruhigt. Bei den Angriffen wurde das Reaktorgebäude zerstört; 11 Personen starben, darunter ein französischer Nuklear-Techniker. In seinem Buch Der Mossad berichtet Victor Ostrovsky, dass dieser Techniker insgeheim für den israelischen Geheimdienst arbeitete und einen Zielsender dort deponiert hatte.

Europäische Konzerne belieferten auch den Iran lange Zeit mit Technologien und Materialien, die sich für ein Atomwaffenprogramm nutzen ließen. Der Grundstein des iranischen Atomprogramms wurde mit US-amerikanischer Hilfe gelegt. 1959 war der Universität Teheran im Rahmen des Atoms for Peace-Programms von US-Präsident Dwight D. Eisenhower ein Forschungsreaktor geschenkt worden. 1967 wurde aus den USA ein weiterer Forschungsreaktor (Leichtwasserreaktor) mit einer Leistung von 5 Megawatt geliefert und im Tehran Nuclear Research Center (TNRC) in Betrieb genommen. Damals wurde der Iran noch von einer US-freundlichen Regierung beherrscht. Bis in die 1970er Jahre wurden zwischen den USA und dem Iran diesbezüglich mehrere Abkommen getroffen. 1976 wurde dem Iran angeboten, eine Anlage zur Extraktion von Plutonium von den USA zu kaufen und zu betreiben. Die Vereinbarung bezog sich auf einen kompletten Nuklearkreislauf. Im Oktober 1976 wurde dieses Angebot von Präsident Gerald Ford zurückgezogen. Da die Verhandlungen mit den USA nicht zum Abschluss gebracht werden konnten, kamen deutsche und französische Unternehmen zum Zuge.

Um die Versorgung der iranischen Reaktoren mit angereichertem Uran sicherzustellen, ging 1975 als Ergebnis von französisch-iranischen Verhandlungen der zehnprozentige schwedische Anteil an Eurodif, einem europäischen Unternehmen für Urananreicherung, an den Iran über. Bereits 1974 hatte der Iran die Zahlung von einer Milliarde US-Dollar für den Bau der Anreicherungsanlage zur Verfügung gestellt. Nach der Islamischen Revolution 1979 stellte der Iran seine Zahlungen ein.

Neben den Kooperationsabkommen mit der Bundesrepublik Deutschland (1976) und Frankreich (1977) erwarb der Iran 1976 Anteile an einer neu entdeckten Uranmine in Südwestafrika, heute Namibia, die von der britischen Rio Tinto Group und der deutschen Urangesellschaft betrieben wird. An der Urangesellschaft sind heute die französische Cogema, die E.ON, die STEAG und die EnBW beteiligt. Schon 1974 schloss die westdeutsche Kraftwerk-Union AG, ein Joint Venture der Siemens AG und von AEG-Telefunken, einen Vertrag über den Bau des iranischen Buschehr-Reaktors im Umfang von vier bis sechs Milliarden US-Dollar ab. Mit dem Bau der zwei Reaktorkerne – der Baubeginn war am 1. Mai 1975 – war die ThyssenKrupp AG beauftragt. Die Bauarbeiten sollten ursprünglich bis 1982 abgeschlossen sein.

Die Israelis müssen hyperventilliert haben. Nach der radikalmuslimischen Revolution suchte die neue iranische Regierung Kontakte zu Russland, Pakistan und China. 1995 unterzeichnete Iran einen Vertrag mit Russland über die Fertigstellung des Reaktors von Buschehr. Die Verhandlungen hierzu begannen bereits 1990. Der Bau wird vom russischen Konzern Atomstroiexport durchgeführt, der dem Russischen Atomenergieministerium (Minatom) unterstellt ist. Die Anlage sollte ursprünglich im Laufe des Jahres 2005 in Betrieb gehen. Im Januar 2006 wurde seitens des russischen Konzerns angekündigt, die Arbeiten in Buschehr ungeachtet der Zuspitzungen im Atomstreit fortsetzen zu wollen. An dem Projekt sollen nach unterschiedlichen Angaben 3000 bis 3700 russische Techniker arbeiten.

Aber auch Unternehmen aus dem Westen wollten verdienen: Einem Ende Januar 2006 bekannt gewordenen vertraulichen Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) und des Zollkriminalamts (ZKA) zufolge soll der Iran intensiv am Bau von ABC-Waffen arbeiten. Laut dem Nachrichtenmagazin Focus ist in dem Bericht auch von illegalen Rüstungstransfers deutscher Unternehmen die Rede. Wie es heißt, „verdichten sich Hinweise auf ein geheimes militärisches Nuklearprogramm“ des Iran. Zollfahnder ermitteln demnach gegen sechs deutsche Unternehmen: Sie sollen via Russland Teile geliefert haben, die für den Bau des AKW Buschehr verwendet würden. Das ZKA bestätigte Ermittlungen, wollte aber zu Einzelheiten keine Stellung nehmen. Für das Nuklear- und Trägersystem-Programm versuche die Islamische Republik jedoch, Material in Deutschland, Frankreich und Großbritannien zu beschaffen. Die Beschaffungsorganisationen seien dabei nicht leicht zu enttarnen.

Das neue Atomabkommen bremst zwar die technologischen Entwicklungen im Iran, verschafft aber den Mullahs mehr Luft durch die Aufhebung von Sanktionen. Es werden Raketenabwehrsysteme vom Typ S-300 aus Russland gekauft, die es beispielsweise für Israel oder die USA unmöglich machen könnten, Luftangriffe gegen iranische Anlagen zu fliegen. Die S-300 gilt als „Game Changer“. Außerdem würde die Vernichtung aktiver Nuklearanlagen einen erheblichen radioaktiven und damit politischen Fallout bedeuten.

Ist der Iran erst einmal eine Festung und hat man sich wirtschaftlich an den Ostblock umorientiert, könnte der Iran weiter Atomwaffen entwickeln. Dies wiederum könnte die USA veranlassen, Saudi-Arabien Atomwaffen zuzugestehen. Im Iran leben fast nur Schiiten, was großes Misstrauen auslöst bei den sunnitisch dominierten Ländern im arabischen Raum.

DER GRÖSSTE IRAN-FEIND UNTER DEN ARABERN IST MOHAMMED BIN ZAYED, DER KRONPRINZ VON ABU DHABI UND EINE SCHLÜSSELFIGUR DER EMIRATE. DER KRONPRINZ GLAUBE, „EIN STURM WERDE LOSBRECHEN, WENN IRAN DIE BOMBE HABE, MIT ÄGYPTEN, SAUDI-ARABIEN, SYRIEN UND DER TÜRKEI, DIE IHRE EIGENEN NUKLEARWAFFEN ENTWICKELN WERDEN.

Einzelne wikipedia-Zitate unter der Lizenz Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“

AlexBenesch
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