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13% der AfD: Schallmauer oder Betonmauer?

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Kommentar

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Man kann sich erlauben, fünf Minuten zu feiern, dass es neben viereinhalb sozialdemokratischen Parteien im Bundestag nun endlich eine konservative gibt und die Zeiten der taktischen Langeweile im Bundestag vorbei sind.

Nach diesen fünf Minuten muss man aber sofort die internen Probleme der Partei lösen, um Deutschlands Probleme lösen zu können. Die Pressekonferenz der AfD zeigte, dass sie eigentlich aus zwei verfeindeten Parteien unter einem Dach besteht. Für Frauke Petry, die selbst ein erstaunliches Ergebnis eingefahren hat, sind die Differenzen nicht überbrückbar und bei diesen Differenzen lassen sich Persönliches und Inhaltliches nicht trennen. Es ist nach wie vor die Kernfrage: Wo genau soll sich die AfD nach rechts und zur Mitte hin abgrenzen und wie will man die Einhaltung dieser Grenzen diszipliniert durchsetzen?

Petry glaubt, mit einem seriöseren Auftreten und ohne die Skandalnudeln in der Partei wären 20% drin gewesen. Umfragen geben ihr teilweise Recht, denn sogar rund 50% der AfD-Wähler wünschen mehr Distanz nach rechts, damit man sich weniger Sorgen machen muss und nicht selbst als Extremist wirkt wenn man für die Partei wirbt. Petry will schnell eine Regierungsbeteiligung, um Schaden vom Land abzuwenden. Die anderen Spitzenleute der AfD werden weitermachen wie bisher. Sind die nun erreichten 13% eine Schallmauer die durchbrochen wurde, oder ist es eher eine Betonwand, über die man nicht hinauskommen wird? Keine der großen Parteien wird jemals mit der AfD koalieren, wenn die AfD nie über 13% hinauskommt.

Gauland kann sich selbst und seinen Debatten-Stil gut verteidigen, der tatsächlich an den Stil vor Jahrzehnten im Bundestag erinnert. Aber begreift er auch, ob andere Parteimitglieder zu weit gehen und damit die Partei unnötig begrenzen?

Warum nicht zwei konservative Parteien im Bundestag? Warum soll man jedes Zielpublikum mit exakt den gleichen Mitteln und Leuten ansprechen?

Interessant: Nur ein Bruchteil der AfD-Wähler von 2013 haben dieses Mal AfD gewählt.

Eine Jamaika-Koalition würde bei den Leuten als etwas Anderes, Neues wahrgenommen. Die Grünen könnten sich wieder relevant machen als Trittbrettfahrer der Agenda 21 und die FDP könnte wieder hohe Posten besetzen.

Die CDU könnte zumindest den eigenen Verfall bremsen. Kommt ein globaler Krieg mit China und Russland, wären die Systemparteien wohl fein heraus. Zumindest in Westdeutschland. Wenn die AfD und LINKE es dann zu bunt treiben, riskieren sie alles. Wenn sie zu soft auftreten, wo wäre dann ihr Alleinstellungsmerkmal? Es wird unabdingbar sein, endlich eine souveräne deutsche Position zu finden, die ohne Illusionen über Russland auskommt.

AlexBenesch
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