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Hormonspray gegen Flüchtlingskritik

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Kommentar

Nein, kein Scherz. An der Universität Bonn wurde erforscht, dass das Hormon Oxytocin als Nasenspray verabreicht den Effekt hat, dass Menschen Flüchtlingen gegenüber freundlichere Gefühle haben. Solche Untersuchungen sind nicht neu und in meinem Buch „Das Böse entschlüsselt“ habe ich in einem Kapitel über die vielfältigen Effekte, die oftmals unter dem Begriff „Stockholmsyndrom“ zusammengefasst werden, auch die sogenannten Neuropeptide beschrieben:

In der Zukunft werden sich Diktaturen nicht mehr auf das reine Stockholm-Syndrom und andere altmodische Methoden verlassen, sondern aktiv in die Gehirne der Menschen eingreifen. Wissenschaftler modifizieren bereits heute Viren und transportieren mit ihnen Stoffe zum Gehirn, die Aggressionen verringern können. Auch Forschungen in Gefängnissen mit kleinen Implantaten machten aus hyperaggressiven Häftlingen zahme und müde Krieger. Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt und wenn die entsprechenden Hormone erst einmal identifiziert sind, die das Stockholmsyndrom begünstigen, kann man künstlich nachhelfen. Das sogenannte „Kuschelhormon“ Oxytocin, das man auch kaufen kann, wird beim Menschen mit psychischen Zuständen wie Liebe, Vertrauen und Ruhe in Zusammenhang gebracht. In dem Roman „1984“ von George Orwell sabotiert die herrschende Partei das Liebes- und Familienleben der Bürger durch das Säen von Misstrauen und arrangierten Ehen, was im Endeffekt die Hormonspiegel von Oxytocin und Serotonin (Glückshormon) der Menschen ruiniert. Der Protagonist der Geschichte, Winston Smith, wagt es, sich mit einer rebellischen jungen Frau namens Julia auf eine geheime Romanze einzulassen und die beiden erleben die angenehme Wirkung von Oxytocin und Serotonin, ohne wirklich tiefe Liebe zueinander zu spüren. Aber bereits diese biochemisch induzierte Nähe alarmiert die Geheimpolizei, die jegliche Loyalität zwischen Mitgliedern der äußeren Partei rigoros bekämpft. Winston will eine echte Rebellion, während Julia einfach nur in der geheimen Nische leben und eine Revolutionärin „von der Hüfte abwärts“ sein will.

Der Forscher Michael Kosfeld an der Universität Zürich ließ Probanden ein Investorenspiel mit echten Geldgewinnen durchführen und sprühte einem Teil der Versuchsteilnehmer vorher Oxytocin ein. Diejenigen mit dem künstlich erhöhten Hormonspiegel hatten mehr Vertrauen in ihre Spielpartner. Beate Ditzen ließ Ehepartner mit einer Extradosis von dem Neuropeptid über Themen reden, über die sie normalerweise streiten, mit dem Ergebnis dass die Ge-spräche wesentlich netter abliefen als sonst.

Carsten K. W. De Dreu fand heraus, dass Oxytocin beim Menschen dazu führt, die eigene Gruppe zu bevorzugen und Außenseiter mit defensiver Aggression zu begegnen. Der Stoff verändert das Allianz-verhalten, schürt Vorurteile und Fremdenangst.

Die Romanwelt hat das Missbrauchspotenzial solcher Stoffe längst erkannt und schuf mit „Brave New World“ einen weiteren Klassiker. Die Bürger in dieser fiktiven Geschichte werden bereits als Embryos je nach ihrer angedachten Gesellschaftsschicht bewusst geschädigt, um verschiedene Grade an Intelligenz hervorzubringen. Statt Nähe und Sexualität zu verunmöglichen wie in 1984, bekommen die Bürger die sexuell anregende und beruhigende Droge Soma, die keine Nebenwirkungen hat.

Inwiefern solche Neuropeptide bereits bei Verhören und bei Gehirnwäsche eingesetzt werden, ist ein komplexes Gebiet voller Geheimhaltung. Sekten-Gurus schummeln ihren Schäfchen bei Gruppenveranstaltungen schon mal geringe Mengen der Droge Ecstasy in die Getränke, um Gefühle von Liebe, Verbundenheit und Euphorie hervorzurufen. Kein Wunder, dass dann neben den Sektenveranstaltungen der Alltag besonders grau, trist und irrelevant erscheint. Geheimagenten müssen bei ihren Missionen zuverlässig Vertrauen oder Gefühle von Liebe bei Zielpersonen erzeugen. Wahrscheinlich nutzen James Bonds in der realen Welt längst Neuropeptide.

Forscher der angesehensten Universitäten haben mehrfach vorgeschlagen, einfach stimmungsaufhellende Antidepressiva ins Trinkwasser zu kippen. Konsumenten dieser Medikamente berichten davon, dass sie emotional abgestumpfter werden.

Antibiotika können neueren Untersuchungen zufolge bei direkter Verabreichung an Kinder oder über Spuren durch die Nahrungsaufnahme gravierende Veränderungen der Körperbakterien auslösen und im Extremfall zu gesteigertem aggressiven Verhalten und ausgewachsenen Persönlichkeitsstörungen führen.

AlexBenesch
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