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So ist der umstrittene Antisemitismusfilm „Auserwählt und ausgegrenzt“

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Kommentar

Die BILD hat die umstrittene Doku „Auserwählt und ausgegrenzt“ über Antisemitismus in Europa ausgestrahlt und inzwischen findet man auch Uploads auf Youtube davon. Der Sender arte war eigentlich nicht zufrieden mit dem Streifen und weigerte sich, ihn zu zeigen. Kein Wunder, dass hier in der Systempresse ein solches Chaos entstanden ist, denn die hohe Politik frönt ja schließlich dem Größenwahn und will die EU ausweiten zu einer Mittelmeerunion. Wenn man sich für dieses Ziel sowohl Israel als auch viele Moslems warmhalten will, kommt es unweigerlich zu Reibereien.

Die Doku beginnt mit dem Palästinenser-Boss Abbas, der im EU-Parlament die Geschichte erzählt, dass Juden die Brunnen der Muslime vergiften wollen. Das ausgelutschte Klischee ändert nichts daran, dass die EU irgendwie Palästinenser und Israelis gleichermaßen zufriedenstellen muss, was in der Praxis aber so gut wie unmöglich ist. Irgendeiner mault immer. Die UN und das Britische Imperium hatten damals ihre Vorstellungen in der Region umgesetzt und seitdem gibt es nichts als Ärger. Dem gewöhnlichen EU-Steuerzahler ist diese Situation völlig egal. Die hohe Politik war verantwortlich für die Bildung der Menschen, mit dem Ergebnis, dass vor allem die jungen Wähler heute erschreckend inkompetent und gleichgültig sind. Die großen Parteien profitieren von Inkompetenz und Gleichgültigkeit des Wahlviehs, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad.

Die arte-Doku beklagt, dass mittelalterlicher Antisemitismus immer noch fest in Europa verankert ist. Wenn sich das Denken vieler Menschen gerade wegen dem staatlichen Schulsystem generell auf mittelalterlichem Niveau befindet, mit Aberglauben und einer völlig kaputten Realitätswahrnehmung, dann braucht man sich nicht wundern, wenn manche Muslime, Rechte, Linke und auch Leute aus der politischen Mitte irgendwelche Sprüche, schlechte Pamphlete, Youtube-Videos und Bücher mit echter Bildung verwechseln.

Schaut man sich die populärste Literatur des rechten Geschichtsrevisionismus in Deutschland an, stellt man fest, dass die Autoren meist hohe Tiere bei der NATO waren oder für die Deutschen Geheimdienste arbeiteten oder zumindest schräge Verbindungen zu den Diensten haben:

Wir wissen auch, wie stark die deutschen Geheimdienste die ultrarechten, extrem antisemitischen Kreise infiltrieren und benutzen. Immer dann, wenn die politische „Mitte“ wieder ein  Stück nach links verschoben wird, holt man das rechte Schreckgespenst hervor und sorgt dafür, dass der Durchschnittsbürger wegen dem Kontrast-Effekt nicht den Linksruck bemerkt.

In der arte-Doku wird immerzu gemault über schwache Palästinenser oder versprenkelte Polit-Grüppchen, aber man hat anscheinend Angst davor, die hohe Politik dafür anzugreifen, dass sie den radikalen Islam und bis 2014 das russische Regime hofiert hatte, bei dem Antisemitismus völlig ungebremst ist. Wenn „investigativer“ Journalismus immer nur einfache Ziele angreift, ist das eine absolute Schande und gehört auf den Müll.

Eine Bundestagsabgeordnete beklagt vor der Kamera, dass die Wasserversorgung der Palästinenser ruiniert worden sei und die Lebensbedingungen furchtbar wären. Die Linken befinden sich prinzipiell in einer schizophrenen ideologischen Situation, weil man sich einerseits mit dem „antifaschistischen“ Erbe schmücken will, aber gleichzeitig heute die schwachen Palästinenser gegen den US-Verbündeten Israel verteidigen will, der politisch weit rechts steht. In Israel gilt alles, was nicht ultra-rechts ist, als links und zersetzend. Natürlich wagt es arte nicht, hier eine größere Darstellung zu liefern. Auch (neu-)rechte Parteien knüpfen teils Verbindungen zu Israel, weil sie den Islam schwächen wollen.

Die Linken wollen in Kerneuropa den Verteidiger der Muslime spielen, um die Rechten zu schwächen, geraten aber dann bei den Israelis in Erklärungsnot. Die DDR ließ nur minimalste muslimische Zuwanderung zu und verhielt sich dieser gegenüber eiskalt.

Als nächstes wird Jürgen Elsässer gezeigt, dessen linke Vergangenheit nur in einem Nebensatz erwähnt wird, dabei stilisierte er sich früher noch als wahrer Antisemitenjäger, hetzte gegen Zeitungen wie die Junge Freiheit und gegen den FDP-Politiker Möllemann, schrieb für eine jüdische Zeitung und wollte sich vom israelischen Geheimdienst zeigen lassen, wie man deutsche Militärflugzeuge sprengt. Seine Leidenschaft galt Russland und damals schmückte sich Russland mit dem antifaschistischen Erbe. Heute kultiviert Russland ein rechtskonservatives Image und stellte die Propaganda um auf alles, was einen Keil treiben kann zwischen USA und Europa. Elsässer machte eine ganz ähnliche Wandlung. Selbstverständlich trauten sich die arte-Reporter nicht, die hohe Politik damit zu konfrontieren, die letzten 25 Jahre lang Russland hofiert zu haben, wo laut der Putin’schen Propaganda die jüdischen Oligarchen verjagt und inhaftiert wurden, um das Land zu retten vor den Geldjuden und Rothschild-Marionetten. Man kann sich vorstellen, was den Reportern wiederfahren wäre, wenn sie eine Frau Merkel damit konfrontiert hätten.

Schaut man genauer hin, waren die ursprünglichen Großoligarchen in Russland allesamt sowjetische Insider der zweiten und dritten Generation gewesen, die vom KGB für diese Rolle auserkoren wurden. Der russische Staat und russische Konzerne suchten bewusst den Kontakt zu westlichen Banken und hatten auch keine Berührungsängste mit den Rotschilds oder einem Abramowitsch.

Nachdem auf das leichte Ziel Elssässer eingedroschen wird, folgt der Schnitt zu einer Antisemitismus-Forscherin, die zwar einerseits korrekt erklärt, wie Antisemitismus heute verklausuliert wird, die aber andererseits über ihr Ziel huinausschießt, und Kritik an Privatunternehmen wie Goldman Sachs und Amerikas Ostküsten-Elite in dieselbe Schublade steckt. Amerikas Oligarchen sind meistens überhaupt nicht jüdisch und während ein unreligiöser Präsident Trump mit deutschen Wurzeln in den Massenmedien regelrecht gehasst wird, schirmt man Jared Kushner, dessen Chabad-Sekte und fast jeden Politiker mit jüdischen Wurzeln eher vor Kritik ab. Gruppendenken ist sinnlos, denn wir können nur Individuen und deren individuelle Taten berachten und bewerten.

Als nächstes kommen O-Töne von „rechten“ Demonstranten in Berlin, denen meistens von ihren Lieblingsbüchern und Vorbetern keine umfassende Bildung vermittelt wurde. Dann noch Ken Jebsen (echter Name Mustafa Kashefi) mit Kritik an den amerikanischen Neokonservativen, die beste Beziehungen zu Israels Neokonservativen pflegen. Wieder werden nur einfache Ziele beschossen. Sollen die arte-Reporter doch mit versteckter Kamera in Deutschland herumziehen, und einflussreiche muslimische Gruppen und Leute in Flüchtlingseinrichtungen anquatschen, was die denn so denken über Israel. Der resultierende Shitstorm würde die Republik ins Wanken bringen.

Immer wieder kommt die Behauptung von den Demonstranten, dass jüdische Kreise die amerikanische Elite steuern, herumkommandieren und völlig kontrollieren würden. Ein Demonstrant meint, wer ein wenig im Internet herumsuchen kann und die Protokolle von Zion liest, der würde schon merken, was los sei. Youtube ist aber keine Bildung. Fast alles Material zu dem Thema ist Müll und Desinformation.

Die jüdischen Stämme waren seit ihrer Sesshaftwerdung immer viel zu wenige, um sich an dem Spiel der etablierten Großmächte zu beteiligen; also arrangierte man sich abwechselnd mit Römern, Philistern, Babyloniern Persern und Makedoniern. Zu einem gewissen Grade musste man sich selbst infiltrieren lassen und man versuchte, die Großmächte zu infiltrieren. Während die Muslime stark auf Expansion ihrer Mitglieder setzte und praktisch jeder zum Islam konvertieren konnte, verfolgten die jüdische Stämme eine andere Strategie, blieben lieber verhältnismäßig klein und setzen auf die Karte der Spionage; entwickelten früher als andere fortschrittliche Methoden. Wieviel Erfolg sie damit hatten in der weit zurückliegenden Vergangenheit, ist praktisch unmöglich zu erforschen. Auch die Großreiche konnten nämlich Spionage.

Es ist noch eher nachvollziehbar, wie im Britischen Empire irgendwann die ersten paar Juden Adelstitel bekamen. Ein paar betuchte jüdische Familien arrangierten sich also wieder einmal mit einer etablierten Großmacht, genauso wie sich viele andere Völkchen mit dem Britischen Monstrum arrangierten. Ein paar wenige Clans wurden erfolgreich in der Bankenwelt, in der Politik und in Unterhaltungsmedien, aber wer tatsächlich wie hoch in der Hierarchie steht und wen herumkommandieren darf, weiß wohl niemand außer vielleicht einer dreistelligen Anzahl Menschen auf der Welt.

Antisemitismus wird von vielen, auch von jüdischen Individuen, bewusst und unbewusst wie eine Art Schweizer Taschenmesser verwendet, als Universalwerkzeug um irgendetwas zu erreichen. Hauptsache niemand übernimmt ein modernes wissenschaftliches Konzept über das menschliche Böse und die dumme Fahnenschwenkerei geht weiter.

AlexBenesch
AlexBenesch
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