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Westliche High-End-Bauteile und Software in Nordkoreas Raketen

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Als Nordkorea vergangenes Jahr erfolgreich einen Satelliten ins All geschossen hatte, fielen Bruchstücke der Trägerrakete ins südchinesische Meer. Die Südkoreaner schnappten sich den Müll, analysierten ihn und stellten fest, dass die Bauteile aus China stammten, bzw. dass es westliche High-End-Bauteile und europäische Softwareprodukte waren, die von chinesischen Distributionsfirmen nach Nordkorea gebracht wurden. Europäische Technologie landete auch in chinesischen High-End-Fräsmaschinen und schließlich in Nordkorea. Damit kann man auch Zentrifugen herstellen für die Anreicherung von Uran.

Ein Atomwaffenprogramm inklusive Mittel- und Langstreckenraketen ist enorm teuer und erfordert eine lebendige Industrie, die es in Nordkorea nicht gibt. Das einzige, was Kim Jong Un nicht aus dem Ausland beschaffen muss, ist das Roh-Uran; ansonsten holt man sich anscheinend westliche Bauteile und Software. Kommt es tatsächlich zu einem begrenzten nuklearen Konflikt, hätte der Westen überhaupt erst Nordkoreas Schlagkraft möglich gemacht.

Nordkorea benutzt allerhand Tarnfirmen in China um Sanktionen zu umgehen und China benutzt höchstwahrscheinlich die gleiche Methode, um Nordkorea heimlich zu helfen bzw. um bewusst wegzuschauen. China stellt sich dumm und verhaftet hier und da ein paar Schmuggler, um den Eindruck zu wahren, etwas zu tun. Was kauft China nochmal so alles in Europa? Ganze Technologiefirmen, welche Dinge produzieren, die sich auch militärisch nutzen lassen und die man theoretisch alle nach Nordkorea schaffen könnte.

Der US-Vizepräsident Mike Pence meint, dass nun die „Ära der strategischen Geduld“ mit Nordkorea zu Ende sei. Kommt jetzt die Ära der strategischen Ungeduld? Nordkorea machte zum 105-jährigen Staatsjubiläum keinen neuen Atomwaffentest, verhunzte einen Raketentest und zeigte bei der großen Militärparade leere Fake-Interkontinentalraketen.

Bereits im letzten Koreakrieg wurde westliches Kriegsgerät auf allen Seiten verwendet.

Anfang 1949 versuchte bereits der nordkoreanische Diktator Kim Il-sung, Stalin zu überzeugen, dass die Zeit für eine konventionelle Invasion des Südens gekommen sei. Stalin lehnte jedoch zunächst ab, da die nordkoreanischen Truppen noch recht schlecht ausgebildet waren und er noch die Einmischung der USA fürchtete. Im Laufe des folgenden Jahres wurde die nordkoreanische Armee zu einer offensiven Organisation nach dem Vorbild der Roten Armee geformt und mit Waffen aus der Sowjetunion ausgerüstet.

Die sowjetischen Waffen und anderes Kriegsgerät wie Lastwagen, Flugzeuge und Schiffe, basierten allerdings zu 95% auf westlicher Technologie. Der Historiker Antony Sutton untersuchte seine gesamte Karriere lang diese Zusammenhänge:

In den dreißiger Jahren waren es wiederum amerikanische Firmen, welche die grössten so­wjetischen Industriekomplexe der ersten Fünf­jahrespläne errichteten. Präsident Roosevelt schloss mit der UdSSR ein Abkommen und fand dann heraus, dass seine Partner ihre politi­schen Versprechen wenige Monate später schon gebrochen hatten – aber die Unterstützung durch die USA ging weiter.

Die Nordkoreaner verfügten bei ihrer Invasion des Südens über eine Brigade sowjetischer Panzer vom T-34, die u.a. mit Federungen nach amerikanischer Bauart der Firma Christie liefen. Die Traktoren, die die nordkoreanischen Artilleriekanonen zogen, waren 1:1 Kopien amerikanischer Caterpillar-Traktoren. Die nordkoreanischen Laster kamen aus den russischen Fabriken ZIL und Ford-Gorki, die beide auf die westlichen Autobauer Ford und FIAT zurückgingen. Die Luftwaffe Nordkoreas verfügte über 180 Yak-Flugzeuge die in Fabriken auf Maschinen gebaut wurden, die aus dem amerikanischen Lend-Lease-Programm stammten. Später erhielten die Nordkoreaner sowjetische Flugzuege vom Typ MIG-15, deren Triebwerke Kopien von Rolls Royce waren, offiziell verkauft an die Sowjetunion im Jahr 1947. Die Dieselmotoren der Schiffe, die den Nachschub an die Truppen brachten, waren westliche Designs.

AlexBenesch
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