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Die Wahrheit über „Präventivkriege“ in Eurasien

Datum:

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Kommentar

Aus strategischen Gründen führt seit langer Zeit kein Land der Welt mehr offiziell einen Angriffskrieg oder einen Kolonialkrieg. Es gibt nur noch „Präventivkriege“, Verteidigungskriege bzw. Militäroperationen zur Stützung von „legitimen“ Oppositionsbewegungen. Die USA „retteten“ Afghanistan vor den Taliban und „reagierten“ auf den „Angriff von 9/11. Den Irak rettete man vor 9/11 und reagierte präventiv auf die (nicht vorhandene) Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen, die angeblich Europa bedrohten. Russland „verteidigte“ mit massenhaft Kriegsgerät und Urlaubs-Soldaten den östlichen Teil der Ukraine gegen (nicht vorhandene) Faschistenhorden der NATO und aus Kiew. Von dem winzigen Georgien fühlt sich die Supermacht Russland natürlich auch schwerstens bedroht und eingekreist. Selbst Nordkoreas Staatschef behauptete kürzlich bei einem großen Parteikongress, er werde selbstverständlich nur dann Atomwaffen einsetzen, wenn ein anderes Land zuerst schießt.

Russland „befreite“ einst Ostdeutschland und ließ die dortige Bevölkerung dahingehend umerziehen, dass sie auf Befehl hin auch noch Westdeutschland „befreit“ hätte. Umfangreiche Bunkeranlagen und Vorbereitungen für eine Invasionsarmee waren vorhanden. Selbstverständlich wäre ein Krieg auch in diesem Fall rein „präventiv“ gewesen.

Auch über Hitlers Ostfeldzug wird heute noch lautstark gestritten. Putins Familie war wegen der Besatzung Leningrads durch die deutsch Wehrmacht fast komplett ausgelöscht worden, der Vater überlebte als Krüppel und die Mutter als seelisches Wrack. Falls Putin in absehbarer Zeit Deutschland überfällt, wird er das für absolut gerecht halten.

Die alte NS-Propaganda und die revisionistische Haltung (i.e. aufgewärmte NS-Propaganda) macht uns vor, alle außer Hitler seien Aggressoren gewesen. Die Russenpropaganda und die Allierten-Propaganda will uns hingegen erzählen, nur Hitler sei Aggressor gewesen. Laut der NS-Propaganda hätte Stalin seine rote Armee in Stellung gegen Deutschland gebracht, weshalb der Führer dann eine Blitzmobilisierung in Gang gesetzt hätte, um den Russen zuvorzukommen. Zwar wollte Stalin sehr wohl irgendwann seine Herrschaft über ganz Eurasien ausdehnen, allerdings sah er sich dazu 1940 und 1941 überhaupt nicht in der Lage, denn er hatte mit seinen paranoiden Säuberungsaktionen zuviele Militäroffiziere umbringen lassen und sein Umbau der Gesellschaft und Industrie war auch ein ziemliches Desaster. Die Revisionisten wenden ein, dass Stalin früh mit den Alliierten gemeinsame Sache machte und Hitler deswegen einem Zweifrontenkrieg zuvorkommen wollte. Hitler schmuste jedoch genauso mit den Angloamerikanern und machte damit Stalin nervös. Sowohl Hitlerdeutschland als auch Stalins Sowjetunion wurden überschüttet mit Technologie und Business aus Amerika und England. Die Nazis knüpften Verbindungen zum angloamerikanischen Establishment und lasen begeistert Eugenik-Literatur aus dem englischen Raum. Das Ganez ging soweit, dass sich die oberste Nazi-Führung eine Weile lang sicher fühlte und einen Kriegseintritt der Angloamerikaner nicht fürchtete. Stalin wiederum bekam jedwede Technologie von den Angloamerikanern geliefert und bastelte an einem Netzwerk in Amerika, das schon seit Lenins Tagen den steten Nachschub an Technik sicherstellte.

Die Revisionisten werfen Stalin vor, durch den Pakt mit Hitler und der Rüstungshilfe für das dritte Reich Chaos in Europa gestiftet haben zu wollen, um später in ein geschwächtes Europa einmarschieren zu können. Dazu muss man sagen, dass selbst angesehene nicht-deutsche Historiker wie Robert C. Tucker Stalin diese (offensichtliche) Taktik durchschaut haben.

Es gab bereits in der späten Bismarck-Ära und der Nach-Bismarck-Ära Überlegungen bei hohen deutschen Militärs, einen Präventivkrieg gegen Russland zu führen. Diejenigen die wie Bismarck dachten, hätten Deutschland zu einer Festung ausgebaut und außenpolitische Abenteuer abgelehnt. Ein solches gemäßigtes Deutschland hätte wohl als erstes über Jets, Raketen und Nuklearwaffen verfügt. Hitler jedoch wähnte sich durch die bizarre Appeasement-Politik der Amerikaner und Briten so sicher, dass er Hals über Kopf in die Falle lief und sich mehreren Großreichen gegenübersah. Die Angloamerikaner, die angeblich nur „reagierten“ mit ihrem Kriegseintritt, hatten nicht nur bei Hitlers Wahlkampf mitfinanziert und alle möglichen Konzerne wie General Electric oder Standard Oil über Joint Ventures nach Deutschland gebracht, sondern hatten auch kräftig dabei mitgeholfen, die Zaren zu stürzen und die Kommunisten an die Macht zu bringen.

Heute schreien ausgerechnet die Konservativen, dass Russlands Präsident Putin uns Deutsche doch bitte befreien kommen möge, uns retten soll vor NATO-Faschismus, Homosexuellen und linkem 68ertum. Eine solche „präventive“ Aktion zur Rettung „Oppositioneller“ und Russischstämmiger in Deutschland würde natürlich keinesfalls als Angriffskrieg bezeichnet werden. Ganz präventiv ließ die NATO die Unabhängigkeit der Ukraine bereits vor Jahren verraten und zog extrem viele Truppen aus Europa ab, sodass beispielsweise das Baltikum oder Nordeuropa praktisch nicht mehr zu verteidigen sind. Gleichzeitig provozierte man gekonnt hier und da, während die Schlimmsten Ex-Soviets Wirtschaftshilfe aus dem Westen bekamen.

Ost und West beanspruchen nun, die Welt voneinander retten zu müssen, rein präventiv versteht sich.

AlexBenesch
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