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Bargeld brauchen nur noch Typen wie Pablo Escobar?

Datum:

Kommentar von Lukas H.

Die Zuschauer von Fernsehshows wie „Narcos“ und einschlägigen Filmen kennen die Pappkartons voll mit Cash, die sich in Lagerhallen von kriminellen Organisationen aufeinanderstapeln. Die Verwalter des Vermögens von Drogenboss Pablo Escobar wussen, dass sie pro Jahr 10% des Bargelds an die Ratten verlieren würden, die sich in den Lagerhallen tummelten.

Wenn in Texas in Grenznähe zu Mexiko suspekte Leute Pappkartons voller Cash einzahlten, durften sie sich in den Bankfilialen mit verschmierten Fingerabdrücken und zweifelhaften Ausweisdokumenten „legitimieren“.

In Europa will man jetzt das andere Extrem.

Vorreiter bei der Abschaffung des Bargeldes ist Schweden. Hier wird seit vielen Jahren massiv mit Slogans geworben wie „Bargeldfrei jetzt!“ (schwedisch: Kontantfritt Nu) , „Bargeld braucht nur noch deine Oma- und der Bankräuber“ oder „Bargeld ist das Blut in den Adern der Kriminalität“, um das Ziel zu erreichen. Wer größere Mengen Bargeld in eine schwedische Bankfiliale mitbringt wird argwöhnisch beäugt. So wird berichtet, dass Bankangestellte die Polizei gerufen haben, als ein Kunde mit viel Bargeld in die Bank kam.

In Schweden gab es 2010 noch ca. 105 Milliarden Kronen im Umlauf, heute sind es nur noch knapp 80 Milliarden die nicht digital kursieren. Sogar Obdachlose bekommen von Obdachlosenverbänden Kartenlesegeräte um eine Spende von einer Kreditkarte entgegennehmen zu können. Es wird gesagt Barzahlungen dauern lange und verursachen Stau an der Kasse und Münzen und Scheine seien unhygienisch. Oder ein Dauerbrenner: Es sei ein erfolgreicher Schlag gegen den Terrorismus weil man ihn austrocknet.

Zahlreiche Politiker wie auch Ökonomen propagieren die neue Marotte der Überwachung und Abzocke. Vordergründig wird an den Sozialneid appelliert mit dem Argument, dass durch bargeldlosen Zahlungsverkehr Schwarzgeld und Steuerhinterziehung erschwert werden sollen. Also den Betuchteren und den Konzernen soll es an den Kragen, damit es mehr zum Umverteilen gibt. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass gerade jetzt rein zufällig die sogenannten „Panama-Leaks“ veröffentlicht wurden.

Ein weiteres Argument besteht aus dem Missbrauch von Bargeld durch die Mafia oder Terroristen, quasi die einzigen leidenschaftlichen Bargeld-Fans neben den Steuerhinterziehern. Der Unfug hat Erfolg:

  • In Deutschland herrscht derzeit eine Debatte darüber ob es sinnvoll sei, nur noch Barzahlungen bis 5000€ zu erlauben
  • Griechenland hat seit 2011 ein Limit von 1500€
  • Italien hat seit 2012 ein Limit von 1000€
  • Spanien hat seit 2012 ein Limit von 2500€
  • Belgien hat 2014 das Limit von 5000 auf 3000€ verringert
  • In Frankreich ist die Grenze seit 2015 bei 1000€, vormals 3000€. Ausländer dürfen aber bis zu 10000€ in Bar ausgeben (vormals 15000€) um den Tourismus nicht zu beeinträchtigen

Die Liste der Argumente für ein Bargeldverbot ist lang. Die Liste der Argumente dagegen aber auch!

Erstens ist hervorzuheben dass die Organisierte Kriminalität wohl auch in einer Bargeldlosen Welt Mittel und Wege findet um krumme Geschäfte zu finanzieren oder um Geld zu waschen.
Man denke beispielsweise an die Zeit der Prohibition in den 1920ern. Alkohol wurde verboten, die Mafia hatte plötzlich ein neues Geschäftsfeld. Entzieht man Kriminellen die bisherigen Finanzierungswege finden sie neue.

Ganz zu schweigen von der Cyberkriminalität. Einerseits werden sich Horden von Gaunern daran machen sich in das Zahlungssystem zu hacken um Geld zu stehlen, abdererseits werden auch ausländische Mächte in Versuchung geraten das elektronische Geldsystem eines „Gegners“ lahmzulegen. Ganz nach dem Motto Lenins, der etwas gesagt haben soll wie: „Wenn ihr ihr Geldwesen zerstört, dann habt ihr auch Ihre bürgerliche Gesellschaft zerstört“.

Es ist eine einfache Form der Meinungsmanipulierung indem man die bekannten Parolen mit einfachen Bildern untermalt. Waffen die auf Geldhaufen liegen. AK-47 Gewehre die den Besitzer für eine Rolle Scheine wechseln. Die zwei wichtigsten Argumente gegen eine Abschaffung des Bargeldes aber sind folgende: Die Privatsphäre. Wir werden doch nicht so leichtfertig zulassen dass wir noch weiter als ohnehin schon zu Gläsernen Kunden werden. Wenn jede Transaktion, jede Interaktion protokolliert wird dann ist es um die Freiheit wohl schon geschehen. Eine Interessante Frane an dieser Stelle ist für mich wie die Politiker und die Herren die in der Öffentlichkeit stehen dann unbemerkt ihre Sexeskapaden und Skandale abhalten wollen?! Ein weiterer Hauptpunkt dagegen ist die Einführung des Negativzinses. Das nächste Europaweite Konjunkturprogramm kommt nämlich vom Bürger selbst. Wer dann sein Geld nicht ausgibt der wird mit Negaztivzuinsen bestraft. Es kann ja niemand mehr sein Geld abheben und zuhause bunkern. Somit kann jeder Mensch brav zur Kasse gebeten werden ohne dass es es irgendwie verhindern kann.
Bankenruns wird es dann auch nicht mehr geben. Schließen möchte ich mit dem Hinweis dass die Schweizer hier vorbildlich handeln. Die Eidgenossen bringen nämlich eine neur Form ihrer Franken in Umlauf. Und die Schweizer zahlen am liebsten in Bar. Hier muss man das Alpenvolk einmal loben. Wie sagte Fjodor Michailowitsch Dostojewski doch gleich? Ach ja: „Geld ist geprägte Freiheit!“

AlexBenesch
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