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5 Gründe, warum die Massenmedien trotz Flaute immer genug Geld haben werden

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Markus Mähler zeigt in einem interessanten Artikel auf KOPP Online auf, welche Zustände mittlerweile bei den Massenmedien herrschen: Studierte Journalisten müssen Verträge annehmen, mit denen sie weniger verdienen als eine Putzkraft. Auch immer wieder eine Zielscheibe ist der Spiegel und die BILD, wo der Gürtel immer enger gezogen wird und Angestellte auf der Straße landen mit Fähigkeiten, die keiner mehr bezahlen will. Soweit so gut, die etablierten Medienhäuser stecken also mitten im Abwärtstrend. Ein wenig kann man mit Champagner darauf anstoßen, aber zum Betrinken gibt es leider immer noch keinen Anlass:

1. Die großen Nachrichtenagenturen brauchen die bekannten Zeitungen nicht mehr als Mittelsmänner und suchen sich einfach Facebook und Co. als Multiplikatoren

Es gibt nur eine Handvoll große Nachrichtenagenturen mit vielen Korrespondenten und Fotografen. Die Zeitungen verlassen sich aus Kostengründen fast komplett auf die Meldungen von Reuters, dpa, AP usw. Es wird bereits daran gearbeitet, die klassischen Zeitungen und Magazine obsolet zu machen. Facebook und andere soziale Medien werden evtl. stattdessen dafür zahlen, die Meldungen zu verbreiten. Die Menschen stoßen zunehmend auf sozialen Netzwerken auf Nachrichten und verteilen diese weiter, während die (Online-) Zeitungen nicht mehr gebraucht werden.

2. Verstaatlichungen verteilen die Kosten und Verluste einfach auf den Steuerzahler

Auch wenn die deutschen Öffentlich-Rechtlichen runtergestutzt werden und die Zeiten der GEZ-Milliarden sich dem Ende nähern, so werden die bekannten Institutionen wie Tagesschau und Polit-Talk und Dokus erhalten bleiben. US-Präsident Obama sagte Redakteuren der Pittsburgh Post-Gazette und der Toledo Blade, dass die Bewahrung der Printmedien „essentiell für die Gesundheit unserer Demokratie“ wäre:

„Ich habe Bedenken dass falls die Richtung, in die sich Nachrichten bewegen, nur noch die Blogoshäre ist, alles Meinungen ohne seriöse Faktenprüfung, keine ernsthaften Versuche um Berichte in einem Zusammenhang zu betrachten, es dann zum Resultat haben wird dass Leute sinnlos sich gegenseitig anschreien ohne viel gegenseitiges Verständnis.“

Mehrere große Zeitungsverlage, darunter auch die Tribune Co. welche den Chicago Tribune und die Los Angeles Times besitzt, mussten Konkurs anmelden. Obama sagte er wäre „sehr erfreut zu sehen“ dass ein Gesetz verabschiedet wird das Steuererleichterungen für Zeitungsverlage schafft, wenn sie sich zu Bildungskonzernen gemäß 50 (c) (3) umstrukturieren. Der demokratische Senator Ben Cardin hat einen Gesetzesentwurf vorgestellt mit dem aufgeblasenen Titel „The Newspaper Revitalization Act (Das Gesetz für die Revitalisierung von Zeitungen)“.

Man könnte kritisieren dass von der Regierung durch Subventionierung gerettete Medien eben nicht essentiell für eine Demokratie sind, sondern im direkten Widerspruch zu einer „freien Presse“ stehen. Regierungsbanken und Regierungsautokonzerne könnten effektiv an die Regierungspresse angegliedert werden.

3. Stiftungen hinterziehen Steuern und finanzieren damit Medien

Gemeinnützige Stiftungen in Steuerparadiesen werden gerne benutzt, um Steuern zu hinterziehen. Mit dem so gesparten Geld kann man Medien bezahlen und Meinungen machen. Es geht auch auf legalem Weg, wenn Spenden an Medien bzw. „Förderungen“ steuerlich absetzbar sind.

4. Reiche Gönner leisten sich verlustreiche Zeitungen und profitieren mit Meinungsmache hintenrum

Immer mehr Zeitungen befinden sich im Besitz von Hedge Fonds und anderen Multi-Konzernen, oder Milliardärsclans, die es sich leisten können, mit Medien Verluste zu machen. Die Möglichkeit, Medien zu verbreiten, kann sich hintenrum wieder lohnen für andere Investments.

5. Alternative Medien sind in noch viel desolaterem finanziellen Zustand

So schön es ist, über die finanzielle Misere und das schwindende Publikum der Massenmedien zu lachen, in den alternativen Medien ist es noch viel viel schlimmer. Blogger können sich jahrelang abstrampeln und machen trotzdem nur Minus, weil die Umsonstmentalität jegliche Profite austrocknet. Ohne Budgets ist kaum eine ernstzunehmende Berichterstattung zu leisten, deshalb beschränken sich viele Blogger darauf, einfach ungeprüft von den russischen Massenmedien abzuschreiben. Durch russische staatsfinanzierte Medien wie RT Deutsch wurden über Nacht 95% der deutschen Blogger bedeutungslos. Möglicherweise zahlen russische Kontakteute den hungernden Bloggern sogar Geld, um die Inhalte zu verbreiten. Wer sich besonders hervortut als Putin-Groupie, der bekommt vielleicht sogar eine bezahlte Anstellung bei den russischen Medien.

Ohne Budgets können Blogger und Youtuber bei jedem einzelnen Fall nur sehr wenig leisten, verraten das aber ihrem Publikum nicht, sondern bluffen was das Zeug hält.

AlexBenesch
AlexBenesch
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