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Schund-Mythen über „Schemitah“ und einen prophezeiten Wirtschaftskollaps

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KOMMENTAR 

Die alternative Szene fürchtet sich vor dem Herbst 2015. Nicht weil es wirklich Fakten dafür gibt, dass gerade in diesem Zeitraum ein totaler Wirtschaftskollaps passieren wird, sondern auf Grund von Prophezeiungen und eines religiösen Mythos namens „Schemitah“.

Ein Wirtschaftskollaps könnte in fünf Jahren kommen, oder in zehn, oder gar nicht. Trotzdem konzentrieren sich Blogs wegen einem religiösen Brimborium auf den Herbst diesen Jahres und verwursten den Aberglauben im Internet.

Im Prinzip basiert die ganze Geschichte auf den amerikanischen Bestseller-Büchern von Jonathan Cahn. „The Harbinger“ und „Mystery of the Shemitah“ haben hunderttausende Kopien verkauft. Mit dieser abergläubischen Fiktion lässt sich Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Dass dies überhaupt ernst genommen wird, spricht Bände über unsere Gesellschaft.

Cahn nahm einen alten jüdischen Mythos über das Gebot, laut dem jedes siebte Jahr ein Ruhejahr sein soll. Das Gebot bezieht sich jedoch nur auf die jüdische Gemeinschaft, und nicht auf den Rest der Menschen. Die Vorstellung, dass die ganze Welt heute bestraft wird, weil das Gebot und die Gläubigkeit nicht eingehalten werden, ist absurdes, abergläubisches Gewäsch.

Schwammige Bibel-Stellen werden herangezogen und müssen als Prophezeiung für 9/11 herhalten. Die Anschläge sollen eine Warnung gewesen sein. Kehren die Amerikaner nicht zu Gott zurück, komme sieben Jahre später die totale wirtschaftliche Vernichtung. Deshalb die Panik über den Herbst 2015. Manche denken, dass zumindest finstere Kreise an diesen Unfug glauben und deshalb alle sieben Jahre etwas großes passiert. Dies ist nichts als eine schwammige Vermutung und nützt den Menschen rein gar nichts. Alle sieben Jahre die Luft anzuhalten und auf einen Knall zu warten, ist irrational. Ein solches Muster würde auch dem allerdümmsten Investoren auffallen und er würde seine Investments dementsprechend ausrichten.

Offenbar ist logisches und kritisches Denken aus der Mode gekommen. Je mehr Leute sich von solchen Mythen, magischem Denken und Zauber-Floskeln beeinflussen lassen, umso schlechtere Entscheidungen treffen sie auch. Diejenigen Amerikaner, die nicht sonderlich gläubig sind, werden nicht wegen einem zusammenkonstruierten Bestseller-Buch tief religiös werden. Falls der Herbst 2015 ohne totales Wirtschafts-Armageddon verstreichen wird, bastelt man sich halt hinterher die schwammigen Prophezeiungen zurecht. Es gab zwar einen Börseneinbruch Ende August, aber dies ist weit entfernt von einem Totalkollaps. Ähnlich wie der Hype um den Dezember 2012 und die (bedeutungslosen) Maya-Kalender wird der Schemitah-Mythos irgendwann seine Anziehungskraft verlieren und durch einen neuen Aberglauben ersetzt werden.

Seine Entscheidungen und sein Denken an magischem FlimFlam auszurichten, ist ein Rezept für Desaster. Beten und Hoffen wird uns nicht retten vor den Haifischen an der WallStreet und der Fed. Die lachen sich einen Ast über die Leichtgläubigkeit der Menschen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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