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Rand Paul hat keine Chancen als Präsidentschaftskandidat ohne die unabhängigen Medien und harte Positionen

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Bild: Gage Skidmore CC 3.0

KOMMENTAR

Die Präsidentschaftskampagne von Rand Paul befindet sich in einer Sackgasse, aus der sie kaum wieder herauskommen kann. Sein Vater Ron hatte 2012 noch äußerst gute Chancen, die Nominierung der republikanischen Partei zu ergattern, entschied sich aber leider doch dafür, dem Top-Kandidaten Mitt Romney nicht im Weg zu stehen und nicht wirklich ernsthaft den Wahlkampf zu führen.

Seinerzeit erzeugte dieses Vorgehen Schockwellen, denn unzählige patriotische Amerikaner hatten mit kleinen Beträgen eine gewaltige Summe zusammengespendet und die alternativen Medien, allen voraus Alex Jones aus Texas mit einem Millionenpublikum, gaben den notwendigen Support, den die Massenmedien verweigerten.

Der „nicht ernstzunehmende“ Kandidat Ron Paul wurde zum Überraschungshit, wollte aber zum Schrecken seiner Unterstützer gar nicht wirklich Präsident werden, sondern bloß in den TV-Debatten der Massenmedien seine Frohbotschaft der Freiheit verbreiten. Dummerweise wurde er in den Sendungen an den Rand gestellt, bekam nur einen Bruchteil der Redezeit seiner Konkurrenten und ging hinterher in den Ruhestand.

Auf Youtube gab es scharenweise Videos, auf denen Leute ihre „Ron Paul 2012“-Hemden verbrannten und ihrem Ärger Luft machten. Selbst Alex Jones hatte genug. Viel zu junge Nachwuchs-Polit-Schranzen aus der Paul-Kampagne belehrten im Anschluss das Publikum darüber, dass man eine großartige Strategie verfolgt hätte. Sich 2012 mit Romney anzulegen und den Demokraten damit einen Vorteil zu verschaffen, wäre unklug gewesen. Stattdessen würden nun die Assets der Marke Ron Paul übergehen auf den Sohn Rand. Bis 2016 werde man die Republikanische Partei gründlich umkrempeln und zum Top-Kandidaten für das Weiße Haus werden. Was ist aus diesem Kuhhandel geworden?

Rands aktuelle Kampagne „America’s Liberty“ wird ausgerechnet von Jesse Benton mitgeleitet, dem schmierigen Verräter, der in die Familie eingeheiratet hatte und für ein dickes Gehalt bereits die Kampagne von Ron in den Sand setzte. Nach dem Desaster von 2012 ging Benton als Berater zu dem Politiker Mitch McConnell. Ein Skandal von vor ein paar Jahren hängt ihm immer noch nach.

Missmanagement begleitet auch nun Rands Kampagne: Die Ankündigung war viel zu verfrüht, die Positionen zu schlecht gewählt. Der Benton-Effekt und die laue Reaktion in den Massenmedien ließen Rands Umfragewerte und die Spenden sinken. Bei den Republikanern ist er im Moment Schlusslicht. Er hofft auf Großspenden von Libertären, dabei distanzierte er sich (auf Bentons Anraten?) scharf von den Positionen seines Vaters. Seine politischen Positionen sind zu ähnlich geworden zu dem republikanischen Mainstream und dadurch wird er für den konservativen Wähler zu langweilig und für den patriotischen Wähler zum Ärgernis. Keine Homoehe, Truppen gegen ISIS, keine Abtreibungen etc.

Sein Vater begrüßte den Iran-Deal, er war dagegen. Sein Vater bewirbt pro-russische Positionen, Rand hingegen versprach, härter gegen Putin vorzugehen. Nichtsdestotrotz berichtet Alex Jones auf seinen Webseiten und in seiner Radiosendung die „positiven“ Aspekte des Kandidaten, ohne ihn jedoch im Interview zu haben (vermutlich wegen Jesse Benton). Unter den Tisch fällt, dass Rand einige Positionen eingenommen hat, die bei dem Publikum von Jones auf Entsetzen stoßen. Rand äußerte sich in einem Interview mit WNDtv überraschend zu dem Thema illegale Einwanderung in den USA:

„Gebt ihnen Arbeits-Visa, lasst sie und einbürgern und zu Steuerzahlern machen.“

„Die gehen nicht nach Hause. Wollen die [Kritiker] dass wir diese Menschen in Konzentrationslager stecken, in Busse und sie nach Hause schicken?

Eigentlich hätte man eher erwartet, dass er eine konsequente Schließung der Grenzen und eine selektive Einwanderungspolitik fordert, wie sie in den meisten anderen Ländern üblich ist. Stattdessen wirft er mit Sätzen um sich, die an Michael Moore erinnern. Offiziell werden in den USA rund 11 Millionen illegale Einwanderer zugegeben, die meisten stammen aus Mexiko. Schätzungen gehen jedoch von einer Dunkelziffer aus die dreimal so hoch liegt. Rand möchte auch die meisten US-Militärbasen im Ausland beibehalten. Gegen Putin will er scharfe Sanktionen.

Immerhin möchte er das 70.000 Seiten starke Steuergesetz schreddern:

Ein weiteres Problem am Horizont: Die bislang aussichtslose Präsidentschaftkampagne gefährdet seine Wiederwahl als Senator in Kentucky. Verliert er beides, war es das wohl mit der Paul-Legacy in der amerikanischen Politik.

AlexBenesch
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