Ein Kommentar von Alexander Benesch
Das Internet ist schwer zu beschreiben. Es ist eine Art dezentrale Güllegrube, mit der uns das US-Militär beschenkt hat. Menschen auf der ganzen Welt befüllen sie jeden Tag etwas mehr, sodass sie beinahe platzt. Deshalb bauen uns Firmen eine größere Güllegrube.
Wo der Buchdruck die menschliche Entwicklung in nie dagewesenem Maße gefördert hatte, gehen wir dank dem Internet rückwärts, seitwärts, im Kreis und direkt in den Untergang!
Medien
Wenn sie noch glauben, die „alternativen“ Medien im Netz würden ihnen zu mehr Freiheit und Wohlstand verhelfen, lesen sie zuerst folgenden Text:
Wie Lug und Betrug in den alternativen Medien wirklich funktioniert
Polit-Nerds auf LSD
Die informierteste Kritik an den Überwachungsmaßnahmen und Schnüffelviren von Regierungen stammt aus dieser Szene. Wagen sie aber nicht, jemanden von den Polit-Nerds zu kritisieren. Das mögen die nämlich überhaupt nicht und kann darin resultieren, dass man von denen so richtig gehackt wird. Sie wissen schon, nach allen Regeln der Kunst. Genau so wie es die Polit-Nerds kritisieren, wenn es Regierungen tun.
Wenn die Polit-Nerds selbst mal nach politischer Macht greifen, kommt ein kommunistischer Kontrollfreak-Antifa-Zirkus dabei heraus.
Die Szene tendiert stark nach links, zu Esoterik und Drooogen.
Man muss sich nur fragen, wie die nerdigen Sozialisten mit der Bevölkerung umgehen würden, wenn sie an der Macht wären. Der linke Enthüllungsautor Mathias Bröckers, der lange für das Kommunistenblatt taz geschrieben hat, lobhudelt: Die Technologie-Visionäre hätten Marihuana geraucht, LSD genommen und versucht, den Kapitalismus und Militarismus zu schwächen und die Welt zu verbessern: Open Mind – Open Software!
Das Ergebnis waren Gadgets für Hipster-Konsumenten, die von asiatischen Sklaven zusammengeklebt werden.
Bröckers erinnert sich romantisch an den Herbst 1981 bei der taz:
…als sich der Plenumsraum neben unserer Kulturredaktion zu ungewohnter Zeit mit Leuten gefüllt hatte. „Was ist denn da los?“, fragte ich einen Kollegen. „Irgendwelche Computerfreaks gründen einen Verein, ich verstehe nur Bahnhof.“ Das ging mir ähnlich, als ich später ein bisschen zuhörte. Nur bei einem bärtigen Mann in Latzhosen war das anders. […] Das war Wau Holland, der mit den anderen gerade dabei war, den Chaos Computer Club (CCC) zu gründen.
Der Moses der Szene, der Gründer des CCC, war Herwart Holland-Moritz, besser bekannt als „Wau Holland“. Mit dem Aussehen von Dr. Fu Man Chu meets Karl Marx war er wohl das Vorbild für den Hacker Gupta in dem Film „James Bond – Der Morgen stirbt nie“:
Wau Holland
Gupta
Er hielt er die erste Sitzung des Chaos Computer Clubs in Deutschland am ehemaligen Tisch der kommunistischen Kommune 1 in den Redaktionsräumen der linken Zeitung taz. Die Kommune 1 hatte sich zunächst in der leerstehenden Wohnung des Schriftstellers Hans Magnus Enzensberger getroffen, der sich dann mitten im Kalten Krieg und kurz nach der Ära Stalins, zu einer „Studienreise“ nach Moskau begeben hatte.
Mit in der Freien-Liebe-Gruppe dabei war eine Neunjährige namens Tanaquil, deren Namen klingt wie ein amerikanisches Beruhigungsmittel.
Langhans, Teufel und die anderen trugen auf Betreiben der Kommunefrauen hin lange Haare, Perlenketten, Armeemäntel oder Mao-Anzüge. So stieg die Kommune auch auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, um hunderte Mao-Bibeln von oben herunterzuwerfen. Sie wissen schon, das rote Drecksbuch des von der CIA geholfenen Diktators der rund 50 Millionen Menschen umbrachte.
Ab 1983 arbeitete Wau Holland als Kolumnist bei der Berliner Kommunisten-Tageszeitung (taz) die unter Moskau-Freund Hans-Christian-Ströbele Millionen sammelte für „Waffen für El Salvador“.
Die FAZ kritisierte 2011 die taz, indem sie ihr zuschrieb, „Päderasten“ eine Plattform gegeben zu haben, um „Kinderschändung ideologisch zu legitimieren“. Ebenso wie in einem Bericht der Frankfurter Rundschau wurde in diesem Zusammenhang von positiven Einstellungen gegenüber der Nürnberger Indianerkommune, welche etwa ein Recht auf freie Sexualität von Erwachsenen mit Kindern forderte, in der taz zu dieser Zeit gesprochen.
Bevor er mit 49 Jahren an einem Schlaganfall starb, verbrachte Wau Holland seine letzten Jahre in einem Jugendzentrum in Jena, wo er „Kindern die ethische Seite des Hackens nahebrachte“. Die sog. Hackerbibel erschien im Verlag Grüne Kraft, dem auf Psychedelika spezialisierten Kleinverlag des ehemaligen LSD-Dealers Werner Pieper.
Techno-Jesus
Wussten sie schon? Das Internet ist der Jesus auf den wir immer gewartet haben! Freier, sozialistischer Informationsaustausch, wertvolles Wissen das sich verbreitet, am besten ganz ohne Copyrights, ohne Rechte für die Produzenten. Mindestens 0.001% des Internets sind total wertvolle Informationen! Sie müssen diese nur rauspicken aus dem Ozean an Pornos, Hollywood-Filme, Computerspiele und Youtube!
Der Orden von weißen Cyber-Rittern wird die Welt befreien! Denn „ihresgleichen“ haben doch schließlich das Internet geschaffen!
Pädophile Jedi-Ritter
Seit Jahr und Tag gibt es auch die Erwartung, dass alte Meister-Hacker irgendwie und irgendwann das US-Militär oder WallStreet ausschalten oder alle Geheimnisse von Konzernen entblößen. Das Urgestein John Young von Cryptome glaubt, dass die alten Urhacker eine Art Geheimgesellschaft seien, die einen Masterplan hätte um bald die Welt zu retten. Diese bequemen Silicon Valley-Millionäre mit Villa und Sportwagen in der Garage würden irgendwann in der näheren Zulunft wie Jesus zurückkommen und den Tag des jüngsten Gerichts, das Cyber-Armageddon einleuten.
Die jüngere Generation von Weltrettern und Daten-Jedis von Anonymous und LulzSec war dominiert von männlichen Versagern zwischen 18 und 35 Jahren aus der Online-Güllegrube namens 4chan. Diebe und Verlierer mit Kinderpornobildern auf ihren Computern, die sich auf gewöhnliche kommerzielle VPNs verlassen hatten und natürlich alle hochgenommen wurden.
Bitcoin – der Cyber-Jesus
Bitcoin wurde von Max Keiser, der mit den Programmierern und Insidern unter einer Decke steckt, tatsächlich als Cyber-Jesus bezeichnet, als monetärer Messias. Bitcoin werde den Dollar zerstören, die Zentralbanken das Fürchten lehren, ein libertäres Utopia errichten. Und wehe einer wagt es gegen die Heilslehre zu sprechen.
Die Macher von Bitcoin haben erklärt, sich in keinster Weise mit dem Establishment anlegen zu wollen. Die waren sogar bei der CIA in Langley und Leute von der Federal Reserve waren „sehr aufgeschlossen“ gegenüber der kleinen Bitcoin-Pseudorevolution, die neben den großen Währungen existiert und den Anschein von Vielfalt verbreitet.
Alles Blöde ist die Sekte
21 comments
Ja der Alex. Ich habe ihn wirklich mal geschätzt. Aber die Sachlichkeit ist hier leider arg auf der Strecke geblieben. Schade
„von männlichen Versagern zwischen 18 und 35 Jahren aus der Online-Güllegrube namens 4chan. Mit kp Bildern“
Deine Sachlichkeit und Objektivität ist wohl auch irgendwann mal verloren gegangen. Wenn dünste wiederfindest melde sich doch bitte.
Du warst mal ein vorzeige Held, irgendwo hast du dich aber arg verrannt.
Deine „Artikel“ sind mittlerweile genauso Meinungsmachend und polemisch, wie ASR- Blogs oder kopp.
Trotzdem alles gute.
P.s. Hat alles schon einen sehr narzisstischen Beigeschmack.
Das Leben ist ein Güllebecken und erinnert an Perlen-tauchen ( Information die man gebrauchen kann ) .
Meine Güte vor 70-100 Jahren war die Information zu 100% 99.99 % SCHEISSE !! Das sit jetzt das richtige Paradis dagegen !! 🙂
Warum muss man das so erstaunt feststellen ?
Alle Massenmedien sind mehr oder weniger Güllesammelbecken.
Gilt auch für den Büchermarkt.
Man muss sich halt die Perlen heraussuchen,so what !
Web1.0 war en Bildungsnetz – Web2.0 ist ein Erziehungsnetz.
Witziger Artikel, aber dann teilweise vielleicht doch etwas überhöht. Herr Benesch, vergessen Sie nicht, dass Sie auch durch das Internet bekannt geworden sind bzw. im Prinzip eine reine Internet-Figur sind!
Freilich gibt’s auch Lichtblicke im Netz. Aber zu 99,99% ist es eine Güllegrube
Jessas, das Titelbild, du weisst echt wie man immer wieder einen draufsetzt… ich geh meine Augen waschen
Das ist ein Superheld. Er heißt „Internet-Man“. Er und sein Sidekick „Pedo-Bear“ retten die Welt vor Sonnenlicht.
Das Titelbild hat mich ziemlich verwirrt, ich wusste zunächst nicht ob ich lachen oder weinen sollte.
Habe mich dann für ersteres entschieden….made my day xD
Das ist Internet-Man, der letzte Superheld den wir jemals brauchen werden!
https://www.youtube.com/watch?v=1Vv8O5krnag&list=UUnEUnoxi4_6J7GkpWgj-jgw
Hast du uns auch schon hundert mal mitgeteilt! In5eressiert nur keine Sau! Sei doch bitte mal endlich ein bisschen Clever und behandle auch mal Themen, die auch normale Leute interessiert, um auch mal ein breiteres Publikum anzusprechen wie z.B. H IV (Hartz) oder Migration!
Aber nein das machst du ja nicht! Stattdessen machst du dich lieber über arme fette Schweine lustig, die bei Mutter wohnen und am Computer versiffen, sehr erwachsen Alex…
Das Internet hat seine Vor und Nachteile.
Wenn ich bedenke damit ich Medien im Internet, wie infokrieg.tv zu verdanken habe, damit ich mich überhaupt mit Politischen Themen beschäftigen tue.
Ohne das Internet wäre ich in Richtung Hardcore Gamer wahrscheinlich gegangen, bin froh davon entkommen zu sein, dank Medien wie infokrieg.tv.
Es ist aber leider wahr, dass das Internet überwiegend nur mit Müll beladen wird. Die Masse konsumiert den Müll.
Das Internet macht nicht zwangsläufig intelligenter – zumindest die Mehrheit nicht – sogar dümmer und anfälliger für Ideologien, Propaganda und Manipulation.
Gute Sachbücher lesen bringt viel mehr als Artikel im Internet und Videos anzuschauen. Lesen ist sehr wichtig. Halte auch wenig von E-Books. Gedruckt gefällt mir besser.
Lücken in routern
https://www.youtube.com/watch?v=NUg7pTf9hU0
Kleine inhaltliche Korrektur:
Das BDSG gibt es bereits seit 1977, Wau Holland starb 2001.
Auch jedem und alles was man nicht mag Pädophilie anzudichten ist langsam etwas monoton.
Ansonsten korrekt ist, dass CCC nur noch ein Verein von Selbstdarstellern (bspw. fefe) ist.
Hallo nochmal
habe ich zufällig gerade gelesen und macht mir ein wenig Hoffnung.
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Nach-dem-Ausstieg-fuehlte-ich-mich-wie-befreit–16762236
http://www.telegraph.co.uk/technology/facebook/10539274/Young-users-see-Facebook-as-dead-and-buried.html
Vielleicht gibts ja irgendwo im Web so ne Art Massengrab für Friendster, ICQ, Myspace und soweiter wo wir es dazulegen können.
Ich gehöre zu den wenigen Menschen, die sich nie gern auf sogenannten sozialen Netzwerken rumgetrieben haben. Alle haben sie mich immer gelöchert: „los komm schon. Es sind doch alle bei Gesichtsbuch!“.
Ich tat einigen den Gefallen und es kam wie es kommen musste: Ich war so gut wie nie online, habe mein Profil nicht ausgebaut und nach ein paar Wochen war ich wieder weg!
Ich schreibe etwas, wann ich es will, nicht wann die anderen es wollen. Man ist ja schließlich dann immer gefragt worden, warum man nicht online ist, wenn man doch ein Profil bei Facebook hat.
Ich hatte mich sogar unter einen anderen Namen angemeldet und habe versucht unerkannt zu bleiben, damit – wenn überhaupt – ich selber Freunde in meine Liste setzen konnte. Pustekuchen!
Das Ging scheinbar rum wie ein Lauffeuer das ich endlich bei Facebook war und plötzlich habe ich Freundschaftsanfragen von sämtlichen Freunden und Verwandten bekommen, die eigentlich gar nicht wissen konnten wem dieses Profil gehört. Irgendjemand muss geplaudert haben!
Man, ging mir das auf den Sack. Plötzlich waren Leute in meiner Freundesliste, dessen Telefonnummer ich noch nicht mal hatte. Bei den anderen dachte ich: ruf mich doch einfach an oder schreib mir wenigstens eine SMS wenn du was von mir willst. Wie früher. Lass uns doch einfach treffen und quatschen. Stattdessen mutierten einige bei Facebook zu süchtigen Sackgängern. Ein Grund warum ich so gut wie nie online war. Ich wollte einfach nicht, dass alle wussten wann ich vor meinem Rechner saß. Ich fühlte mich beobachtet, und es fühlte sich beschissen an. Vielleicht hätte ich die Freundschaftsanfragen einfach verneinen sollen.
Und heute sehe ich, dass sich immer mehr Menschen davon genervt fühlen. Nach Jahren geht es jetzt einigen Leuten so ähnlich, wie es mir schon ab Anfang an ging.
Selbst Skype benutze ich nicht. Da geht’s mir genauso wie bei Facebook. Und wer es so will oder keine Ahnung hat, der lässt Skype auch schön im Autostart. Immer online wenn der Rechner hochgefahren wird! Es geht doch keinem was an, wann mein Rechner läuft. Kaum saß ich vor meinem PC um meine Dinge zu erledigen, quatschen mich plötzlich Freunde voll, mit denen ich ja in diesem Moment gar nicht reden wollte. „Onlinestatus ändern“, bekommt man dann zu hören. Und wenn man das macht, beschweren sie sich, dass man ja nur selten online ist. Ein Grund mehr für mich diesen ganzen Mist völlig zu ignorieren.
Wenn ich etwas von jemanden will, dann hab ich mein Handy. Ja ein altes HANDY! Kein Smartphone.
@ Alexander.
„Das einzige was SIE befreien KANN ist IHR Einschätzungsvermögen, IHR Wissen und IHRE Initiative.“
Freiheit ist in diesem Satz das Ziel. Dabei ist aber eigentlich der Satz so realistischer heutzutage. „Das einzige was SIE weniger einengen KANN ist IHR Einschätzungsvermögen, IHR Wissen und IHRE Initiative.“ Die Utopie von Freiheit kann man vergessen. Ein womöglich freier Mensch landet heutzutage in Nullkommanix in der Nervenheilanstalt. Ich will kein Pessimist sein und auch wirklich jedem raten nach weniger Einengung im Leben zu streben, aber der Mensch ist ein Gesellschaftwesen, und das widerstrebt dem Freiheitsgedanken. Deshalb denke ich, dass in unserer Gesellschaft jeder auf seine Art und Weise versucht, seine Freiheit in irgendeinem Bereich des Lebens zu definieren und davon zu laben, wenn es ihm mal wieder schlecht geht. Sei es im Internet, im Suff, im Sex oder sonstwo. Der Mensch wird heutzutage immer mehr zum Einzelgänger und ein Opfer seiner Phantasien.Und das Internet bietet die ideale Plattform, sich dort auch auszutoben. Es ist eine Art von Ventil für die Gesellschaft. Man saugt ihr so die Energie aus, die man brauchen würde, um sich in der realen Welt gegen Einschränkungen zu wehren. Ich habe mich vorgestern lang und breit mit meiner 15 jährigen Tochter darüber unterhalten, wie meine Generation mitte der 80′ in Kreuzberg Berlin gelebt haben. Ohne Internet Handy und Medienbeeinflussung. Ihre Antwort war ein tiefer Seufzer gekoppelt mit dem Satz:“ Wir leben heute in ganz anderen Zeiten.“ Diese Generation der Jugendlichen hat schon resigniert, bevor sie überhaupt gemerkt haben, wovor sie resigniert haben. Viele werden sich jetzt vielleicht denken, dass ich als Vater versagt hätte bei der Erziehung. Und ich gebe es zu, dass ich in dem Punkt versagt hatte, mehr Zeit mit meinen Kindern zu verbringen (Stichworte Arbeit Karriere und ähnliches, die uns davor abhalten, für unsere Kinder da zu sein). Deshalb ist mein Wunsch für die Zukunft sehr einfach formuliert. „Das einzige was MICH glücklich machen KANN ist mein Kampf gegen die Unfreiheit meine Liebsten um mich zu haben, was ich mit meinem Einschätzungsvermögen, meinem Wissen und meiner Initiative verteidigen werde.“
„Leute versiffen vor ihren Computern“
😉 🙂 tzä…und/oder vorm tv…alles oft genug gesehen