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Vor wenigen Jahren berichtete Infowars noch über Putins verdeckten Terror

Datum:

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Ein Kommentar von Alexander Benesch

Wie haben sich doch die Zeiten geändert. Vor wenigen Jahren erschienen auf Infowars.com und in Alex Jones‘ Radiosendung noch regelmäßig Berichte über Putins verdeckten Terror. Russlands Führung kopierte fast 1:1 den amerikanischen Krieg gegen den islamischen Terror. Putin wurde „dank“ der Anschlagsserie auf Wohnblöcke in der Nähe Moskaus von der lahmen Ente zum Kriegsführer und zur Kultfigur.

Dass der Geheimdienst bei dem Plazieren von Sprengstoff ertappt wurde, erfuhr das Infowars-Publikum. Auch die verdächtigen Geiselnahmen in Beslan und ähnliche Ereignisse wurden von Jones‘ Truppe adäquat behandelt. Immerhin wurden die Taten regelmäßig Russlands Bin-Laden-Verschnitt Schamil Bassajew zugeschrieben, der wahrscheinlich ein Doppelagent und ursprünglich von den Russen ausgebildet worden war. Auf der Welle des islamischen Terrors ritt Putin zu Reichtum und Macht. Alle Freiheiten wurden beseitigt, alle unbequemen Medien dichtgemacht.

Googlen sie nach den Begriffen Beslan und Infowars.com und sie finden eine Reihe von Artikel von u.a. Paul Watson, der heute rigoros die Kreml-Linie verteidigt.

Was führte zu diesem brachialen Sinneswandel? Ließ sich Alex Jones bequatschen von zahlreichen falschen Freunden die ihn umgeben haben und bis heute kreml-treu sind? Denkt er tatsächlich, Russlands kriminelle Elite sei die große christlich-konservative Hoffnung? Oder hält er das russische Regime für das wesentlich kleinere Überl und verteidigt es deshalb mit Falschdarstellungen?

Jones enstammt eigentlich konservativen amerikanischen Kreisen die lange vor ihm wichtigste Aufklärung leisteten und von denen Generationen von Autoren abschrieben. Autoren wie Antony Sutton oder manch andere hatten nicht nur eine extrem kritische Haltung zum West-Establishment, sondern waren vehement antikommunistisch. Viel Wissen, das oft sogar von sowjetischen Überläufern geliefert wurde, konnte so einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Vorhersagen hatten eine erstaunliche Treffgenauigkeit.

Umso erstaunlicher ist es, dass in den letzten Jahren Jones dermaßen vom Kurs abgewichen ist und sein Publikum in Richtung Putin-Kult schickt. Der Führerkult um den ehemaligen KGB-Chef hat nun 9/11 als verbindendes, sinnstiftendes Element der populären establishment-kritischen Bewegung abgelöst.

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