Robert J. Caprara
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Jedes Modell einschließlich derjenigen, die den Klima-Untergang vorhersagen, kann dazu gebracht werden, ein gewünschtes Ergebnis zu zeigen. Ich muss das wissen.
Die Klimadebatte wird wieder einmal hitziger, bombardieren uns doch führende Geschäftsleute, Politiker und Akademiker mit den Ergebnissen von Computer-Modellen, die kostspielige und dramatische Änderungen während der kommenden Jahre vorhersagen. Ich beschreibe hier einige Einsichten in den Gebrauch von Computermodellen für öffentliche politische Diskussionen und mache der allgemeinen Öffentlichkeit einen Vorschlag.
Nach meinem Master als Umwelt-Ingenieur im Jahre 1982 habe ich die meiste Zeit der folgenden 10 Jahre damit verbracht, großräumige Umwelt-Computermodelle zu konstruieren. Mein erster Job war eine Beratertätigkeit bei der Environmental Protection Agency EPA. Ich wurde eingestellt, um ein Modell zu erstellen, das die Auswirkungen des Construction Grants-Programms der EPA abschätzen sollte, eine landesweite Bemühung in den siebziger und achtziger Jahren, Klärwerke aufzuwerten.
Das Computermodell war gewaltig – es analysierte jeden Fluss, jedes Klärwerk und jede Trinkwasser-Entnahmestelle im Lande. Ich werde nicht mit Details langweilen, aber das Modell zeigte gewaltige Vorteile des Programms, verbesserte sich doch die Wasserqualität dramatisch. Ende der achtziger Jahre jedoch wurden die Vorteile der besseren Verwertung von Abwasser neutralisiert durch die zusätzliche Verschmutzung von Menschen, die die Benutzung von Jauchegruben aufgaben und alles in das öffentliche Abwassernetz leiteten, die den Abfall in die Flüsse leiteten. Im Grunde sagte das Modell, dass wir den Punkt erreicht hatten, an dem die Verschlechterung beginnt.
Als ich die Ergebnisse dem EPA-Funktionär vom Dienst präsentierte, sagte dieser, dass ich zurückgehen und gefälligst „meinen Bleistift spitzen“ sollte. Das habe ich getan. Ich habe Hypothesen begutachtet, Koeffizienten überarbeitet und Daten neu kalibriert. Aber nach einem erneuten Modelllauf nach diesen Änderungen hatte sich das Ergebnis nicht wesentlich geändert. Beim nächsten Treffen hieß mich dieser Funktionär die Zahlen noch einmal zu überarbeiten.
Nach drei weiteren Läufen platzte mir der Kragen: „Nach welcher Zahl suchen Sie eigentlich?“ Er zögerte nicht einen Moment: Er sagte mir, dass er Vorteile in Höhe von 2 Milliarden Dollar vorweisen müsse, damit das Programm verlängert wird. Also drehte ich schließlich an genug Knöpfen, um die von ihm gewünschte Antwort zu erzeugen, und alle waren glücklich.
Hat mich die EPA offiziell aufgefordert zu lügen? Ich musste ihm den Vorteil des Zweifels geben und annehmen, dass er an den Wert bei einer Fortsetzung des Programms glaubte. (Der Kongress setzte dem Programm im Jahre 1990 ein Ende). Er hat mit Sicherheit keine anders lautenden Hinweise gegeben. Ich nehme auch an, dass er die inhärenten Unsicherheiten dieser Art Modelle verstanden hat. Es gibt keine exakten Werte für Koeffizienten in dieser Art von Modell. Es gibt lediglich Bandbreiten potentieller Werte. Indem man ein Bündel dieser Parameter nach der einen oder anderen Seite wichtet, bekommt man normalerweise sehr unterschiedliche Ergebnisse, oftmals (Überraschung) in einer Linie mit unserem ursprünglichen Glauben.