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Wie sich vor 100 Jahren die Briten, Franzosen und Russen gegen Deutschland verbündeten – Teil 4

Datum:

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Auszüge aus “Wer Hitler mächtig machte” von Guido Preparata, Ökonom und Professor in den USA

Was benötigt wurde, um einen Krieg zu entfachen, war ein zeitlich passender „Terroranschlag“ und ein Terrorist, der ihn verüben würde. Als Vergeltungsakt gegen Österreichs 1908 einseitig erfolgte Annexion von Bosnien-Herzegowina, das die Serben für sich beansprucht hatten, warf Cabrinovic, angestiftet von Grabez – zwei militante Anhänger einer geheimen panserbischen Organisation mit der suggestiven Bezeichnung „Schwarze Hand“ – eine Bombe auf das Fahrzeug der königlichen Hoheiten, verfehlte es aber. Der Wagen fuhr weiter. Später tauchte plötzlich Gavrilo Princip, der dritet Mann des Kommandos, schwankend auf der rechten Seite des Wagens auf; als er näher kam, schoss er auf Ferdinand und seine Ehefrau und tötete beide. Alle drei „Terroristen“ waren keine 20 Jahre alt.

Die verdeckte Rolle des serbischen Geheimdienstes bei der Vorbereitung der drei jungen Studenten auf den Meuchelmord wird allgemein anerkannt, doch der „eigentliche Leiter des Komplotts war der russische Militärattaché Oberst Victor Artamanow, der dem Chef des serbischen Geheimdienstes gesagt hatte:

Macht vorwärts. Wenn ihr angegriffen werdet, seid ihr nicht alleine.“

Im Sommer 1914 stellte sich Deutschland nach dem Mord in Sarajevo hinter Österreich und Russland hinter Serbien. Die englische Diplomatie konnte nun beide in die Falle tappen lassen: Den Verbündeten ebeneso wie den Feind. Am 6. Juli informierte Großbritanniens Außenminister Lord Grey den deutschen Botschafter, dass Russland nicht bereit sei zu intervenieren und dass Großbritannien weder mit Russland noch mit Frankreich eine bindende Verpflichtung eingegangen sei: Eine bewusste Lüge.

Zwei Tage später versicherte der britische Außenminister den Russen, dass „laut sehr zuversichtlichen militärischen Quellen“ die deutschen rasch Divisionen nach Osten würfen und dass die Situation für das Reich ungünstig sei: Eine noch größere Lüge. Bereits am 25. Juli begann das britische Schatzamt für die Kriegskosten besondere Banknoten, die nicht gegen Gold einlösbar waren, zu drucken.

Österreich-Ungarn marschierte voran und beschoss am 28. Juli Belgrad. Der Krieg hatte begonnen. Russland, insgeheim angefeuert von Frankreich das Hilfe zugesagt hatte, mobilisierte entlang seiner Westgrenze. Die deutsche Generalität wartete nervös auf grünes Licht vom Kaiser, um die Schlieffen-Offensive einzuleiten. Pourtalès, der deutsche Botschafter in Sankt Petersburg, eilte ins Außenministerium und forderte Außenminister Sasonow auf, die russische Mobilmachung einzustellen. Er flehte ihn dreimal an. Als der russische Minister zum letzten Mal ablehnte, reichte ihm Pourtalès mit zitternder Hand Deutschlands Kriegserklärung. Das geschah am 1. August. Am 3. August erklärte Deutschland Frankreich den Krieg. Indem es von einer Falle in die andere taumelte, hatte sich Deutschland die Rolle des Weltaggressors aufdrängen lassen. Abel Ferry, der stellvertretende frnzösische Außenminister, schrieb in sein Notizbuch:

„Das Netz war gesponnen und Deutschland flog wie eine laut summende Fliege hinein.“

Da es nun and er Reihe war, ließ Großbritannien die Katze aus dem Sack. Es wusste ja [durch einen Spion] dass Moltke Ludendorffs Füsiliere durch Belgien vorstoßen lassen wollte. Da erklärte die britische Regierung feierlich, dass sie einen Verstoß gegen Belgiens Neutralität unmöglich tolerieren könne; sie beteuerte weiterhin ihr unbedingtes Festhalten am Frieden und behauptete schamlos in aller Öffentlichkeit, dass sie keine geheimen Vereinbarungen weder mit Frankreich noch mit Russland unterschrieben habe.

AlexBenesch
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