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BBC-Promi Savile soll Kinder in schwarzen Messen missbraucht haben

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Foto: Jmb/ Creative Commons Attribution 2.5 Generic

von Alexander Benesch

Der verstorbene „Sir“ James Wilson Vincent Savile, Träger des britischen Rittertitels sowie des Order of the British Empire und des katholischen Gregoriusordens, war ein überaus prominenter DJ und BBC-Fernsehmoderator und gilt nun als einer der größten Kinderschänder aller Zeiten. Die Vorwürfe reichen bis hin zum Missbrauch von jungen, teils schwerkranken Patienten in Kinderkrankenhäusern, in denen Savile als Großspender ein- und ausgehen konnte wie es ihm beliebte.

Neue Anschuldigungen berühren ein noch heikleres Territorium: Eine Dame erzählte ihrer Therapeutin Valerie Sinason von düsteren okkulten Ritualen in den Kellerräumen des Stoke Mandeville-Krankenhauses im Jahr 1975. Als junges Mädchen will sie Savile erkannt haben unter den Männern in zeremoniellen Roben und Masken, die sie im Schein von Kerzen schlugen und missbrauchten. Eine zweite Frau sprach zu Sinason von einem sehr ähnlichen Szenario fünf Jahre später.

Ein neuer Bericht der Polizei enthält diese Punkte nicht.

Lange arbeitete er für die BBC und moderierte 1964 dort die erste Ausgabe von Top of the Pops. Sein Ruf war der eines Wohltäters auf Grund der Unterstützung diverser gemeinnütziger Organisationen und Kinderkrankenhäuser.

Nach seinem Tod im vergangenen Oktober tauchten neue Vorwürfe auf, dass er auf der Höhe seines Erfolgs in den 1960er und 1970er Jahren zahllose Mädchen im Teenageralter missbraucht hätte. Die Polizei ermittelt nun posthum gegen ihn, mögliche Mittäter und Personen, die eventuell Kenntnis von den Vorgängen besaßen aber nicht die Behörden informierten. Im Oktober 2012 begann die Metropolitan Police eine Voruntersuchung der Beschuldigungen und initiierte eine Kooperation mit der National Society for the Prevention of Cruelty to Children (NSPCC).

2007 wurde der rüstige Savile von Polizisten befragt wegen Missbrauchsvorwürfen die auf die 1970er Jahre zurückgingen. Letztendlich sah die Staatsanwaltschaft keine genügenden Beweise für sein Fehlverhalten an der inzwischen geschlossenen Duncroft Approved School for Girls, die er regelmäßig besuchte.

Im März 2008 unternahm er rechtliche Schritte gegen die Zeitung the Sun, die ihn in mehreren Artikeln in Verbindung brachte mit dem Misshandlungsskandal beim Jersey-Kinderheim home Haut de la Garenne. 160 Menschen haben Anzeige erstattet wegen Missbrauch, der eine Zeitspanne von rund 60 Jahren betrifft. Die anfänglichen Leugnungen, jemals Haut La Garenne besucht zu haben wurden mit der Veröffentlichung eines Fotos beantwortet, das ihn genau dort umgeben von Kindern zeigte. Sein Name wurde im Zuge der Ermittlungen mehrfach genannt. Die States of Jersey Police erklärte dass für die Vorwürfe über mögliche Vorgänge in den 1970er Jahren inzwischen zuwenige Beweise existieren. Der leitende Ermittler berichtete 2008 dort sogar von Folterkammern und Kinderknochen in der Erde, nachdem bei Bauerbeiten ursprünglich Kinderschuhe und Knochen gefunden wurden. Nach seiner prompten Absetzung behauptete sein Nachfolger, es hätte sich lediglich um Tierknochen gehandelt.

Posthum

Am 30. September 2012 berichteten britische Zeitungen über zehn Frauen die erklärten, von Savile in den 1960er und 1970er Jahren missbraucht wurden bis hin zu Vergewaltigungen. Eines der möglichen Opfer war zu der betreffenden Zeit erst 14 Jahre alt.

Der Sender ITV1 strahlte am 3. Oktober einen Dokumentarbeitrag aus mit dem Titel „The Other Side Of Jimmy Savile“ aus. Die Recherche betrieb der ehemalige Polizeiermittler Mark Williams-Thomas, der bereits 2001 im Kindersex-Fall John King erfolgreich war. Mehrere Frauen beschuldigten Savile in dem Programm, nach der ausstrahlung meldeten sich weitere.

Ein steter Strom an neuen Mädchen kam zu den TV-Sendungen wie Top of the Pops, manche davon stammten aus Heimen oder ärmlichen Verhältnissen. Andere Mädchen wurden von Savile in karitativen Einrichtungen besucht.

Zeitungen behaupteten weiterhin, dass sein Vorgesetzter Douglas Muggeridge bei Radio 1 in den frühen 70ern die Vorwürfe kannte und einen Bericht darüber anforderte. Die BBC distanzierte sich vehement von den Vorwürfen einer Vertuschung, während immer neue Personen mit Anschuldigungen an die Öffentlichkeit traten. Unter anderem soll sich Savile im Jahr 1971 an zwei Schwestern von neun und elf Jahren in Haut de la Garenne vergangen haben.

Die Metropolitan Police untersuchte zunächst 120 Vorgänge über 25 mögliche Opfer die zur Tatzeit zwischen 13 und 16 Jahren alt waren. Commander Peter Spindler, Leiter der Specialist Crime Investigations, erklärte: „Am jetzigen Punkt ist es ziemlich deutlich anhand von dem was Frauen uns sagen, dass Savile ein raubtierhafter Sexverbrecher war.“

Man fand Savile tot in seinem Haus in Leeds am 29. Oktober 2011, zwei Tage vor seinem 85. Geburtstag.

Der Artikel enthält Auszüge aus der wikipedia unter der Creative Commons Attribution-ShareAlike License

AlexBenesch
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