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Kampfroboter für „eintönige, schmutzige und gefährliche“ Jobs

Datum:

von Alex Benesch

Der einflussreiche US-Politologe und Experte über die Militärtechnologie der Zukunft Peter W. Singer sagte zum Spiegel über Robotik auf dem Schlachtfeld:

„Das Militär interessiert sich für Roboter, weil diese jene Aufgaben erfüllen, die im Englischen als die 3 Ds bezeichnet werden. Die Jobs sind dull, dirty and dangerous, also eintönig, schmutzig und gefährlich. Können Sie Ihre Augen 40 Stunden lang offen halten und ein Wüstengebiet beobachten? Nein, aber ein Roboter kann das. Können Sie in einem Sandsturm sehen oder in einer chemisch verseuchten Umgebung überleben? Nein, aber ein Roboter kann das.“

Was ist mit Aufgaben, die illegal und unmoralisch sind?

Das Pentagon hat eine Anfrage an Rüstungsunternehmen herausgegeben, um Teams von Robotern entwickeln zu lassen welche „nicht-kooperative“ Menschen in „Flucht-/Verfolgungsszenarien“ aufspüren können. Die Anfrage, die auf der Webseite des Small Business Innovation Research (SBIR) Programms des Verteidigungsministeriums gelesen werden kann, fordert ein “Multi-Robot Pursuit System” das von einer einzelnen Person bedient werden kann. Es wird die Notwendigkeit beschrieben,

„…eine Software/Hardware-Kombination zu entwickeln, die es einem Multi-Roboter-Team zusammen mit einem menschlichen Anwender ermöglicht, ein nicht-kooperatives menschliches Ziel zu suchen und aufzuspüren.

Die Hauptaufgabe bei der Forschung wird die Bestimmung der Bewegungen des Roboter-Teams durch die Umgebung beinhalten um die Chancen zu maximieren, das Ziel zu finden und dabei die Chancen zu minimieren, das Ziel zu verpassen. Wenn der Anwender ein aktives Mitglied der Sucheinheit ist, sollte die Software die Chance minimieren dass der Anwender selbst auf das Ziel treffen könnte.“

Es scheint dem Pentagon wichtig zu sein, dass der Anwender nicht in Kontakt kommt mit der Zielperson die von den Maschinen gejagt wird. Die Beschreibung fährt fort:

„Die Software sollte die Wahrnehmung der Sichtlinie aufrechterhalten, sowie die Kommunikation und die Grenzen der Sensoren. Es wird notwendig sein, eine passende Sensoren-Kombination zu bestimmen, die zuverlässig die Anwesenheit von Menschen erkennen kann und geeignet ist für die Implementierung bei kleinen Robotik-Plattformen.“

Paul Marks betont bei der Publikation The New Scientist, dass angesichts der Neigung, diese Art von militärischer Technologie für Zwecke im Inland wie die Kontrolle über Menschenmengen einzusetzen, die Vorschläge beunruhigend seien.

„…wie lange wird es dauern bis wir Rudel von Droiden sehen werden, die lästige Demonstranten mit lähmenden Waffen jagen? Oder könnten die Rudel sogar mit tödlichen Waffen ausgestattet sein?“

Marks interviewte Steve Wright, einen Experten für Polizei- und Militärtechnologie von der Leeds Metropolitan University, der kommentierte:

„Die entlarvende Sache hier ist die Phrase ‚ein nicht-kooperatives menschliches Ziel‘.

Wir sehen hier den Beginn einer Entwicklung bei der irgendwann Rudel von Robotern Menschen wie Tiere jagen. Man kann davon ausgehen dass sobald die Software ausgereift ist, diese Roboter autonom entscheiden werden können und bewaffnet sein werden.

Wir können außerdem erwarten, dass solche Systeme mit Geräten zur Aufspürung und Verfolgung von Menschen ausgestattet sein werden, darunter Sensoren welche menschliche Atmung erkennen und die Funkwellen des menschlichen Herzschlags. Dies sind Technologien die bereits entwickelt wurden.“

Als PHASE III wird in der Pentagon-Anfrage der Wunsch bezeichnet, dass die Roboter „intelligent und autonom suchen“ können. Es warnte ein weiterer Top-Experte, Noel Sharkey, Professor für künstliche Intelligenz und Robotik an der University of Sheffield, die Zuhörer der Alex Jones Show, dass die Welt in eine potentiell tödliche Technokratie schlafwandeln könnte. Er forderte weiterhin dass Schutzeinrichtungen für solche Technologien geschaffen werden.

„Wenn man einen autonomen Roboter hat, dann wird er Entscheidungen darüber treffen wen er töten wird, wann er töten wird und wo er Leute töten wird.

Die beängstigende Sache ist, dass dies wegen der Komplexität von Missionen geschehen muss und außerdem sodass wenn es ein Problem mit der Kommunikation gibt, man einen Roboter ohne Kommunikation ausschicken kann und er entscheiden wird, wen er töten wird. Und das ist wirklich besorgniserregend für mich.“

Der Professor warnte auch dass solche autonomen Waffen sehr wohl zukünftig von der Polizei in Städten verwendet werden könnten. Er betonte, dass die Behörden in Südkorea bereits planen, voll bewaffnete autonome Polizeitruppen in den Städten zu haben. Ein möglicher Kandidat für das “Multi-Robot Pursuit System” des Pentagons ist das Modell BigDog von Boston Dynamics.

Die neueste Version dieses hydraulischen Vierbeiners kann bis zu 150 Kilogramm an Ausrüstung oder Gepäck tragen und kann sogar das Gleichgewicht halten nach einem Ausrutscher auf Eis oder Schnee.

Singer berichtet:

„Neben den USA und Deutschland arbeiten momentan 41 Staaten an unmanned armed vehicles, also an unbemannten, bewaffneten Fahrzeugen. Dazu zählen etwa Israel, Iran, Russland, Schweden oder Südkorea. Aber auch die Hisbollah interessiert sich für Roboter. In Amerika werden schon heute mehr Piloten für Drohnen ausgebildet als für gewöhnliche Maschinen.“

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