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Minderheiten und Medien

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Der hispanoamerikanische Moderator Rick Sanchez wurde kürzlich von CNN gefeuert, nachdem er in einer Radiosendung seinen Arbeitgeber und das Medienbusiness allgemein wegen rassistischer Züge kritisierte. Am selben Tag an dem er den begehrten CNN-Sendeplatz um acht Uhr Abends an die neue „Parker Spitzer Show“ abgeben musste, war Sanchez zu Gast in der Radiosendung Stand Up! mit Pete Dominick um über Nachrichten, Medien und Journalismus zu sprechen. Die Sendung wurde ausgestrahlt von CNNs großen Studios in Atlanta. Dominick stellte eine Frage über Objektivität in den Medien und Sanchez beschwerte sich über die parteiische Voreingenommenheit von „rechtskonservativen“ Moderatoren wie Bill O’Reilly bei Fox News, sowie „linksliberalen“ wie Rachel Maddow bei MSNBC und Keith Olberman, die seiner Ansicht nach nicht wirklich Journalismus betreiben würden.

Sanchez erzählte, wie ein ranghoher Manager bei CNN ihm direkt ins Gesicht gesagt hätte, dass er ihn eigentlich nicht als einen Moderator haben wolle, sondern nur als einen Reporter wie John Quiñones“ von ACB News. Nicht nur die „Rechte“ sei laut Sanchez durchzogen von Rassismus, sondern auch die „elitären Establishment-Linksliberalen aus dem Nordosten“, die jemanden wie ihn betrachten und „automatisch einen Typen sehen der in die zweite Reihe gehört, nicht in die erste.“

Die Verurteilung von illegalen Angriffskriegen, von Folter und Verfassungsbrüchen diente den Establishment-Linksliberalen tatsächlich während dem Bush-Regime für Wahlerfolge, Sympathiezuwächse und mehr Publikum; sobald aber tatsächlich jemand um tiefschürfende Aufklärung bemüht ist und nicht nur auf dem Rücken der Antikriegsbewegung die verschiedenen Schritte hin zu einer sozialistischen Weltregierung unterstützt, wird boykottiert und bekämpft. Cindy Sheehan, Mutter eines gefallenen US-Soldaten und Antikriegs-Aktivistin, kann ein Lied davon singen. Sie zeigte auf, wie sie von der linksliberalen Demokratischen Partei für den Erfolg bei den Kongresswahlen 2006 instrumentalisiert und später dann fallengelassen wurde wie eine heiße Kartoffel, weil sie Fragen über die tatsächliche Urheberschaft der Anschläge von 9/11 stellte und sie Kritik daran äußerte, dass die Demokraten reihenweise ihre Wahlversprechen brachen.

Analog dazu sah man, wie linksliberale Ikonen in den Medien wie Keith Olberman, Bill Maher und Jon Stewart Sympathien und Einschaltquoten en masse ernteten als sie die Bush-Administration verurteilten. Jetzt schirmen sie die die Obama-Administration auf Gedeih und Verderb vor Kritik ab; bevorzugt mit grotesken Vorwürfen des Rassismus und Rechtsradikalismus. Insbesondere die Publikums-Lieblinge und Quotenbringer Jon Stewart und Stephen Colbert nannte Rick Sanchez heuchlerische, parteiische Figuren die die Linie der weißen Establishment-Linksliberalen vertreten.

“Ich denke Jon Stewart und [Stephen] Colbert sind genauso,“

meinte er.

„Ich denke er [Stewart]betrachtet die Welt [vor dem Hintergrund] seiner Mutter, eine Lehrerin, und seines Vaters, der ein Physiker oder so etwas war. Toll, ich bin wirklich froh dass er in einem Zuhause in einer Vorstadt in New Jersey in der Mittelschicht aufgewachsen ist mit all dem was man sich vorstellen kann.“

„Ich bin aufgewachsen ohne Englisch zu sprechen und hatte als Kind jeden Tag mit Vorurteilen zu kämpfen. Ich sah wie mein Vater in einer Fabrik arbeitete, Teller gewaschen hat, einen Laster gefahren hat, angespuckt wurde. Man hat mir gesagt dass ich bestimmte Dinge im Leben einfach nicht tun kann, weil ich ganz einfach ein Hispano bin.“

Stewart, dessen eigentlicher Name John Stewart Leibovitz lautet, würde sich über belanglose Versprecher von Sanchez aus dessen Live-Sendung lustig machen, um den Eindruck zu erwecken, CNN genauso zu kritisieren wie Fox News:

„Die machen Folgendes. Das ist ihr Spielchen: ‚Ich hab‘ gerade über Fox News hergezogen weil die eine dicke Lüge über irgendetwas erzählt haben – verdammt, das heißt ich muss jetzt etwas auf CNN finden. Oh, ich weiß… warte, findet was über diesen Rick Sanchez, diesen kleinen Puerto-Ricaner. Über den mache ich mich lustig. Habt ihr irgendwas?‘ ‚Ähm, ja, letzte Woche hat er das Wort zweifelsohne oder so falsch ausgesprochen.‘ ‚Wunderbar, sucht das raus und wir machen einen ganzen Vier-Menuten-Beitrag darüber wier er das Wort arithmetisch falsch ausgesprochen hat.'“

Gerade Jon Stewart machte sich beliebt mit seiner Kritik an parteiischer Berichterstattung, welche „Amerika schaden würde“:

Pete Dominick warf ein, dass Leute jüdischen Glaubens so wie Stewart doch wissen, wie man sich als unterdrückte Minderheit fühlt. Sanchez reagierte mit Sarkasmus:

„Yeah, völlig machtlose Leute … Er ist so in der Minderheit, also wirklich…. Machst du Witze? Jeder der CNN leitet ist Stewart sehr ähnlich und viele von den Leuten die die anderen Sender leiten sind Stewart sehr ähnlich.“

Sanchez führte seine eigenen Erlebnisse an:

„Ich verstehe den Punkt der Juden, alle ihre Erlebnisse, die Dinge die in der Geschichte mit ihnen passiert sind – aber ich kann nicht sagen dass mein Kumpel Glen oder mein Freund Izzy mit denen ich in Süd-Florida aufgewachsen bin, jemals direkt Vorurteile erlebt haben nur weil sie jüdisch waren. Es gab vielleicht Witze in ihrer Umgebung oder anderes, aber weißt du, das ist etwas anderes.“

Unter dem neuen CNN-Präsidenten Ken Jautz wurde Rick Sanchez prompt für diese Kommentare entlassen. Die neue Sendung auf dem Sendplatz wird moderiert von Eliot Spitzer und Kathleen Parker. Spitzer ist ein amerikanischer Anwalt und ehemals Politiker der Demokratischen Partei. Er diente als 54. Gouverneur von New York bis er am 17. März 2008 wegen seiner Verwicklung in einen Prostitutionsring sein Amt niederlegte. Zuvor diente er als Staatsanwalt im State of New York. Kathleen Parker schreibt Kolumnen, die verbreitet werden von der Washington Post Writers Group.

Große amerikanische Medienkonzerne sind berüchtigt für rassistische Stereotypen in Filmen und TV-Shows sowie interne Richtlinien, was die Anstellung von Minderheiten betrifft. Gibt es Bevorzugung und Überheblichkeit unter jüdischen Managern in der Nachrichten- und Unterhaltungsindustrie? Bestimmt. Bekommen Leute jüdischen Glaubens, die nicht
dem Establishment zuzurechnen sind, einen automatischen Bonus? Nein. Der jüdische Filmproduzent und Dokumentarfilmer (Die Glücksritter, Freedom to Fascism) Aaron Russo beschrieb kurz vor seinem Tod in einem Interview, wie er als Besitzer eines äußerst populären Nachtclubs von der Polizei genötigt worden war, Schutzgeld zu bezahlen und wie die Steuerbehörde IRS ihn rückwirkend und somit illegal horrende Summen abgenommen hatte. Durch seine Karriere standen ihm viele Türen offen; niemand Geringeres als Nick Rockefeller versuchte ihn für den elitären Rat für auswärtige Beziehungen zu rekrutieren. Russo konnte sich jedoch nie mit der elitären, menschenfeindlichen Ideologie des Establishments anfreunden und zitierte explizit seine Religion als eine der Quellen für seine moralischen Maßstäbe.

Gleichzeitig sehen wir auch unter Hispanos ein Revival des Rassismus: Der populäre Kinofilm „Machete“ des hispanoamerikanischen Regisseurs Robert Rodriguez porträtiert us-amerikanische Gringos als diabolische und gierige Monster, Unterdrücker der armen mexikanischen Underdogs. Viele haben den Film verglichen mit dem plumpen rassistischen Werk „Birth of a nation“, in dem Ku Klux Klan-Mitglieder Amerika vor afrikanischen Sklaven „schützen“. Machete bekam Millionen an Dollars ausgerechnet von der texanischen Filmförderungskomission. Mächtige Organisationen wie La Raza oder La Reconquista glorifizieren ihre Rasse und fordern die Eroberung der US-Südstaaten wie u.a. Texas. Das obwohl über Texas in der Vergangenheit viele verschiedenen Flaggen wehten.

AlexBenesch
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