Kommentar
Die Debatte zwischen Trump und Harris war inhaltlich nutzlos. Nicht ein einziges Thema wurde angemessen und akkurat präsentiert. So bleibt nur der subjektive Eindruck, den man von den beiden gewinnt. Harris‘ Aussprache wirkt etwas lallend. Dies war bei anderen Auftritten deutlich stärker ausgeprägt und führte zu dem Verdacht des Alkoholismus. Wenn man bei der Debatte genau hinhört, ist ihre Aussprache nicht wirklich klar.
Trump hingegen, ein bekannter Nicht-Trinker, wirkt deutlich schärfer. Bis zum allerletzten Moment logen die Democrats noch, dass Joe Biden in ausreichender Verfassung sei. Die Wähler tolerieren eher, dass Trump wohl Gesetze übertreten hatte. Sie tolerieren hingegen keine Schwäche.
Kamala Harris ist die typische Salon-Bolschewistin: Sie möchte leben und öffentlich auftreten wie eine Prinzessin. Aus strategischen Gründen verspricht sie 90% der Bevölkerung deutliche Erleichterungen, ohne wirklich den Großunternehmen und Milliardären, die mit der Demokratischen Partei eng verzahnt sind, zu drohen:
VIZEPRÄSIDENTIN KAMALA HARRIS: Ich bin als Kind der Mittelschicht aufgewachsen. Und ich bin tatsächlich die einzige Person auf dieser Bühne, die einen Plan hat, der die Mittelschicht und die arbeitende Bevölkerung Amerikas aufwertet. […] Und ich beabsichtige, diesen Familien eine Steuerermäßigung von 6.000 Dollar zu gewähren, das ist der höchste Kinderfreibetrag, den wir seit langem gewährt haben. Damit sich diese jungen Familien ein Kinderbett, einen Autositz und Kleidung für ihre Kinder leisten können. Eine meiner Leidenschaften sind kleine Unternehmen. […]
Mein Plan ist, kleinen Start-ups einen Steuerabzug von 50.000 Dollar zu gewähren, da ich weiß, dass sie das Rückgrat der amerikanischen Wirtschaft bilden. Mein Gegner hingegen plant, das zu tun, was er schon einmal getan hat, nämlich Milliardären und großen Unternehmen Steuererleichterungen zu gewähren, was das amerikanische Haushaltsdefizit um 5 Billionen Dollar erhöhen wird.
Was genau meint sie mit „kleinen Start-Ups“? Wie lange würden diese Steuerabzüge erhalten? Wie sollen kleine Start-Ups, die in fast allen Fällen scheitern, überhaupt Kunden gewinnen, wenn kaum jemand noch Einkommen übrig hat, um diese Dienstleistungen und Waren zu bezahlen? Steuerermäßigungen für Familien klingen nett, aber 6000$ reichen nicht weit. Illegale Migranten, die eingebürgert werden, könnten auch solche Zahlungen erhalten. Wer muss dafür die Steuergelder aufbringen? Die Mittelschicht und die höheren Schichten.
Trump und die Republicans favorisieren traditionsgemäß Bürger mit höheren Einkommen, aber generell kann man ihnen wirtschaftlich weit mehr trauen. Trump kontert mit den Strafzöllen auf ausländische Waren, insbesondere chinesische.
EHEMALIGER PRÄSIDENT DONALD TRUMP: Erstens habe ich keine Umsatzsteuer. Das ist eine falsche Aussage. Das weiß sie. Wir erheben Zölle auf andere Länder. Andere Länder werden uns nach 75 Jahren endlich alles zurückzahlen, was wir für die Welt getan haben. Und die Zölle werden in einigen Fällen beträchtlich sein. Ich habe, wie Sie wissen, Milliarden und Abermilliarden Dollar aus China eingenommen.
Zudem erwähnt Trump die Kosten illegaler Migration.
VIZEPRÄSIDENTIN KAMALA HARRIS: Donald Trump hat uns die schlimmste Arbeitslosigkeit seit der Großen Depression hinterlassen. Donald Trump hat uns die schlimmste Gesundheitsepidemie seit einem Jahrhundert hinterlassen. Donald Trump hat uns den schlimmsten Angriff auf unsere Demokratie seit dem Bürgerkrieg hinterlassen. Und was wir getan haben, ist, Donald Trumps Chaos aufzuräumen.
Die Obama-Administration reagierte auf den Wirtschaftscrash mit teuren Rettungsprogrammen wie TARP. Zwischen Ursachen und Wirkungen liegt meist sehr viel Zeit. Deshalb ist die Bewertung einer einzelnen Administration oft schwierig.
Harris spricht dann „Project 2025“ an von der Heritage Foundation, was für die Republicans nichts Neues ist. Rund zwei Drittel der Punkte solcher Pläne werden umgesetzt oder zumindest begonnen.
EHEMALIGER PRÄSIDENT DONALD TRUMP: Erstens habe ich nichts mit dem Projekt 2025 zu tun, wie Sie wissen und wie sie besser als jeder andere weiß. Das ist da draußen. Ich habe es nicht gelesen. Ich will es nicht lesen.
Man könnte Project 2025 als aristokratisch bezeichnen. Die Democrats favorisieren eindeutig Marxismus.
VIZEPRÄSIDENTIN KAMALA HARRIS: Lassen Sie uns klarstellen, dass die Trump-Regierung zu einem Handelsdefizit geführt hat, einem der höchsten, das wir jemals in der Geschichte Amerikas gesehen haben. Er hat Handelskriege provoziert.
China verfolgt bekanntermaßen seit Jahrzehnten eine aggressive Handelspolitik, bei der Waren weltweit viel zu günstig verkauft werden, um Konkurrenz zu zerstören. Auf einen Handelskrieg zu reagieren bedeutet nicht, einen Handelskrieg zu provozieren.
EHEMALIGER PRÄSIDENT DONALD TRUMP: Sie ist Marxistin. Jeder weiß, dass sie Marxistin ist. Ihr Vater ist ein marxistischer Professor für Wirtschaftswissenschaften. Und er hat sie gut unterrichtet. Aber wenn man sich ansieht, was sie unserem Land angetan hat, und wenn man sich diese Millionen und Abermillionen von Menschen ansieht, die jeden Monat in unser Land strömen. […] Nun, schlechte Einwanderung ist das Schlimmste, was unserer Wirtschaft passieren kann.
Als nächstes geht es um Abtreibung. Die Democrats sind viel zu locker und die Republicans zu restriktiv. In der Debatte bekommt man keinen sauberen Überblick.
Beim Sicherheitsthema will Harris punkten:
VIZEPRÄSIDENTIN KAMALA HARRIS: Ich bin also die einzige Person auf dieser Bühne, die transnationale kriminelle Organisationen wegen Waffen-, Drogen- und Menschenhandels verfolgt hat. Und lassen Sie mich sagen, dass der Kongress der Vereinigten Staaten, darunter einige der konservativsten Mitglieder des Senats der Vereinigten Staaten, einen Gesetzentwurf zur Grenzsicherheit vorgelegt hat, den ich unterstützt habe. Und dieser Gesetzentwurf hätte 1.500 zusätzliche Grenzbeamte an die Grenze geschickt, um den Leuten, die dort jetzt arbeiten, dabei zu helfen, ihre Arbeit zu tun.
Auch dieses Thema ist viel zu komplex, um in der Debatte angemessen dargestellt zu werden. Harris attackierte erwartungsgemäß die vielen Anklagen gegen Trump und jener nannte dies alles politisch motiviert.
Die Moderation spricht Harris auf widersprüchliche Positionen an:
LINSEY DAVIS: Vizepräsidentin Harris, bei Ihrem letzten Präsidentschaftswahlkampf sagten Sie, Sie wollten Fracking verbieten. Jetzt wollen Sie es nicht mehr. Sie wollten obligatorische staatliche Rückkaufprogramme für Sturmgewehre. Jetzt sagt Ihr Wahlkampfteam, dass Sie das nicht wollen. Sie unterstützten die Entkriminalisierung von Grenzübertritten. Jetzt fahren Sie eine härtere Linie.
Trump kauft ihr die Beschwichtigungen nicht ab:
Fracking? Sie ist seit 12 Jahren dagegen. Äh, der Polizei die Mittel entziehen. Dafür war sie schon immer.
Außenpolitisch pocht Trump auf seine Härte, die tatsächlich dokumentierbar ist:
China hatte Angst. Und ich benutze das Wort Angst nicht gern, aber ich zitiere ihn nur. China hatte Angst vor mir. Nordkorea hatte Angst vor mir. Schauen Sie sich übrigens an, was mit Nordkorea los ist. Es hieß, Russland habe Angst vor mir. Ich habe die Nord Stream 2-Pipeline beendet.
Sein Argument, Russland wäre bei einer zweiten Amtszeit von ihm zögerlicher gewesen bei der Entscheidung, die Ukraine anzugreifen, ist solide.
EHEMALIGER PRÄSIDENT DONALD TRUMP: Aber als sie plötzlich Israel erwähnt – sie hasst Israel. Sie wollte sich nicht einmal mit Netanjahu treffen, als er vor den Kongress ging, um eine sehr wichtige Rede zu halten. Sie weigerte sich, dort zu sein, weil sie auf einer ihrer Studentinnenpartys war. Sie wollte auf die Studentinnenparty gehen. Sie hasst Israel. Wenn sie Präsidentin ist, glaube ich, dass Israel in zwei Jahren nicht mehr existieren wird. […] Unter Donald Trump war der Iran pleite. Jetzt hat der Iran 300 Milliarden Dollar, weil alle Sanktionen aufgehoben wurden, die ich hatte. Der Iran hatte kein Geld für die Hamas oder die Hisbollah oder irgendeine der 28 verschiedenen Terrorsphären.
Harris, wie viele ihrer linken Genossen, sympathisiert mit antiwestlichen muslimischen Ländern, ganz in der Tradition des Leninismus. Selbst Greta Thunberg oder Studenten in den USA.
VIZEPRÄSIDENTIN KAMALA HARRIS: Das ist absolut nicht wahr. Ich habe meine gesamte Karriere und mein ganzes Leben lang Israel und das israelische Volk unterstützt.
Trump kontert:
Machen Sie sich nichts vor. Wir spielen mit dem 3. Weltkrieg. Und wir haben einen Präsidenten, von dem wir nicht einmal wissen, ob er – wo ist unser Präsident? Wir wissen nicht einmal, ob er ein Präsident ist.
Harris versucht den Punkt zu retten:
VIZEPRÄSIDENTIN KAMALA HARRIS: Ich habe mich tatsächlich ein paar Tage vor der Invasion Russlands mit Selenskyj getroffen, als Russland versuchte, mit Gewalt territoriale Grenzen zu ändern. […] Und durch die Arbeit, die ich und andere geleistet haben, haben wir 50 Länder zusammengebracht, um die Ukraine bei ihrer gerechten Verteidigung zu unterstützen. […] Und was wir getan haben, um die Fähigkeit von Selenskyj und den Ukrainern zu bewahren, für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen. Andernfalls würde Putin in Kiew sitzen und seine Augen auf den Rest Europas richten. Angefangen mit Polen.
Solange es um „rechte“ Diktatoren geht, spielt Harris Härte vor.
EHEMALIGER PRÄSIDENT DONALD TRUMP: Generalsekretär Stoltenberg sagte, Trump habe das Erstaunlichste getan, was ich je gesehen habe, er habe diese Länder, die damals 28 Länder, dazu gebracht, zu zahlen.
Bei dem Thema Krankenversicherung stehen wieder einmal fieser Kapitalismus und ruinöser Marxismus gegeneinander.
EHEMALIGER PRÄSIDENT DONALD TRUMP: Menschen, die hart gearbeitet und Geld verdient haben, zahlen privat für eine Versicherung und wollen privat versichert sein. Sie möchte, dass jeder eine staatliche Versicherung hat, bei der man sechs Monate auf eine Operation warten muss, die man sofort braucht.