Es gibt viele oberflächliche, optimistische Einschätzungen zu der Ernährung der Untertanen im Mittelalter. Vieles ist schwer rekonstruierbar. Geheimhaltung war damals absolute notwendig, um sich vor Gegnern zu schützen. Man findet aber auch ein paar wenige realistische Studien, die zeigen, was für eine Horror-Show es war. Mit System.
Bauern ernährten sich viel von Getreidebrei. Brotherstellung war energieaufwendig und damit teuer, wurde selten gegessen. Ergänzt wurde das durch selbst angebautes Gemüse, Kräuter und vielleicht Obst, wenn der Bauer wohlhabend genug war, sowas anbauen zu können. Jagd war verboten, Kaninchen durften durch Fallenstellen erlegt werden. Fleisch war seltenst oder nicht vorhanden. Obst bestandt oft aus gesammelten lokalen Beeren. Oft, besonders bei Knochenfunden aus dem Frühmittelalter, ist jahreszeitenbedingte Unterernährung festzustellen. Erst die Einführung der Kartoffel in der frühen Neuzeit hat Hungersnöte erheblich reduzieren können.
Vom Adel und gehobenen Bürgertum weiß man, dass sie gerne Früchte und aus Italien importiertes Trockenobst aßen, deren Samen oft in Latrinen aus Stadtgrabungen in Süddeutschland nachweisbar sind. Kochbücher wie das Würzburger Buch der guten Speise erwähnt noch aus Asien importierte Gewürze wie Ingwer und Zimt, Fleisch , Nüsse, Milchprodukte und Fisch, die aber wirklich nur von der Oberschicht gegessen wurde. Karies war daher verbreitet bei diesen Leuten.
Allgemein keine gute Idee, das nachzumachen.