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Trump veräppelt seine Unterstützer über den Kapitolssturm

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Kommentar

Stellen wir uns für einen Moment lang den umgekehrten Fall vor: Joe Biden hätte 2020 knapp die Wahl gegen Trump verloren und eine Mischpoke aus militanten linken Organisationen und Mitläufern wäre nach Anfeuerung hoher Democrats ins Kapitol eingedrungen und hätten Jagd gemacht auf Republicans.

Wir hätten jetzt TV-Tribunale, bei der jedes Detail genüsslich ausgebreitet würde auf jedem konservativen TV-Sender. Genau diejenigen, die die Vorfälle vom 6. Januar 2021 herunterspielten, würden die maximalst-mögliche Strafverfolgung befürworten gegen die linke Mega-Putsch-Verschwörung.

Den Anhängern des Trump-Kultes wurde alles versprochen im Vorfeld und wie üblich wurde nichts gehalten. Man werde einen großen Wahlbetrug aufdecken, wurde getönt, und die Linken verhaften. Stattdessen endete das Ganze in einem PR-Fiasko mit anhaltendem Flurschaden. In einem Kommentar jammerte und polemisierte Trump kürzlich, anstatt sein eigenes eklatantes Versagen zuzugeben:

Meine Mitstreiter, Freunde, Unterstützer, Freiwillige und Spender – die oft nichts mit dem 6. Januar zu tun hatten – wurden stundenlang verhört. Aus durchsichtigen Beweggründen wurden ihre Leben auf den Kopf gestellt. Ihnen wurde der Mund verboten, sie wurden bedroht und teilweise sogar ihre Existenz vernichtet.

Jeder Trottel hatte die Möglichkeit, vor der Demo die Gesetze durchzulesen und ggf. einen Anwalt zu befragen. Alleine der QAnon-Kult, der als PR-Stunt aus Wahlkampfzwecken begann, hat zahlreiche Familien und Existenzen zerstört. Trump war immer bereit, auf Kosten seiner Supporter bis zum letzten atmenden Supporter zu kämpfen. Weder Trumps eigener Justizminister Barr, noch irgendeine Behörde die für die Integrität der Wahlen zuständig ist, stützte Trump und die Influencer bei den Behauptungen des Wahlbetrugs. Kein einziger relevanter Sieg wurde vor Gericht gewonnen. Trump schwört seine Supporter ein, ihm als dusseligen inkompetenten Narzissten weiter in den Untergang zu folgen mit der gleichen Realitätsverdrehung. Während der gesamten Trum-Ära versäumten es die Bürger, neue unabhängige konservative und liberale Politiker zu etablieren. Nun heißt es sogar, Ron DeSantis sei der neue Anführer. Die nächsten großen Enttäuschungen sind also vorprogrammiert.

Politiker beider Parteien, aber vor allem Demokraten, arbeiteten Hand in Hand mit Medien und Internetriesen, um die Amerikaner um ihr demokratisches Recht auf faire Wahlen zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben korrupte Beamte in den Bundesstaaten ihre eigenen Wahlgesetze gebrochen.

Dann muss Trump doch genau benennen, welche Richter und welche Firmen den Wahlbetrug vollzogen haben sollen. Dann wird er als nächstes verklagt wie Giuliani auf Milliarden Dollar von Firmen wie Dominion und wird vor Gericht scheitern. Es ist typisch für ihn, sein eigenes Risiko zu minimieren und andere ins Messer laufen zu lassen.

Wählerverzeichnisse wurden künstlich aufgeblasen, Briefwahlstimmen wurden millionenfach unaufgefordert versandt, illegal gesammelt und abgegeben […] in der Wahlnacht wurde die Auszählung aus unbekannten Gründen unterbrochen, damit die Demokraten drei Tage länger hatten, um die nötigen Stimmen zu produzieren, und dann forderten sie, dass die Amerikaner diese Farce akzeptierten.

Es ist typisch für jemanden wie ihn, der so narzisstisch ist dass er mit niemandem dauerhaft zusammenarbeiten konnte, an der Fantasie festzuhalten, die ihm die Heldenrolle bietet. Beziehungsweise er möchte vielleicht bewusst diese falsche Mythologie weiter anfachen, weil ihm das die Chancen auf ein Comeback bieten, sodass er im Weißen Haus massig Begnadigungen aussprechen kann gegen alle, die sich schmutzig machten.

Die Republicans verloren mit dem Ende der Sowjetunion massives Wählerpotenzial. Seit 2008 greift man sogar wieder zu den alten Tricks, die Konsumenten traditioneller Verschwörungsmedien zu belabern, um jene zum Wählen zu animieren. Es ist ein Zwei-Parteien-Kartell, das sich künstlich im Gleichgewicht hält und die Anhänger beider Parteien sind zu feige und zu radikalisiert, um die Wahrheit anzuerkennen, dass sie dastehen ohne große, mächtige politische Vertretung.

Normalerweise machen die Democrats verblüffend wenig Wind um den Wahlbetrug der Republicans, obwohl der Investigativautor Greg Palast die Methoden bereits ausführlich untersucht hat. 

Im Jahr 2016 wurden nicht weniger als 5.872.857 Stimmzettel abgegeben – und nie ausgezählt. Spielt das eine Rolle? In Detroit wurden 75.355 Stimmzettel nie ausgezählt, weil 87 Scanmaschinen defekt waren. Und Trump gewann angeblich in Michigan mit 10.700 Stimmen – wirklich? Und nicht weniger als 1.982.071 legalen Wählern wurde das Wahlrecht verweigert. Es wurde ihnen gesagt, sie sollten zum Teufel aus dem Wahllokal verschwinden. Können Sie ihre Farbe erraten? Rechnen Sie es zusammen. Das sind mindestens 7.854.928 legitime Stimmen und Wähler, die aus der Auszählung ausgeschlossen wurden.

Der systematische Wahlbetrug der Republicans 2016 mit Donald Trump war ein 100-fach größerer Skandal als Russiagate oder der aktuelle Ukraine-Erpressungsversuch. Die Democrats reagierten aber so gut wie gar nicht auf den Wahlbetrug, obwohl die Angelegenheit sehr einfach nachzuweisen war. Dies zeigt, wie fake das amerikanische politische System ist und wie zwielichtig auch die aktuellen Vorgänge sind mit dem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump.

Die Democrats hätten 2016 nicht nur sofort Trumps Wahl anfechten und ihn loswerden können, sondern hätten mit der Aufdeckung des Skandals gleichzeitig ihr eigenes Profil dramatisch aufgewertet. Hillary wäre nachträglich die grinsende Präsidentin geworden und unzählige Vertreter der Republicans wären wegen organisierter Korruption, Wahlfälschung und einer Reihe anderer Schwerverbrechen vor Gericht gelandet.

Stattdessen taten die Democrats nichts. Sondern mühten sich stattdessen ab mit dem undurchsichtigen Russigate-Fall, bei dem Hillary selbst total schlecht wegkommt.

Greg Palast, der schon 2000 und 2004 den systematischen Wahlbetrug zugunsten von George W. Bush entlarvt hatte, bemerkte sofort, dass die Republikaner 2016 zugunsten von Trump die gleichen Tricks benutzten:

Die Methoden waren:

  • Legitime Wahlzettel zugunsten der Democrats, vor allem von Afroamerikanern und Latinos, für ungültig zu erklären
  • Möglichst viele Wähler der Democrats unrechtmäßig von den Wählerlisten zu streichen

Unter dem Vorwand, zu verhindern dass Wähler der Democrats illegal mehrfach ihre Stimme abgeben, entwarf der Republikaner Kris Kobach das „Crosscheck“-System, das durchschnittlich rund 300 legitime Wähler aus den Listen strich für jede einzelne Person die „möglicherweise“ doppelt wählen wollte.

Schon mit George W. Bush wurden zwei Wahlen gestohlen von den Republicans, aber bizarrerweise kamen von den Democrats wenig Protest und keine juristischen Konsequenzen. Palast erklärt ganz deutlich, dass es sich um einen einzigen verschworenen Club handelt bei den beiden Parteien:

Eigentlich hätten die Democrats 2016 alle Hebel in Bewegung setzen müssen nach dem Wahlbetrug der Republicans mit Donald Trump, aber wieder einmal tat sich fast nichts. Warum? Weil das politische System in den USA komplett fake ist an der Spitze. Das Establishment entscheidet, dass sich Democrats und Republicans regelmäßig im Weißen Haus und in den Parlamenten abwechseln und dass somit die Bürger bei der Stange gehalten werden. Wie die Wähler tatsächlich abstimmen, ist dem Establishment egal.

Palast erklärt:

„Das fiese kleine Geheimnis der US-Wahlen ist, dass wir nicht alle Stimmen zählen. In Wisconsin, Michigan und Pennsylvania und ganz Amerika [2016] gab es eine große Anzahl von Stimmen, die einfach abgelehnt und für ungültig erklärt wurden. Sie wurden einfach nicht gezählt. Offiziell werden bei einer typischen Präsidentschaftswahl mindestens drei Millionen Stimmen abgelehnt, oft aus schwachen, absurden Gründen.“

„Hillary Clinton gewann nur einen Swing State, Virginia, der einzige, in dem die Stimmenzählung von Demokraten kontrolliert wurde. Sie verlor alle Swing States – Michigan, Wisconsin, Pennsylvania, Ohio, Arizona, North Carolina und Florida – wo die Republicans die Regeln für das Zählen dieser Stimmzettel festlegten und ihre Lakaien als Richter und Jury darüber fungierten, ob ein Stimmzettel gezählt werden sollte.“

Während der Bush-Administration war Palast noch ein regelmäßiger Gast in der Alex Jones-Show, damals die führende Sendung über Verschwörungen. Sobald aber Alex Jones auf den Trump-Zug aufsprang, war Palast kein Gast mehr.

Die Democrats hätten Hillary 2016 leicht nachträglich zur Präsidentin machen und die Republikaner in den Grundfesten erschüttern können. Stattdessen durften die Democrats nur den undurchsichtigen Irrgarten namens Russiagate benutzen, bei dem kaum etwas Greifbares herauskam und bei dem die Democrats auch nicht gut aussehen wegen u.a. Hillarys Russland-Geschäften und Russlandpolitik.

Palast erklärt:

Im Jahr vor der Wahl 2016 wurden 1,1 Millionen dieser angeblichen verbrecherischen Doppelwähler aus den Wählerlisten gestrichen. Oder, um genau zu sein, 1,1 Millionen Wähler wurden entfernt, weil sie beschuldigt wurden, in zwei Staaten zu wählen oder sich registrieren zu lassen.

Bei all diesen Doppelwählern, die ihre Adresse auf der Wählerliste eingetragen haben, sollte man meinen, dass es verdammt einfach wäre, sie zu finden, dass die Gefängnisse voll mit diesen Kriminellen sind. Immerhin hat der Mann, der diese Liste der Doppelwähler erstellt hat, gesagt: „Doppelte Stimmabgabe: Es ist ein Slamdunk, um das zu beweisen.“ Aber irgendwie können Trumps Lakaien, die eine nationale Menschenjagd geleitet haben, sie nicht finden. Und warum?

Vielleicht, weil sie keine Kriminellen sind, weil sie nicht zweimal gewählt haben.

Könnte sich unser Präsident irren? Auf die Frage, woher Trump diese Anzahl von Millionen von Doppelwählern habe, zitierte das Weiße Haus einen Rechtsprofessor mit einem Harvard-Yale-Oxford-Stammbaum: Kris Kobach aus Kansas.

Die Presse wies die Behauptung als Trumps alberne Wiederholung einer weiteren Kris-Kobach-Fieberfantasie ab.

Die Untersuchung meines Teams über die nationale Massenbereinigung von angeblichen Doppelwählern ist nun im siebten Jahr. Die Arbeit begann 2014 für Al Jazeera America, dann wurde sie mit dem Tod von AJAM auf Rolling Stone, dann zum Guardian umgezogen. Und wir sind noch nicht fertig.
Neben seinem Tagesjob als Außenminister von Kansas und einem Nebenjob mit automatischen Waffen wurde Kobach 2013 Leiter des nationalen „Interstate Crosscheck“-Programms.

Das Konzept war einfach und auf den ersten Blick recht vernünftig: Die Mitgliedsstaaten würden ihre Wählerverzeichnisse mit Kobach teilen, der nach Wählern suchen würde, die in zwei Staaten registriert sind – „potenzielle Doppelwähler“, wie Kobach sie nannte – und die Duplikate aus den Wählerverzeichnissen entfernen.

Wer könnte dem widersprechen?

Tatsächlich lobte die Presse, nicht nur Fox, sondern auch NBC und buchstäblich Hunderte von Sendern von rechts nach links, „Interstate Crosscheck“ als den brillanten Einsatz von Computern, um doppelten Wahlbetrug zu verhindern.

Zu seinem Höhepunkt schlossen sich dreißig Staaten Crosscheck an. Fast alle wurden von den Republikanern kontrolliert, aber einige demokratische Wahlhelfer schlossen sich mit Begeisterung an. Wer kann betrügerische Wähler verteidigen?

Aber das beunruhigte mich: Auf Kobachs Crosscheck-Website belief sich die Zahl der potenziellen Doppelwähler bis 2015 auf insgesamt 7.264.422.

Sieben Millionen Verdächtige von Doppelwählern? (Oder, wie Kobach sagen würde, 3,6 Millionen Amerikaner, die zweimal wählen oder sich registrieren lassen).

Ich war neugierig. ) Ich war neugierig. Wer sind die? Wie lauten ihre Namen?

Also, ich habe mir die Liste besorgt.

Der Täter Nummer eins ist eine Gruppe von Doppelwählern, die interessanterweise alle den Namen James Brown tragen. Allein in Georgia sind 288 Wähler mit dem Namen James Brown fälschlicherweise in einem zweiten Staat registriert.

Hier ist ein direkter Screenshot von der Crosscheck-Liste.

Aber schauen Sie sich die Zwei-Staaten-Wähler genau an. Kobach führt James DONALD Brown als denselben Wähler wie James EDWARD Brown auf. Und James Brown Sr. soll derselbe Wähler sein wie James Brown Jr. Sowohl Senior als auch Junior würden aus den Listen gestrichen werden.

Und sehen Sie sich das an. Die gesamten Jackson Five stehen auf der Liste. Genau genommen sind es die Jackson Five Thousand.

Dann gibt es noch die „Mohamed Mohamed“-Truppe. Da sie den am weitesten verbreiteten Namen auf diesem Planeten teilen, konnten sie ihr Wahlverbrechen durchziehen. Obwohl sie unerklärlicherweise ihren zweiten Vornamen geändert haben. Allein in Columbus, Ohio, haben sich mehr als 20 Mohamed Mohammeds illegal in zwei Staaten registrieren lassen.

Laut Kobach.

Es wäre ein Witz … außer, dass Tausende dieser Mohameds und Michael Jacksons und James Browns von Ohio-Außenminister Jon Husted, dem Husted des „Purge-by-Postcard“-Ruhmes, aus den Wählerlisten gestrichen wurden.

Wieder einmal habe ich Mark Swedlund und sein Expertenteam für Datenbanken hinzugezogen. Sie gingen Namen für Namen durch und stellten fest, dass zwei Millionen der angeblich übereinstimmenden Wähler entweder nicht übereinstimmende Mittelnamen oder nicht übereinstimmende Suffixe (Jr./Sr.) oder beides hatten.

Wie kann das sein? In allen überschwänglichen Nachrichtenberichten über Crosscheck wurde Kobachs Aussage zitiert, dass die Wähler nicht nur mit Vor- und Nachnamen, sondern auch mit Mittelnamen, Suffix, Geburtsdatum und den letzten vier Ziffern ihrer Sozialversicherungsnummer übereinstimmten.

Aber dann bekam ich die geheimen Anweisungen für die Durchführung von Crosscheck in die Hände, die Kobach an jeden wahlberechtigten Staatsbeamten schickte, in denen er ihnen sagte, sie könnten Fehlanpassungen „ignorieren“. Tatsächlich, so Swedlund, sei fast jede der Millionen auf der Liste eine Fehlanpassung gewesen. Und bei den tatsächlich in zwei Staaten registrierten Personen handelte es sich schlicht und einfach um unschuldige Wähler, die umgesiedelt waren, aber noch keinen Bescheid geschickt hatten, sich von ihrer alten Adresse zu entfernen. Was sie nicht waren, waren kriminelle Doppelwähler. Sie waren keine.

Aber jeder Reporter, der nur einen Blick auf die Liste wirft, würde das wissen.

Warum haben also die US-Zeitungen keine Notiz davon genommen? Weil sie nicht gefragt haben. Nicht eine einzige amerikanische Zeitung fragte nach der tatsächlichen Liste der angeblich doppelt registrierten Wähler. Keine einzige fragte nach den Namen der Hunderttausenden von Wählern namens Jackson und Rodriguez und Mohamed, die geläutert wurden und ihr Wahlrecht verloren.

Reporter – oder sollten wir sie „Wiederholer“ nennen? – wiederholten fast wortwörtlich die Pressemitteilungen der GOP-Außenminister, dass sie Tausende und Abertausende von illegalen Doppelwählern mit Crosscheck ausfindig gemacht hatten.

AlexBenesch
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