Meine Antwort an Lew Rockwell: Warum ich KEIN Anarchokapitalist bin

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Von Alexander Benesch

Llewellyn „Lew“ Rockwell ist kein linker Revoluzzer mit Dreadlocks, Che Guevara-Hemd und Haschbrocken in den Socken versteckt. Er ist Vorsitzender des angesehenen Mises Instituts, politischer libertärer Kommentator, Ökonom und regelmäßiger Gast auch bei großen konservativen und patriotischen Programmen wie der Alex Jones Show.

Dieser Mann verachtet dennoch die amerikanische Republik und die Verfassung. Er hält sie für die Kernursache all der Unmoral und arbeitet mit Eifer auf deren Zerstörung hin. Er sagt dies aber nicht in direkt in diesen harschen Worten sondern erklärt schelmisch: „Warum ich ein Anarchokapitalist bin.

In seiner „Utopie“ existieren islamisches Scharia-Recht, Scientology-Recht, vatikanisches Recht und unzählige weitere Normen auf amerikanischem Boden. Die Trennung von Staat und Religion ist aufgehoben. Ob es überhaupt Landesgrenzen gibt, ist ein Streitpunkt unter den Ideologen. Besitzt eine Gruppe irgendwelchen Grund und Boden, kann sie dorthin einladen wen sie will, auch aus dem Ausland. Man kann dort dann Kasernen bauen und Soldaten, Polizisten und „Richter“ trainieren. Eine Handvoll riesiger internationaler Konzernmonster, Leviathane größer als die meisten Staaten der Welt, haben die größten Heere und die besten Waffen.

Dieser Nonsens ist der Wunschtraum von Lew Rockwell und verbreitet sich wie ein Lauffeuer, nicht nur unter Liberalen, sondern auch bei Linken und überraschenderweise auch bei Konservativen, denen man eingeredet hat, dass sie in einer solchen „Privatrechtsordnung“ endlich so könnten wie sie wollen. Viele jüngere Anarchokapitalisten sehen tatsächlich aus wie Linke, waren oft vorgestern noch Linke, und konsumieren fleißig Drogen, die sie mit Bitcoin auf illegalen ebay-Plattformen wie Silk Road kaufen, die den Ermittlungen zufolge von Leuten geleitet werden, die Kartelle etablieren möchten und Geld bezahlen für Auftragsmorde. Lew Rockwell witzelt sogar:

„Was ist der Unterschied zwischen einem Minimalstaat-Vertreter und einem Anarchokapitalisten? Sechs Monate.“

Aha. In sechs Monaten verwandelt sich kein gewöhnlicher Liberaler, Linker oder Konservativer in jemanden, der gleichzeitig auf politischer, militärischer, geheimdienstlicher, psychologischer und historischer Ebene bewerten kann, was für ein Tor des Unheils man aufstößt mit der Zerstörung der Republik.

Beim Anarchokapitalismus und dem verwandten Ayn Randism wird einerseits die weit verbreitete, verständliche Wut über Missstände hinter einer trockenen ideologischen Sprache versteckt, und andererseits wird diese Wut auf die falschen Ziele gelenkt, nämlich auf die breite Bevölkerung und die Republik mitsamt ihren Organen. Es ist kein Zufall oder ein vernachlässigbarer Fehler, dass Ayn Rand-Organisationen noch heute den kranken Dynastien wie den Rockefellers huldigen und dass gleichzeitig die Ayn Rand-Sektierer mit einer dicken Portion Herrenmenschen-Mentalität der Unterschicht und der untersten Mittelschicht das Verderben wünschen.

Der große Held der Anarchokapitalisten Murray Rothbard erklärte u.a. in seiner Rezension von Herrnstein und Murrays „The Bell Curve“, dass er eine „rassistische“ Sicht bevorzuge und die „ethnischen und anderen Gruppen“ mit geringerer Intelligenz aus den unteren Einkommensschichten von jeglichen Sozialleistungen abschneiden will. Gemeint sind die direkten Nachfahren der Sklaven, die nie Reparationen erhalten hatten und auch nach ihrer „Befreiung“ in dem Klima der Pseudowissenschaft namens Rassismus überall um ihre Rechte betrogen wurden, damit sie nicht fair auf dem Feld des freien Marktes konkurrieren konnten. Freilich werden die unteren Einkommensschichten von dem Sozialapparat benutzt und in der Passivität gehalten. Nichtsdestotrotz zeigen Rothbards zahlreiche Entgleisungen, dass etwas gewaltig stinkt im Liberalenparadies.

Rothbard arbeitete eng mit Lew Rockwell zusammen, beide arbeiteten an Ron Pauls Präsidentschaftskampagne 1988. Bei den späteren Versuchen belog Paul sein spendierfreudiges Publikum und trat nicht wirklich an, um zu gewinnen, sondern er hatte eine heimliche Abmachung, nicht den Establishment-Kandidaten Mitt Romney anzugreifen. Öffentlich predigt er die Verfassung und die Republik, in Wirklichkeit ist er Anarchokapitalist. Rothbard verteidigte den bizarren Rechtsaußen David Duke, Mitglied des Ku Klux Klans und Schreiber bei Stormfront. 1993 dachte Rothbard laut, ein separater Staat für Afroamerikaner wäre interessant, aber zu teuer. Schließlich seien diese unfähig, produktive Gemeinschaften zu bilden und ohne Sozialhilfe von Weißen auszukommen. Der Libertäre forderte, dass weiße Polizisten die Macht haben sollten, Schwarze sofort und unmittelbar auf der Straße zu bestrafen. Polizist, Richter und Vollstrecker in einem? Solch ein Rotz ist eine perfekte Steilvorlage für die fanatischen Sozialisten.

Rothbard hing seine Fahne ständig nach dem Wind: Zuerst war er ein Konservativer in den 50er Jahren und schrieb für Buckleys „National Review“, dann machte er einen kurzen Abstecher in die Ayn Rand-Sekte. In den 1960er Jahren war er Teil der Neuen Linken, pries die Studentenrevolten und die Schriften von Historikern der Neuen Linken wie William Appleman Williams and Gabriel Kolko, und wurde Mitglied der linken Partei Peace and Freedom. Erst danach ging er zu den von Koch Industries gesponserten libertären Gruppen. Dann kam wieder ein Umschwung nach rechts und Support für Nixon.

Mises verkannte den italienischen Faschismus als „notwendigen Rettungsmechanismus voll mit besten Absichten“, um Europa vor den Kommunisten zu retten. Was ein Anfängerfehler. Er diente sogar persönlich dem Diktator Dollfuß. Friedrich August von Hayek und Milton Friedman ließen sich für das Pinochet-Regime in Chile einspannen in einem Umfang, den die heutigen Jünger wegleugnen. Die Mont Pelerin Society traf sich ausgrechnet in der chilenischen Stadt Vina del Mar, wo der faschistische Coup geplant worden war.

Wenn es keinen Anarchokapitalismus und Ayn Randism gäbe, die Rockefellers hätten diese Bewegungen garantiert erfunden. Nur so lassen sich die wütenden, wohlhabenderen Schichten dazu verleiten, für das Establishment die Staaten zu vernichten und somit die letzten Hindernisse zu beseitigen für die neue Weltordnung, ein globales unfreies System. Die Liberalen haben in den letzten Jahrzehnten jeden Mist mitgetragen, wie die Öffnung für den chinesischen Markt. All die gierigen Theoretiker legten sich mit dem roten Teufel des Kommunismus ins Bett weil sie sich davon mehr Geld versprochen haben und sich haben einreden lassen, diese Marktliberalisierung würde eine kapitalistische und somit freiheitliche Entwicklung in China begünstigen.

Das Ergebnis dieser Liberalisierung, die übrigens vom großen Helden David Rockefeller organisiert wurde, hat nun dazu geführt, dass wir abhängig geworden sind von Kommunisten, die uns überholt haben. Vielen Dank, ihr liberalen Trottel! Ich hoffe, ihr genießt eure Sportwagen und eure Ferienhäuser und euer Kokain solange, bis die sozialistischen Horden bei uns euch an den Bäumen aufhängen. Sobald die Mittelschichtler ihre Staaten aufgegeben bzw. für das Establishment zerstört haben, werden eben jene Mittelschichtler nicht etwa groß rauskommen, sondern erst so richtig ruiniert werden.

Ayn Rand ist zwar keine Anarchokapitalistin gewesen, dennoch lieferte sie den Anarchos die revolutionäre Komponente. Anstatt also die Republik mit den modernen Methoden und Technologien evolutionär zu verbessern, predigen Revoluzzer-Anarchokapitalisten, dass das Prinzip Republik unreparierbar und der Ursprung von allem Bösen sei. Das Problem seien nicht einmal „böse Menschen mit schlechten Absichten und zuwenig Informationen.“ Nein, nur die Landesgrenzen, die Verfassung und die Einheitlichkeit der Rechtsnorm innerhalb der Langesgrenzen seien das Problem. Laut Rand waren die amerikanischen Ureinwohner übrigens Wilde ohne Besitzrecht.

Experten verstehen zwar längst, dass das „Böse“ aus psychischen Aberrationen heraus resultiert und Psychopathen für ihre Gruppe, sei es nun eine Firma oder ein Staat, andere psychisch degenerierte aus der Bevölkerung als Funktionäre auswählen, aber die Anarchokapitalisten weigern sich auf Teufel komm raus, mit diesem Wissen über psychologische Selektionsverfahren die Republik zu verbessern, upzugraden: Anstatt eine Negativauslese zuzulassen, braucht es Screeningverfahren um zu verhindern, dass psychisch degenerierte Menschen zu Amt und Würden kommen. Ohne dieses Wissen um all die Irren in der Welt, die sich die Maske der Normalität aufsetzen, wählt man nicht nur die falschen Menschen, sondern man lässt sich mit den falschen Menschen auf Geschäfte ein, befreundet sie oder heiratet sie. Moderne Psychologen stimmen solchen dringend benötigten Screening-Verfahren zu:

Die Gründerväter der US-Republik kannten hunderte Jahre vor den gehuldigten Gurus wie Mises die Prinzipien einer freien Marktwirtschaft, sie waren aber gleichzeitig Militärführer und in nachrichtendienstlicher Tätigkeit bewandert. Sie waren keine Papiertiger und reine Theoretiker. Ihre Republik betrachteten sie als eine „Work in Progress“, als eine sich ständig weiterentwickelnde Sache. Zu dem Zeitpunkt gab es schlicht noch keine moderne Psychologie und keine Ponerologie, keine modernen Kommunikationsmittel. Es liegt auf der Hand, die Republik weiterzuentwickeln anstatt sie tausende Teile zu zerschlagen, zurück ins Mittelalter zu gehen und zuzulassen, dass allerhand bunte Verrückte mit den Menschen und gefährlichen, altbackenen Konzepten herumexperimentieren.

Ayn Rand mit ihrer traumatischen Kindheit und kaputten, dekadenten Mutter, schrieb mit ihrem Millionen-Bestseller-Roman „Atlas Shrugged“ eine narzisstische Rachefantasie, die beim Publikum Anklang fand. Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn sektiererische Kultmitglieder und unzählige Mitläufer tatsächlich in eine abgesonderte „John Galt-Kommune der Übermenschen“ ziehen. Das Ganze würde enden wie in Lord of The Flies. Denn die hoffnungsvollen Revoluzzer sind nur ausgestattet mit einer fehlerhaften Moralphilosophie des weiblichen Gurus Rand, sowie mit einer wenig interessanten psychologischen Lehre über Entscheidungsfindung. Wenn sie nicht einmal Figuren wie Rand oder Molyneux oder Kokesh durchschauen können, sind sie hoffnungslos verloren.

Lew Rockwells und Hans Hermann Hoppes Begrifflichkeiten, die auf dem Papier zwischen Regierung und Nichtregierung, zwischen privat und staatlich trennen, werden an dem Element scheitern und sich in Bedeutungslosigkeit auflösen, dass immer noch viel zuwenige verstehen bzw. verstehen wollen: Die menschliche Psyche. Hinter der netten Befreiungslehre und den unrealistischen Versprechen von absoluter Gewaltlosigkeit steckt eine sehr wütende Sekte. Jeder neue Rekrut muss lernen, die Nichtgläubigen und Rekrutierungsunwillen zu verachten und zu bemitleiden. Sind die eigenen Eltern, Brüder und Schwestern nicht an Bord, soll man sich von jenen trennen. So landet man in einem engen Zirkel, wo jeder den anderen konstant in seinem Denken bestätigt. Wo ernsthaft Clans wie die Rockefellers entschuldigt werden. Wo das Mittelalter romantisiert und die Monarchie bevorzugt wird. Wo sogar ernsthaft vorgeschlagen wird, links zu wählen „damit das System schneller zusammenkracht“. Wo die „neue Aristokratie“ laut Hoppe aus der Asche emporsteigt. Und wo wahrscheinlich wieder eine „Übergangsdiktatur“ gebraucht wird.

https://recentr.com/2013/07/die-sicherheit-in-der-privatrechtsgesellschaft-nach-hoppe-unter-realen-bedingungen-teil-2/

https://recentr.com/2013/07/die-sicherheit-in-der-privatrechtsgesellschaft-nach-hoppe-unter-realen-bedingungen-teil-3/

https://recentr.com/2013/07/die-sicherheit-in-der-privatrechtsgesellschaft-nach-hoppe-unter-realen-bedingungen-teil-4/

https://recentr.com/2013/07/die-sicherheit-in-der-privatrechtsgesellschaft-nach-hoppe-unter-realen-bedingungen-teil-5/

https://recentr.com/2013/07/das-wesen-des-bosen-und-warum-die-meisten-politischen-richtungen-es-nicht-verstehen-wollen/

https://recentr.com/2013/07/freiheit-ist-zu-komplex-fur-eine-einzige-theoretische-ebene-und-muss-auf-dem-boden-der-realitat-betrachtet-werden/

https://recentr.com/2013/06/die-sekte-von-ayn-rand-und-ihre-harsche-abneigung-gegen-libertare/

https://recentr.com/2013/07/die-explodierenden-sicherheitskosten-und-der-absturz-des-lebensstandards-beim-wegfall-der-republik/

https://recentr.com/2013/07/die-ancap-logik-bose-menschen-nicht-das-problem-pharmaindustrie-kann-ohne-staat-nicht-bose-sein/

https://recentr.com/2013/07/der-irrationale-hass-gegen-die-republik-von-allen-seiten/

https://recentr.com/2013/07/das-sogenannte-gewaltmonopol-in-einer-freien-republik/

https://recentr.com/2013/07/alex-jones-und-adam-kokesh-debattieren-minimalstaatsrepublik-vs-anarchokapitalismus-und-privatsrechtsordnung/

 

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34 Kommentare

  1. „Doch natürlich wird kein Staat eine solche Sezession zu lassen, er wird sie mit aller Gewalt bekämpfen. Genau deswegen braucht es parallele Strukturen, die sich entwickeln, um das Individuum bei einer Sezession
    vor der Staatsgewalt zuschützen.“

    Viel Spaß beim Entwickeln dieser Strukturen! Das geht vielleicht ’ne Zeitlang gut, solange man unter dem Radar der Hetzpresse bleibt.
    Und dies geht in dünn besiedelten Ländern leichter, als im dichtbesiedelten „Einwanderungsland“ brd. Aber jeder Quadratmeter Boden auf dieser Erde ist mit Blut bezahlt worden. Das ist bei Tieren so, das ist bei Menschen so, das ist ein Naturgesetz. Selbst wenn ein Rothschild euch ein Fleckchen Erde schenkte, um ein libertäres Utopia aufzubauen – gegen „Stimme des Blutes“-Invasoren würden sie nicht lange bestehen.
    Also versucht mal als Libertäre klandestin Strukturen und „befreite Zonen“ aufzubauen – wie es Rechte z.B. versuchen – und scheitern. WO sind eure Versuche???

    Ich glaube ja, daß Libertäre ziemlich käuflich sind – ist ja quasi ihr Lebensmotto – ein „gutes Geschäft“. Das System wird es zu nutzen wissen.
    Der Libertäre glaubet ja auch, daß man bei Mafias Schutz kaufen kann. Sehr witzig!
    Also nur mal zu!

  2. Befürworter der Privatrechtsgesellschaft haben es schon mal geschafft Kritik zu üben. Das ist ja schön und gut.

    ABER:

    Ihr seht das größte Übel im System, nicht im Menschen. Und das ist der größte Fehler den Ihr macht!

    Ihr gehört überwiegend zu der Gruppe Menschen, die, wenn sie die Hilfe eines Psychologen in Anspruch nehmen müssen oder wollen, in ihm den Heiler sehen. Genauso wie in einem Arzt der Heiler gesehen wird (Den Sinn dieser beiden Sätze werdet ihr wahrscheinlich nicht verstehen).

    Ohne beleidigend zu sein, aber ihr gehört zu der Masse Menschen, die das Gewicht des Wortes Psyche einfach nicht nachvollziehen können, weil ihr nicht mal versucht eure eigene zu verstehen. Und eben weil es nur wenige tun, ist die Welt wie sie ist. Und solange Ihr das nicht könnt, werdet Ihr euch immer weiter von Oberflächlichkeiten aufhalten lassen und weiter, einzig und allein die Systemänderung als Lösung im Fokus haben – und leider nicht mehr!

    Für euch steht in euren Überlegungen das System an erster Stelle und dann kommt der Mensch. Es ist aber erst der Mensch und dann das System.
    Wie das gemeint ist, verstehen hier wahrscheinlich auch nur die Wenigsten.

    Erst wenn man wirklich versteht, was einem zu dem gemacht hat der man ist, wird man verstehen was die Welt zu der gemacht hat, die sie ist. Und erst dann ist man überhaupt in der Lage über Lösungen zu philosophieren.

    • ….

      Anarchokapitalisten versuchen das System zu verändern und nicht den Menschen??

      Was für anarchokapitalistische Gruppen gibt es in Deutschland?

      Die Hoppeanier und FreiwilligfFrei. Erstere sind reine Theoretiker, versuchen also weder das System zu ändern noch den Menschen. Letztere fokussieren sich einzig und allein auf den Menschen. Das wird hier ja grade von minarchistischer Seite (PDV, Janich) kritisiert. Es ist auch absurd, jetzt zu versuchen den Staat ganz abzuschaffen, wo die große Masse der Menschheit sich in einer geistigen und materiellen Abhängigkeit vom System befindet. Vollkommen offentsichtlich.

      Der ganze Komplex der frühkindlichen Prägung wurde übrigens von Molyneux über FreiwilligFrei in die neuere deutsche Debatte eingebracht. Alex Benesch publiziert dazu erst seit er sich mit FreiwilligFrei beschäftigt hat.

      Ähnliche Muster lassen sich immer wieder verfolgen. So betrachte etwa Alex Rhetorik in den Sendungen nach bedeutenden Interviewgästen, insbesondere Schachtschneider, Stubblebine, Janich etc.

      Jetzt hier es gegenteilig darzustellen ist nur eine Nebelwand. Wobei ich ja froh bin, dass die Kerninhalte (Selbsterkenntnis, Objektivismus, Psychologie) zumindest oberflächlich übernommen wurden.

  3. Ich denke, dass in dieser Frage Minimalstaatler und Anarchokapitalisten falsch liegen.

    Minimalstaatler liegen falsch, weil sie den Staat unterstützen. Hier liegen Anarchokapitalisten richtig: Staaten haben einfach die unweigerliche Tendenz inne, sich mit der Zeit auszuweiten, immer mehr in das Leben ihrer Bürger einzugreifen und irgendwann totalitär zu werden.

    Der Anarchokapitalismus/Libertarismus ist eine utopische und ethische Philosophie. Er basiert – wie oben schon gesagt wurde – auf bestimmten Axiomen. Das Problem ist dabei, dass man ethische Fragen nicht aufgrund weniger Axiome beantworten kann. Libertarismus mag eine gute grobe Handlungsanweisung geben („respektiere den freien Willen und das Eigentum deiner Mitmenschen“), mehr aber auch nicht.

    Letztlich steckt dahinter der Versuch, mit Erkenntnissen aus der ökonomischen Theorie eine Art bessere (staatenlose) Gesellschaft zu konstruieren. Nur die Realität kann letztlich zeigen, ob das funktionieren kann. Bisher sind solche Versuche aber immer gescheitert. Außerdem müssen sich alle Utopisten der Frage stellen, wie ihre Utopie erreicht werden kann. Diese Frage wurde nur sporadisch beantwortet.

    • Je mehr wir unsere Gegenüber einschätzen können in Politik, Business und privat, umso stärker wird sich eine GEsellschaft verbessern, unabhhängig von den ganzen Systemtheorien über Politik und Wirtschaft.

  4. Die kommen hier her seit gestern und meinen dann hier macht man diesen Job erst seit gestern als man das erste mal was von AnKaps gehört hat. Das sind verlogene Typen die dir ins Gesicht lügen und dich nur benutzen bis sie dich hintergehen oder du nicht länger gut genug für sie bist. Außerdem sind viele davon echte Pussies, richtige Weicheier.

    • Du warst doch bis vor kurzem selber so ein billiger AnCap, der jeden angepöbelt hat, der im freien Markt nicht die absolute Wahrheit erkannte.

      Und vielleicht sollte Mr. Spaghettiärmchen nicht so großspurig mit Worten wie Weichei und Pussy um sich werfen. Du siehst mit deinen schmalen Schultern und dem glatten Babyface nämlich auch sehr zart und zerbrechlich aus.

    • Ich halte immer noch den freien Markt über alles! Aber diese Pussyattitüden die Gewalt zu einer Versicherungsangelegenheit machen, die kotzen mich an.
      Es ist nicht die Frage nach dem freien Markt, es ist die Frage der Gewalt.

      Und ich spucke auch weiterhin mit Weichei Vorwürfen um mich. Willst du dich mucken?

  5. Alexander Benesch kritisiert, wie auch schon Peter Boehringer in seinem Artikel Replik auf ‚Herrschaftslegitimierung für Schwachsinnige‘ die Idee der Privatrechtsgesellschaft von Hans Hermann Hoppe.
    Beide wollen damit, auf die stetig wachsende Anhängerschaft, von Hoppes Theorien reagieren und gleichzeitig für einen Minimalstaat plädieren.
    Doch beide scheinen sich nicht eingehend mit den Thesen des Libertarimus auseinander gesetzt zu haben.
    Denn es stellt sich an keinem Punkt die Frage nach einem Minimalstaat oder einer Privatrechtsgesellschaft.
    Der Libertarismus setzt sich aus zwei Teildisziplin zusammen. Erstens aus der Nationalökonomie und zweitens der politischen Philosophie.
    Die Nationalökonomie hat erkannt das jeder Mensch handelt um einen unbefriedigenden Zustand in einen befriedigenderen Zustand zu wandeln. Auf diesem Gebiet haben vorallem Carl Menger, Böhm Bawerk und Ludwig von Mises gearbeitet.
    Auf dem Gebiet der politischen Philosophie wurde untersucht in welcher Umgebung die nationalökonomischen Erkenntnisse am besten wirken können, diese Umgebung wird mit dem Gewaltauschlussprinzip beschrieben, welches besagt: Kein Mensch hat das Recht einem anderen Menschen Gewalt anzutun. Gewalt ist nur zur Abwehr von Gewalt legitim. Auf diesem Gebiet haben vorallem Murray Rohtbard und Hans Hermann Hoppe gearbeitet.
    Wenn nun die Umgebung die bei der konsequenten Anwendung des Gewaltausschlussprinzip enststeht, die Ideale Umgebung für die Gesetze der Nationalökonomie ist, braucht der Libertarimus nichts mehr darüber auszusagen, wie sich die Menschen organisieren sollen, ob sie sich in Form einer Privatrechtsgesellschaft (was immer man darunter versteht) organisieren sollen oder in Form einens Staates .
    Der Libertarimus stellt nur eine Bedingung: Die Teilnahme an einer Organisation muss freiwillig sein!
    Das Werkzeug des Libertarimus, ist also nicht die gewaltsame Revolution der Masse, sondern die friedliche Szessesion des Individuums.
    Es geht nicht darum denn Staat zu bekämpfen, in zu minimieren oder in ganz abzuschaffen, es geht darum das jeder Mensch frei entscheiden kann welcher Organisation er beitritt und wie lange er in dieser verbleibt.
    Doch natürlich wird kein Staat eine solche Sezession zu lassen, er wird sie mit aller Gewalt bekämpfen. Genau deswegen braucht es parallele Strukturen, die sich entwickeln, um das Individuum bei einer Sezession vor der Staatsgewalt zuschützen. Wie diese Strukturen ausehen darüber lässt sich nur spekulieren und ich denke, das ist der größte Fehler den Hans Hermann Hoppe gemacht hat, der einzige Punkt bei welchem er angreifbar wurde. sind die Spekulationen über die private Organisation von Sicherheit.

  6. Doch, zum Ankap führt ein einfacher praktikabler Weg, bekannt als Agorismus. Die, die vom Ankap überzeugt sind, organisieren ihr Leben untereinander. Über das Internet sind dazu auch prozentual kleine Gruppen imstande. Intern gilt Vertragsfreiheit, Vertragseinhaltung wird über ein Reputationssystem gesichert, bezahlt wird mit bitcoin, die Kommunikation läuft verschlüsselt, und wo der Staat die Einnahmen nicht kennt, kann er sie gar nicht besteuern. Da die Vorteile für die Teilnehmer unübersehbar sein werden, werden sich schnell auch Mehrheiten finden, die dort mitmachen.

    Ob dies bis zum Zusammenbruch des Staates geht, kann offenbleiben. Der Staat wird zwangsläufig minimal weil er die relevante Information über unser Leben nicht mehr hat. Ob er als Minimalstaat überlebt, darf die Zeit zeigen. Überlebt er nicht, wurde die Diskussion praktisch entschieden, und es droht auch kein Zurück des Staates, denn wenn er stärker wäre, hätte er ja überleben können.

  7. Es geht doch um moralische Werte. Akzeptierst du Privateigentum? In welcher Form? Mit Homesteading oder andererweitiger Entstehung? etc.

    Alex, wenn du ein Minarchist bist, solltest du eigentlich die gleichen Grundwerte haben wie AnCaps. Nämlich Privateigentum mit Grundlage des Homesteading Prinzips plus Selbsteigentum. Wenn du sagst, der Staat ist ein notwendiges Übel, so teilst du sogar die Utopie des Anarchokapitalismus. Was unterscheidet dich von einem Anarcho?

    Anarchokapitalisten fokussieren sich weniger auf das Wählen, manche lehnen dies auch ab. Ihr Primärziel liegt in der Aufklärung und der gewaltlosen Kindererziehung. So schaffen sie langfristig die Notwendigkeit eines Minimalstaats ab.

    Anarchokapitalisten schwächen die libertäre Bewegung nicht, denn sie verbreiten ebenfalls die Botschaft der Freiheit und Selbstbestimmung. Auch wenn sie nicht für die PDV stimmen, so überwiegt hier der positive Effekt.

    Anstatt dich also um die gesamten Leute zu kümmern, die deine Werte nicht teilen, verwendest du deine Zeit, um auf eine dir gleichgesinnte Gruppe zu schimpfen.

    Oder lehnst du das Prinzip des Eigentums ab? Wenn ja, warum?

    Kritik an moralischen Werten mit dem Inhalt, das einige die sie vertreten sektenartigen Charakter haben, sind nur dann valide, wenn du aufzeigen kannst, wie die moralischen Werte selbst Ursache dieser Sektenbildung ist. Alles andere ist lediglich ad hominem.

    All deine Schilderungen sind inhaltlich korrekt, doch ist es ein Argument gegen den Kommunismus, das Marx seine Haushälterin geschwängert und somit seine eigen Prinzipien verletzt hat? – Gleiches gilt für Ayn Rand (Lungenkrebsbehandlung) und Rothbard (Rassismus).

    Schuld durch Assoziation ist eine Technik für die du die Massenmedien korrekt kritisierst. Zur intellektuellen Ehrlichkeit gehört dann nur noch, dass du diesselbe Technik nicht weiter anwendest.

  8. Ein sehr schöner Artikel.

    Dass Rothbard solche rassistischen Ansichten hatte wusste ich noch nicht.

    Das wäre ja wie bei Marx und Engels, die ähnliche solche Sprüche abgelassen haben. Auch antisemitische. Darüber sprechen ihre Fans natürlich nicht gerne.

    Anarchokapitalisten sind das spiegelverkehrte Gegenteil von Kommunisten. Die einen wollen den Totalstaat, die anderen überhaupt keinen Staat (übersehen aber, dass sich in der Praxis immer automatisch staats-ähnliche Gebilde entstehen. Staat ist Macht und ein Macht-Vakuum füllt sich immer sofort, irgendwie).

    Beide Ideologien sind weltfremd, unlogisch und in der Praxis zum Scheitern verurteilt.

    Wie auch bei den Kommunisten üblich scheinen sich viele Anarchos eher an ihrer Ideologie zu ergötzen als einfach nur nach einer wirklichkeitsnahen und praxisgerechten Gesellschaftsordnung zu suchen.

    „Ohne dieses Wissen um all die Irren in der Welt, die sich die Maske der Normalität aufsetzen, wählt man nicht nur die falschen Menschen, sondern man lässt sich mit den falschen Menschen auf Geschäfte ein, befreundet sie oder heiratet sie. “

    Well said.

  9. Ich war auch mal Anarcho aber mitlerweile kotzen die mich sogar noch mehr an als linke.

    super artikel auch wenn ich bisher erst einen teil gelesen hab 🙂

  10. Sehr geehrter Benesch, Sie reden nur von Dingen von denen sie keine Ahnung haben, oder die Sie nicht verstehen wollen. Höchstwahrscheinlich arbeiten Sie tatsächlich entweder als Desinformationsagent für die Rockefellers oder sonstige elitären Zirkel wie die Bilderberger, da doch sonst ein so toller „Aufklärer“ wie Sie, sich die Radieschen von unten angucken würde, wenn er sich mit diesen Leuten anlegt. Stattdessen kritisieren Sie hier den einzigen Weg, der dazu führt, vor Menschen wie den Rockefellers geschützt zu sein. Sollten Sie einfach nur unwissend und demzufolge dumm sein, da Sie über Dinge reden, von denen Sie keine Ahnung haben, rate ich Ihnen sich an folgende Weisheit zu halten: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.“

  11. Hallo Alex, find den Artikel sehr kompakt und für einen Deiner eventuellen Sachbücher auch gut, aber…Bitte versuch doch einen GhostWriter oder so zu finden, der diese Sachverhalte für den Normalo schreiben kann.

    L.G.

  12. @BennyB

    Ich denke man könnte die Bundesrepublik in so fern in Richtung Minimalstaat lenken als das die Menschen durch den schrittweisen Abbau des allmächtigen Zwangsfürsorgesstaates allmählich begreifen würden welchen wesentlichen Vorteile es für sie ganz persönlich hat. Selbst wenn sie keinen blassen Schimmer haben was Marktwirtschaft ist oder sein soll. Beispielsweise durch Abbau von Bürokratie und Senkung der Lohnsteuer bzw. Abschaffung, Zulassung von freiem Marktgeld oder Einführung einer gedeckten Währung ohne Inflation etc. Hier würden sehr viele konkret in ihrem Alltag merken was es für sie für Vorteile hat wenn KEIN alles bestimmender Nanny-Staat sich überall einmischt……dann Richtung Minimalstaat und als übergeordnetes Ziel die staatenlose Privatrechtsordnung, wieso denn nicht? Ich halte so etwas für durchaus realistisch. Freilich, versteh mich nicht Falsch, solche Vorgänge wären bestimmt auf mehrere Jahrzehnte angelegt…… aber man muss ja Mal damit anfangen…

    • Vom Abbau der Bürokratie und senkung der Steuern reden die Politiker schon seit Jahrzehnten. Und die Bürger wählen sie dafür. Aber haben sie es jemals umgesetzt? Villeicht in seltenen fällen wie bei Margaret Thatcher. Und wie wurde es ihr gedankt? Sie haben ihren Tod bejubelt. Also selbst wenn wir es schaffen den Staat von seinem Crack auf entzug zu setzen löst das zwangsläufig eine rezession aus weil sich der Markt erstmal korrigieren muss. Das wird dann eben wieder als versagen des Kapitalismus interpretiert. Niemand wird die Phase der korrektur als einen persönlichen vorteil begreifen. Die öffentliche Meinung die zur Liberalisierung geführt hat wird ganz schnell wieder ins gegenteil umschlagen wenn wir es überhaupt schaffen diesen weg einzuschlagen.

  13. Wieder mal so ein schwachsinniger Artikel von Alex, der offenkundig überhaupt keine Ahnung hat vom Libertarismus, und das obwohl er immer behauptet, Minarchist zu sein.

    Klasse Gag:

    „In seiner “Utopie” existieren islamisches Scharia-Recht, Scientology-Recht, vatikanisches Recht und unzählige weitere Normen auf amerikanischem Boden. Die Trennung von Staat und Religion ist aufgehoben. Ob es überhaupt Landesgrenzen gibt, ist ein Streitpunkt unter den Ideologen. Besitzt eine Gruppe irgendwelchen Grund und Boden, kann sie dorthin einladen wen sie will, auch aus dem Ausland. Man kann dort dann Kasernen bauen und Soldaten, Polizisten und “Richter” trainieren. Eine Handvoll riesiger internationaler Konzernmonster, Leviathane größer als die meisten Staaten der Welt, haben die größten Heere und die besten Waffen.“

    Hier werden irgendwelche Dinge behauptet, die schlicht unwahr sind.

    Im Kapitalismus gibt es nur die Selbsteigentümerschaft und das Heimstattprinzip. Daraus ergibt sich das Nichtaggressionsprinzip.

    Wenn eine Organisation dagegen verstößt, ist das ein Kapitaldelikt (Naturrecht). Und Monopole kann es im freien Markt überhaupt nicht geben, was bereits in den 50er Jahren hinreichend erklärt wurde.

    Das kapitalismusfeindliche, sozialistische Bashing auf Recentr.com bringt gar nichts. Und natürlich wird sich der Libertarismus weiter breit machen 🙂

    • Meine Widergabe der Ideologie ist völlig korrekt. Die schöne Ordnung würde mit ihren eigenen Mitteln geschlagen werden und die Kriminellen zeigen ihre wahren Absichten erst wenn es für die anderen zu spät ist.

      Dein Nichtaggressionsprinzip ist ein theoretisches Konstrukt dass mit der Realität nichts zu tun hat. Mich als Sozialisten zu bezeichnen, ist die übliche Reaktion deiner Politsekte. Immer ausweichen, dann Gegenschlag fahren.

      • Danke für das Feedback.

        „Die schöne Ordnung würde mit ihren eigenen Mitteln geschlagen werden und die Kriminellen zeigen ihre wahren Absichten erst wenn es für die anderen zu spät ist.“

        Wenn das von vielen Marktteilnehmern befürchtet wird, wird die Befriedigung dieses Sicherheitsbedürfnisses mit einer überdurschnittlichen Rendite belohnt.

        „Dein Nichtaggressionsprinzip ist ein theoretisches Konstrukt dass mit der Realität nichts zu tun hat.“

        Das ist nicht mein NAP, sondern es ist das des Libertarismus. Du bist auch der einzige „Minarchist“ den ich kenne, der gegen das NAP argumentiert.

        „Mich als Sozialisten zu bezeichnen“

        Schön, dass das nicht untergegangen ist 😉

        Jetzt mal im Ernst und ich habe es hier schon sehr oft geschrieben: Ein Anarchokapitalist hat nichts gegen deinen Minimalstaat – du schießt wieder mal auf die falsche Seite, nämlich die Anhänger des freien Markts. Schön, du findest die Anhänger des völlig freien Markts sind verpeilt – das sind aber immer noch die einzigen Typen, die dir, falls du tatsächlich Minarchist bist, ideologisch nahestehen.

        Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendeinen Kapitalisten gäbe, der etwas gegen deinen Minimalstaat hätte. Und was das mit Sekte zu tun hat, weiß ich auch nicht.

        Außerdem haben Anarchokapitalisten immer deutlich erklärt, dass der Staat ein Parasit ist, damit halten die doch nicht hinterm Berg.

        Umso weniger Staat, desto besser – ich werde dir jedenfalls nicht im Weg stehen, auf dem Weg zum Minimalstaat. Und wenn ich es strategisch für sinnvoll halte, deine Bemühungen zu unterstützen, werde ich es auch tun.

        😉

  14. Wieso ist es nicht möglich das sich sowohl die Vertreter eines Minimalstaatlichen Modells und die Anhänger einer Privatrechtsordnung darauf einigen können das für den Übergang hin zu einer wie auch immer gearteten „staatenlosen Ordnung“ es erst ein Mal schon ein riesen Fortschritt wäre wenn wir eine minimalstaatliche Verfassungsrepublik hätten in der sich der Staat auf seine wesentlichen Kernaufgaben beschränkt? Ist das so schwierig in Einklang zu bringen? Ich sehe auf beiden Seiten begründete Argumente und finde es schade wenn hier fundamentale Gräben aufgerissen werden wo meiner Meinung nach keine sein müssten.

    • Das problem ist das du aus der Bundesrepublik keinen Minimalstaat machen kannst. Die Mehrheit der Bevölkerung denkt nicht Liberal und ist für den Liberalismus auch nicht empfänglich. Der einzige weg den Staat zu verkleinern wäre durch regionale selbstverwaltung und sezession. Auf Subsidiarität hinarbeiten. Dafür müsstest du den Leuten noch nichtmal erklären das der Sozialismus eine schlechte idee ist, das klappt in 99% der fälle eh nicht. Nur das es eine schlechte idee ist korrupte Politiker und Bürokraten in Berlin und Brüssel darüber entscheiden zu lassen was wir in Bayern, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein mit unserem Geld machen. Die unabhängigkeitsbewegungen in Schottland oder Katalonien sehe ich als einen schritt in die richtige richtung, auch wenn sie Sozialistisch motiviert sind. Die Libertären könnten sich in dieser sache mit Gruppen von Links nach Rechts verbünden. Nur die Konservativen für die das festhalten am Nationalen Gewaltmonopol oberstes gebot ist sind in diesem prozess falsche Freunde, egal wie Liberal sie sich dabei geben. Denn „nur ein bisschen weniger Staat“ wird sich auf nationaler ebene niemals demokratisch durchsetzen. Höchstens durch den druck des Marktes wenn die Schulden nichtmehr tragbar sind. Aber dann wird mal wieder der Kapitalismus schuld sein wenn als erstes die Sozialleistungen dran glauben…

  15. Danke Alex für den guten Artikel. Was ich sehr gut finde ist, dass du die Entwicklung hervorhebst, sowohl die persönliche, als auch die gesellschaftliche. Destruktive Elemente leuchtest du auf, in letzter Zeit auch viele, die aus dem Psycholgoschen und Soziodynamischen herrühren.
    Die Wahrnehmung des Destruktiven ist eine der Vorraussetzungen, um das Konstruktive gedeihen zu lassen.
    Auf einfache, ideologische Konzepte fallen leider noch zu viele Menschen herein.
    Die Links, die du unten anführst, finde ich hilfreich.

  16. Wooow, klasse beschrieben und erklärt . Diesen Artikel sollte man mehrmals lesen ,das hat mich sehr beeindruckt !!

    Klasse Alex , richtig klasse !!

    Das doofe an der ganzen Sache ist wenn ich diesen Artikel einen Otto-normal-Bürger zum lesen gebe dann sind das alles Böhmische Dörfer für im , das frustriert mich total.

    • Sehr geehrter Herr Benesch,
      ich kam gerade zu Recentr.com, weil Sie mir als gute Quelle von Hintergrundinformationen empfohlen worden war. Da ich jenen Artikel von Rockwell gelesen hatte, las ich gleich Ihren Kommentar dazu – war aber überrascht, daß in Ihrem Artikel fast nichts stimmt. Entweder Sie haben Rockwell und Rothbard wirklich gar nicht verstanden oder Sie betreiben dialektische Propaganda – obwohl ich erwartet hatte, Sie seien ein Gegner davon. Wenn Sie das verstehen wollen, lesen Sie Rothbard oder auch Oliver Janichs Buch „Das Kapitalismuskomplot“ (Janich ist kein Privatrechtler, aber sein Buch kann einem helfen, das zu verstehen.). Warum versuchen Sie nicht wenigstens, ordentlich darzustellen, was eine Privatrechtsgesellschaft wäre? Nach der Darstellung könnten Sie dann Argumente bringen. Jetzt enthält Ihr Artikel keine rationale Überzeugungskraft, es ist nur eine Hetzschrift. Sie müßten darlegen, weshalb eine Privatrechtsgesellschaft nicht funktionieren würde. Solche Argumente gibt es natürlich, aber Sie tragen keines davon vor.

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