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Russlands Gas-Giganten kopierten das korrupte System der westlichen Oberschicht

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Kommentar

Nun wird gejammert angesichts der Gas-Drosselungen, der Ausrufung der Alarmstufe und drohender Nachzahlungen für Endkunden. Warum war es so lange akzeptiert wurden, dass russische Firmen mit einem Wust aus zwischengeschalteten Briefkastenfirmen an Offshore-Finanzplätzen agieren und dass bei einzelnen Stationen der Preis stieg und die Differenz landete bei Günstlingen des russischen Regimes? Warum wurde akzeptiert, dass die Differenz nicht nur den Luxus der Günstlinge bezahlte, sondern womöglich eine Sonderkasse darstellte für Geheimoperationen? Warum wurde akzeptiert, dass bei den Russen staatlich und privat nicht voneinander zu trennen sind und es auch keinen klaren Unterschied gibt zwischen zivil und geheimdienstlich? Der Grund ist: Russland hatte einfach das westliche System kopiert. Nicht exakt die ganz aktuelle Form, sondern eher die Form der Raubbaron-Ära aus den späten 1800er und frühen 1900er Jahre.

Wie war das denn, als amerikanische Business-Funktionäre aus den Kreisen des elitären Yale-Clubs Skull & Bones sich groß im Energiegeschäft bewegten, Technologie verkauften an die junge Sowjetunion, und dann die Behörden-Geheimdienste OSS und CIA hervorbrachten?

Wie war das denn, als der Öl-Baron David Rockefeller sich zum US-Militärdienst meldete und für den Militärgeheimdienst arbeitete? Wie war das als Raum 3603 des Rockefeller-Center-Gebäudes zum Hauptstandort der US-Operationen des britischen Geheimdienstes wurde? Als das Gebäude das Büro von Allen Dulles wurde, der später die Central Intelligence Agency leiten sollte?

Wie war das mit der North Orange Street 1209 in Wilmington, Delaware, die registrierte Adresse von mehr als 285.000 Unternehmen? Offiziell ist das die Heimat von Apple, American Airlines, Coca-Cola, Walmart und Dutzenden anderer Unternehmen, die in der Fortune-500-Liste der größten amerikanischen Unternehmen aufgeführt sind. Delaware wird verwaltet von dem DuPont-Clan, der sich wie der Adel benommen hat.

Wie war das mit dem adeligen Ursprung von Energie-Giganten wie British Petroleum und Royal Dutch Shell? Welchen Vorbildcharakter hatte die British East India Company?

Als Bürger in Deutschland hätte man nicht nur Transparenz verlangen müssen im Hinblick auf die Russen, sondern auch auf die westlichen Geschäftspartner. Der amerikanische Investor Bill Browder hatte es einst zum Aufsichtsratsmitglied bei Gazprom gebracht und argumentierte schlüssig, dass sich mit mehr Transparenz der Aktienwert von Gazprom deutlich steigern ließe. Warum, so die Frage, eliminiert man nicht die vielen dubiosen Zwischenfirmen beim Gasverkauf an Europa?

Während der Gaspreis in Russland bei 21 US-Dollar pro tausend Kubikmeter lag und das GAs nach Deutschland für 103 Dollar verkauft wurde, mussten die Verbraucher in Deutschland dafür insgesamt 352 Dollar bezahlen. Eine Preissteigerung von 242 Prozent.

Gazprom – Das unheimliche Imperium von Jürgen Roth

Die amerikanischen Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCooper hatten das wirre Geflecht von Zwischenhändlern und Vetternwirtschaft angeblich nicht bemerkt.

Gazprom holte sich 50% der Anteile an Wingas, dem zweitgrößten deutschen Gashändler und 10,5% an der Verbundgas NEtz (VNG) in Leipzig, dem drittgrößten deutschen Erdgaslieferanten. Über verschiedene Beteiligungen hatte Gazprom Zugang zu rund 30% der deutschen Gasspeicherkapazitäten. Eine Gazprom-Tochtergesellschaft holte sich das hessische Unternehmen Envacom. Der Freistaat Bayern plante 2011 mit dem Gazprom-Chef, den Bau neuer Gaskraftwerke voranzutreiben.

Das alte britische Kolonialreich lebt derweil weiter über die City of London, eine wirtschaftliche Sonderzone, und damit verbundene weitere Offshore-Standorte auf diversen Inseln, die direkt der Krone unterstehen. Wie es ein Akademiker formulierte: Milliardäre geben Millionen aus, um Billionen zu verstecken. Das Offshore-Netzwerk ist ein alteingesessenes Konstrukt mit mehreren Schichten und Sicherheitsmechanismen. 

AlexBenesch
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