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Der britische Geheimdienst wird jetzt von amazon gehostet

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Bild: Ivica Drusany/Shutterstock.com

Im vergangenen Monat wurde bekannt, dass die britischen Spionagebehörden einen Deal abgeschlossen hatten, um den gesicherten Cloud-Service von Amazon zum Hosten großer Mengen der geheimsten Daten des Landes zu nutzen. Der neue MI6-Chef kündigte nun an, dass man immer mehr mit verschiedenen Technologiegiganten zusammenarbeiten müsse.

Es wird davon ausgegangen, dass das neue britische Abkommen mit amazon es Spionen innerhalb der Geheimdienste ermöglichen wird, Daten von Außenstellen im Ausland leichter auszutauschen.
Spezielle Anwendungen wie Spracherkennungssoftware soll bestimmte Stimmen aus stundenlangen Aufzeichnungen erkennen und übersetzen.

Die Queen of England erhält Briefings vom GCHQ, ähnlich der NSA in den USA. Das GCHQ erwuchs aus dem Marinegeheimdienst. Ihre Verwandten von Hessen-Darmstadt stellten traditionell die Lords of the Admiralty, also die Führung der Marine. Und unzählige Verwandte sind große Tiere in der Wirtschaft. Da müsste nur jemand plappern und schon könnten Angehörige ein Vermögen verdienen. Rein theoretisch. Die Existenz von GCHQ wurde erst 1983 öffentlich anerkannt.

GCHQ betreibt in engster Zusammenarbeit mit der amerikanischen National Security Agency und anderen angelsächsischen Organisationen (sogenannte UK/USA/CA/AU/NZ-Allianz) ein weltumspannendes System zur technischen Nachrichtengewinnung.

Aus Dokumenten von Edward Snowden geht hervor, dass das GCHQ unter anderem das Glasfaserkabel TAT-14 ausgespäht hat, über den ein großer Teil der deutschen Übersee-Kommunikation geht.

Die FAZ berichtete Anfang 2014, der GCHQ plane die Vernichtung oder Beschädigung von Personen und Unternehmen durch Fehlinformationen, Sexfallen und gezielte Rufschädigung. Zu den Methoden gehöre es Snowden-Dokumenten zufolge, Personen mit Sexangeboten in kompromittierende Situationen zu locken (Honigfalle), Falschinformationen unter ihrem Namen im Netz zu publizieren oder Mails an Freunde und Kollegen unter ihrer Identität zu verschicken.

Laut den Snowden-Dokumenten hat das GCHQ zusammen mit der NSA Zugang zu internen Netzwerken der Deutschen Telekom, NetCologne, STELLAR Professional Communication Systems GmbH, Cetel GmbH und der IABG. Das GCHQ hat detaillierte Listen und Übersichtsdiagramme der internen Netzwerkstruktur, welche unter anderem Serverpasswörter und Namen der zuständigen Administratoren enthält. Die Staatsanwaltschaft Köln hatte im Jahr 2014 Ermittlungen wegen Verdacht des „Ausspähens von Daten“ eingeleitet.

Immer mehr Kooperation, sagt C

Großbritanniens Geheimdienste müssen bereit sein, mit Technologiegiganten zusammenzuarbeiten, um Weltklasse-Technologien zu entwickeln, die ausländische Gegner in Schach halten, warnt der Chef des MI6.

Richard Moore sagt, dass das Tempo des technologischen Fortschritts, von der künstlichen Intelligenz bis zum Quantencomputing, dazu führt, dass die Geheimdienste nicht mehr einfach ihre eigenen Lösungen entwickeln können, um die Herausforderungen zu meistern. In einer seltenen öffentlichen Rede wird er nun anerkennen, dass dies einen „grundlegenden Wandel“ in der Kultur seiner Organisation bedeutete.

In einer Rede vor dem International Institute for Strategic Studies in London wird er erklären, dass sie jetzt mit einem Paradox konfrontiert sind, wonach sie „offener werden müssen, um geheim zu bleiben“, wenn sie hoffen, ausländischen Gegnern wie China und Russland einen Schritt voraus zu sein. Eine extreme Form der Transparenz für die gewöhnlichen Bürger würde es ausländischen Spionen immens schwieriger machen, unentdeckt zu agieren.

„Ich kann nicht genug betonen, was für eine grundlegende Veränderung dies in der Kultur, dem Ethos und der Arbeitsweise des MI6 bedeutet, da wir uns traditionell in erster Linie auf unsere eigenen Fähigkeiten verlassen haben, um die Weltklasse-Technologien zu entwickeln, die wir brauchen, um geheim zu bleiben und unsere Mission zu erfüllen.“

In der Geheimdienstwelt ist es üblich, selbst bei kleinen Dienstleistern umfassende Hintergrundprüfungen vorzunehmen. Aus diesem Grund ist es auffällig, wenn einem unübersichtlichen Konzerngiganten wie amazon die Speicherung von Geheiminformationen anvertraut wird. Wie nahe die Tech-Firmen von Anfang an der Geheimdienstwelt standen, ist eine interessante Frage, die Moore alias C sicherlich nicht in der Öffentlichkeit beantworten wird.

„Unsere Gegner investieren Geld und Ehrgeiz in die Beherrschung der künstlichen Intelligenz, des Quantencomputings und der synthetischen Biologie, weil sie wissen, dass die Beherrschung dieser Technologien ihnen einen Hebel verschafft“,

sagt er. Es wird angenommen, dass Länder wie China stark in diese Art von Technologien investieren und dass traditionelles Spionagehandwerk, wie die Nutzung menschlicher Geheimdienstquellen, in einem Überwachungsstaat wie China immer schwieriger wird.

Anfang dieses Jahres wurde berichtet, dass der MI6 mehrere britische Universitäten untersuchte, weil er befürchtete, dass mit den Chinesen Vereinbarungen über hochmoderne wissenschaftliche Durchbrüche getroffen worden waren.

Unterdessen befand sich Russland im Zentrum einer Hacking-Krise, als russischen Hackern vorgeworfen wurde, die SolarWinds-Software verwendet zu haben, um international Regierungsbehörden und Blue-Chip-Unternehmen im so genannten „Pearl Harbor der Cyberangriffe“ anzugreifen.

„Neu ist, dass wir jetzt Partnerschaften mit der Tech-Community anstreben, um bei der Entwicklung erstklassiger Technologien zur Lösung unserer größten Missionsprobleme und der des MI5 und des GCHQ zu helfen.“

Mit Auszug aus wikipedia unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“

AlexBenesch
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