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Behörden ermitteln gegen Alex Jones und Roger Stone

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Die Bundesbehörden, die den Aufstand im US-Kapitol vom 6. Januar untersuchen, zielen ab auf hochkarätige Verbündete des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, darunter Roger Stone und Alex Jones, teilte eine Strafverfolgungsbehörde mit Kenntnis der Untersuchung am Samstag mit.

Die Washington Post berichtete zunächst, dass man herausfinden möchte, welche Rollen Stone, Jones und Ali Alexander (der Organisator der „Stop the Steal“-Demonstration) spielten. Es ist unklar, ob irgendeiner von ihnen mit Ausschreitungen gerechnet hat oder überhaupt wirklich dachte, die Präsidentschaftswahlen seien „gestohlen“ worden. Die Demonstrationen sollten eher ein großer PR-Stunt sein und das Profil von Jones und den anderen Figuren verbessern mitten in der Enttäuschung über Trumps Niederlage. In Jones‘ Sendung erklärte Dr. Steve Pieczenik explizit, dass hochrangige rechtskonservative Figuren Jones ausgewählt hatten als Helfer eines „Staatsstreichs“, aber Jones blieb höchst misstrauisch. Auch die radikalen Aussagen von General Flynn im Jones-Interview waren wohl nicht mehr als Geschwätz, um das Publikum bei der Stange zu halten.

Die Quelle der Strafverfolgungsbehörden sagte, dass Anklagen gegen Jones, Stone oder Alexander im Moment noch unwahrscheinlich seien, die Ermittler jedoch ein umfassendes Verständnis möglicher Anstifter erlangen möchten. Jones will immerzu sein Risiko minimieren durch schwammige und teils widersprüchliche Statements, eine Bildersprache, die man immer hinterher als Satire oder polemische überspitzte Meinung abtun kann, wenn es Schwierigkeiten gibt. Dies half ihm aber nichts, als er von den Eltern der toten Kinder des Sandy Hook-Massakers verklagt wurde.

Die meisten derer, die nach den Ausschreitungen am Kapitol angeklagt wurden, kooperieren mit den Behörden und belasten Trump. Falls Jones als Zeuge geladen wird und unter Eid aussagen muss, kann dies seinem Profil eher schaden als nützen.

Roger Stone hatte bereits gezeigt, dass er sich selbst und andere in Schwierigkeiten bringt. Er verhedderte sich unter Eid in Widersprüche als es darum ging, zu klären, ob und wie er mit Wikileaks und der Trump-Kampagne 2016 koordiniert hatte, um mit gestohlenen Emails der Democrats zu punkten. Als Angestellter von Jones hängt letzterer in der Sache mit drin.

Trump begnadigte Stone, einen langjährigen Berater, im Dezember nach seiner Verurteilung von 2019 wegen falscher Aussagen, Behinderung und Zeugenmanipulation.

Ali Alexander heißt eigentlich Ali Akbar und ist mehrfach vorbestraft. Eines seiner Projekte bekam 60.000$ vom Milliardär Robert Mercer, der auch an viele andere neurechte Trump-Influencer bezahlte. Alexander wurde im Januar 2017 kurzzeitig von Twitter ausgeschlossen. Er sagte, er habe in Richtung der Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez getwittert: „Ich würde Sie * buchstäblich * umlegen, wenn Sie in meine Nähe kämen, Marxistin. Ich würde 911 anrufen, damit die ihre Leiche abholen. Einen schönen Freitag noch!“ Alexander wurde nach dem Aufstand auch von PayPal, Venmo und Patreon ausgeschlossen und dauerhaft von Facebook und Instagram verbannt. Laut Reuters veröffentlichte Alexander nach dem Angriff weiterhin „gewalttätige Rhetorik“ online. In einem Livestream vom Februar 2021 erklärte Alexander, er werde alle Strafverfolgungsbehörden, die versuchten, ihn zu verhaften, „auf dem Schlachtfeld treffen“.

Alexander, Jones und Stone erweckten den Eindruck, die Präsidentschaftswahlen seien gestohlen worden und Trump habe mächtige Verbündete, um das Ergebnis zu kippen.

Stone und Jones förderten auch die extremistischen Gruppen Proud Boys und Oath Keepers und hatten bereits geschäftliche oder persönliche Beziehungen zu Mitgliedern, gegen die Anklagen erhoben wurden. Stone wurde sowohl am Obersten Gerichtshof als auch in seinem DC-Hotel am 5. und 6. Januar auf Video aufgezeichnet, wobei mehrere Mitglieder von Oath Keeperse für seine „Sicherheit“ sorgten. Bereits jetzt haben Beamte drei Führer der Proud Boys im Zusammenhang mit dem Aufstand im Capitol oder einer früheren Pro-Trump-Kundgebung in Washington angeklagt – den Vorsitzenden der Proud Boys, Henry „Enrique“ Tarrio, den Organisator Joe Biggs und den Führer von Seattle, Ethan Nordean. Die drei haben letztes Jahr gemeinsam ein Unternehmen registriert, und Tarrio und Biggs haben laut Aufzeichnungen und Dokumenten auch bereits persönliche oder geschäftliche Verbindungen zu Stone bzw. Jones.

Stone sagte aus, dass Tarrio einer von wenigen Adjutanten war, denen er seine Telefone und Social-Media-Konten anvertraute. Kürzlich wurde bekannt, dass Tarrio vor Jahren ein enorm produktiver Informant für verschiedene Strafverfolgungsbehörden war.

Die Staatsanwaltschaft und das FBI haben ein weites Netz ausgeworfen. Bis zum 26. Januar wurden mehr als 500 Durchsuchungsbefehle und Vorladungen der Grand Jury eingeholt und Akten über mehr als 400 potenzielle Verdächtige eröffnet.

In völliger Realitätsverdrehung stürzt sich Alex Jones‘ Infowars auf einen einzelnen Aktivisten vom Kapitol, der früher bei linken Gruppen war und dort Ablehnung erfuhr, um zu argumentieren, dass die Democrats schuld seien an den Ausschreitungen.

AlexBenesch
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