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Russlands „Sonderweg“ verhindert nicht den Virus-Ausbruch

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Kommentar

Die russische Regierung kündigte einen „Hochalarm“-Status für alle 85 Regionen an, der das ganze Land dazu verpflichtet, Anti-Koronavirus-Maßnahmen zu ergreifen, wie z.B. das Verbot großer Versammlungen, die Verlegung von Schulen in Online-Kurse und die Förderung der Arbeit von zu Hause aus. Russische Gerichte werden ab Donnerstag bis zum 10. April keine Fälle außer den dringendsten prüfen, wie eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs am Mittwoch festlegte.

Der russische Guru der neurechten Szene, Professor Alexander Dugin, feierte in einem neuen Beitrag in der Publikation “Geopolitica” die “Seuchengötter” aus der Antike und hofft auf einen Wandel. In Russland sieht es vielleicht bald so aus wie in der Produktion Epidemiya:

Selbstverständlich legt er den Fokus auf die simple Verschwörungshyothese, dass die links-jüdisch-amerikanische Weltverschwörung den Virus losgelassen hätte. In der Russenpropaganda für das westliche Zielpublikum hieß es bisher eher, dass die Verschwörer nur einen harmlosen Virus hochgejubelt hätten, um die Menschen zu kontrollieren. Diese Sichtweise wird aber nun von der Realität in Russland ad absurdum geführt: Wieso sollte sich das Putin-Regime an einer hohlen Panikmache beteiligen? Warum geht Russland in den Lockdown? Und warum sind bereits jetzt die Krankenhäuser überfordert?

Will Putin nur den starken Mann spielen, um seine Verfassungsänderung für zeitlich unbegrenztes Regieren als alternativlos zu vermarkten, um das Land zusammenzuhalten? Sehr bald fürchten die Bürger aber den Virus mehr als Putins Geheimpolizei und der Staatskult wird uninteressant.

Judy Twigg, Professorin an der Virginia Commonwealth University, die seit den 1990er Jahren Russlands Gesundheitssystem studiert, sagte:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]“Wenn man ein wenig unter der Oberfläche gräbt und anfängt, Fragen darüber zu stellen, wie diese Krankenhäuser tatsächlich aussehen, wie gut das Personal ausgebildet ist, wie die logistischen Einrichtungen und die allgemeine Qualitätskontrolle aussehen, dann haben wir ernsthafte Zweifel an der Robustheit des Systems.“[/penci_blockquote]

In einem schockierenden Bericht, der vor wenigen Wochen veröffentlicht wurde, stellte eine staatliche Prüfbehörde fest, dass ein Drittel der medizinischen Einrichtungen in Russland kein fließendes Wasser und 40% keine Zentralheizung haben.

Westliche Massenmedien sind bisher auffällig zurückhaltend, wenn es darum geht, die Situation in Russland zu beschreiben. Nur wenige Berichte wurden bisher veröffentlicht.

AlexBenesch
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