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Höcke wird „Königsmacher“ für die Kommunisten in Thüringen: CDU stürzt ab, FDP unter 5%

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Kommentar

Dass die CDU und FDP mit den Stimmen von Björn Höckes AfD in Thüringen die Wahl von LINKE-Politiker Ramelow verhindert haben, wurde von Höckes Unterstützern als großartiger Sieg gefeiert. Nun müssen aber die Feierlichkeiten abgeblasen werden, weil Höcke letztendlich nicht der Königsmacher für den FDP-Mann Kemmerich ist, sondern für die Kommunisten.

Der ehemals kommunistische COMPACT-Chefredakteur Elsässer schwafelte noch:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Triumph für Höcke: Ramelow gestürzt! Damit ist der heutige Tag auch ein großer Sieg von Björn Höcke: Er ist der Königsmacher. Dass ausgerechnet er, der vielgeschmähte „völkische Radikale“, die erste große realpolitische Veränderung durchsetzte und CDU/FDP ausgerechnet ihn als Partner akzeptierten, bedeutet einen enormen Prestigegewinn für den Eichsfelder, den er innerparteilich zu nutzen verstehen wird. Er hat geschafft, was die Kräfte in der AfD, die sich der ominösen Mitte prinzipienlos angebiedert haben, nicht hinbekommen haben. Klare Kante zahlt sich aus, Opportunismus ist für die Katz.[/penci_blockquote]

Nun hat Forsa ermittelt, dass die CDU in Thüringen jetzt bei Neuwahlen gegenüber der Landtagswahl 2019 knapp zehn Prozentpunkte verlieren würde. Die FDP käme gar nicht mehr in den Landtag. Die Linkspartei könnte sechs Prozentpunkte gewinnen, käme somit auf 37 Prozent. Die SPD würde neun Prozent einfahren und die Grünen sieben Prozent. Zusammen wäre das eine rot-rot-grüne Mehrheit von 53%.

Elässer und Höcke sollten lieber wieder Schulkinder unterrichten, damit nicht noch mehr politischer Schaden entsteht. Natürlich wird jetzt wieder nur herumgeheult, dass die etablierten Parteien Neuwahlen anstreben, anstatt den FDP-Ministerpräsident zu akzeptieren. Wie üblich sind die Höcke-Fanboys völlig beratungsresistent und unfähig zur Höcke-Kritik und Selbstkritik. Bis in den Untergang hinein.

Höcke hätte wissen müssen, dass sein Ruf die CDU und FDP runterreißt und dass dann Rot-Rot-Grün die lachenden Sieger sind. Höcke hätte auch wissen müssen, dass Neuwahlen nicht unwahrscheinlich waren.
Höcke hätte mit seinen ultrarechten Genossen längst verschwinden sollen, dann wären mindestens 74% der Deutschen nicht konsequent gegen die AfD.

Und die Bundes-CDU und Bundes-FDP würden sich selber zerlegen bei dem Versuch, die AfD zu boykottieren. Aber für Elsässer, dessen Herz an Eurasien und Moskau hängt, nicht an Deutschland, sind die Bürgerlichen in der AfD ja bloß rückgratlose Verräter, die sich „der ominösen Mitte prinzipienlos angebiedert haben“.

Vielleicht lacht sich Elsässer jetzt auch heimlich einen Ast, weil sein einst so offen geliebter Kommunismus wieder im Osten Fuß fasst. In einer pro-russischen Querfront hätten LINKE, SPD, Grüne und die AfD zusammen in Thüringen 77%.

Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Äußerung auf Elsässers Blog von 2012, in der er die Aktivitäten vom nordvietnamesischen Diktator Ho Chi Minh feiert:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]“HOCH LEBE HO CHI MINH UND DAS VIETNAMESISCHE VOLK.[…] HOCH LEBE HISBOLLAH […] MÖGEN SYRIEN, IRAN, RUSSLAND, VENEZUELA, KUBA UND CHINA DAS PULVER TROCKEN HALTEN. NO PASERAN! PASAREMOS!”[/penci_blockquote]

Woanders heißt es:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]“LANG LEBE DIE NEW MODEL ARMY DES GENOSSEN MAO TSE TUNG! EURE WEISSEN LACKSTIEFEL WERDEN DEN YANKEE-IMPERIALISMUS IN DEN STAUB DER GESCHICHTE TRETEN![/penci_blockquote]

1996 veröffentlichte er bei konkret ein gemeinsames Buch mit Sahra Wagenknecht, die einst einen Aufsatz pro Stalin veröffentlicht hatte. Beide bejammern die deutsche Einheit, den Verlust der Ost-Bundesländer an die BRD, wo vorher noch die eiserne Herrschaft der SED war. Wagensknechts Aufsatz pro Stalin hieß “Marxismus und Opportunismus – Kämpfe in der Sozialistischen Bewegung gestern und heute”.  Darin heißt es:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]NICHT ZU LEUGNEN IST, DASS STALINS POLITIK – IN IHRER AUSRICHTUNG, IHREN ZIELEN UND WOHL AUCH IN IHRER HERANGEHENSWEISE – ALS PRINZIPIENTREUE FORTFÜHRUNG DER LENINSCHEN GELTEN KANN.[/penci_blockquote]

Elsässers rechter Sozialismus und eine neue Mauer

Jürgen Elsässers COMPACT-Talk mit dem AfD-Politiker MdB Robby Schlund und Martin Müller-Mertens berührt die Frage, wie rechts-sozialistisch die AfD werden könnte und was das konkret überhaupt hieße. Zudem ist Schlund fest davon überzeugt, dass es zur Bildung einer “eurasischen Union” mit Russland kommen werde. Robby Schlunds Frau ist russischer Herkunft. Seit 2018 ist er Mitglied im Unterausschuss Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung. Der Ausschuss berät beispielsweise Anträge wie zum Abzug von amerikanischen Atomwaffen aus Deutschland.

Ca. bei Minute 14 im Video geht es um das Thema rechter Sozialismus. Man muss dazu wissen, dass Elsässer dem Mythos anhängt, die DDR sei am Ende wirtschaftlich einigermaßen stabil und nicht pleite gewesen. Quasi nur der Verrat von Gorbatschow, an den sich niemand mehr gebunden fühlen müsse, führte dazu, dass die DDR als einer von zwei deutschen Staaten unterging.

Die SED schätzte selbst 49 Milliarden Westmark Schulden. Eine bessere Schätzung von 1999 kommt immer noch auf 20 Milliarden Devisenschulden und eine Brutto-Verschuldung von 49 Milliarden. Die DDR musste 1988 rund 150 Prozent der Exporterlöse für den Schuldendienst ausgeben. Nur mit Bilanz-Tricks vermied man die Zahlungsunfähigkeit.

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Elsässer: “Also einen Schuss Sozialismus erkenne ich auch in den letzten zwei Jahren von Björn Höcke. Er hat ja gesagt, sozusagen, der Kampf gegen den Globalismus, gegen die Finanzmächte, den die Linken schmählich verraten haben, den müssen jetzt wir wieder aufgreifen im Interesse des kleinen Mannes. Sein Konzept heißt solidarischer Patriotismus. Wir haben da auch so ne Sonderausgabe rausgebracht. […] Ist das zuviel Sozialismus? Diese Anleihen, die jetzt auch Martin genannt hat, wo man sich im Prinzip positiv auf das DDR-Erbe bezieht, obwohl man nicht sozialistisch oder kommunistisch werden will.”[/penci_blockquote]

Das Konzept des sogenannten Nationalbolschewismus scheint dem am nächsten zu kommen, was Elsässer hier anspricht; also eine Verbindung aus Nationalismus und Sozialismus, wie Russland sie zusammenkonstruiert hat, und nicht wie die deutschen Nationalsozialisten. Laut den besten Historikern war ausgerechnet Stalin derjenige, der tatsächlich so etwas wie einen Nationalbolschewismus umsetzte. Der Marxismus-Lenininsmus wurde dazu deutlich heruntergestuft, während man anknüpfte an alte zaristische Herrschaftselemente und extrem übersteigerten Nationalismus.

Würde Ostdeutschland unter Kontrolle von Nationalbolschewisten geraten, wäre es wohl nach den Vorstellungen mancher somit völlig kompatibel mit dem russischen Putin-Regime und passte zu einer eurasischen Union. Elsässers COMPACT-Magazin wurde immer wieder als nationalbolschewistisch bezeichnet und hatte immer wieder nationalbolschewistische Interviewpartner und Eurasien-Propagandisten wie Alexander Dugin.

Elsässer und sein Gast von der AfD spielen sich gegenseitig die Bälle zu und betreiben Bauernfängerei mit alten Slogans, in der DDR sei ja nicht alles schlecht gewesen.

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]MdB Robby Schlund: “Ich finde es ja sehr gut das man diese Themen bringt. Und das vollendet die Wende. Ist eigentlich auch der richtige Slogan dafür, weil das Problem ist, dass viele Menschen der DDR ja bestimmte soziale Standards kannten auch wenn sie vielleicht nicht so finanziell untersetzt war. Aber es gab ganz ganz viele Dinge, die für die Kinder, für die Familie da waren, einfach eben langfristig orientiert waren, um die Zahl der Kinder zu steigern, um nachhaltig die Kinder zu entwickeln und sie in vernünftige Berufe zu führen, nicht nur in Universitäten, sondern eben auch ins Handwerk. Und da denke ich, ist es genau der richtige Ansatz jetzt zu sagen, wir müssen nicht alles wegschmeißen, was aus der DDR kam, sondern es gibt ein paar Ansätze, die gut waren, und die wir natürlich, um die Wende zu vollenden, wieder vielleicht reaktivieren müssen.”[/penci_blockquote]

Der DDR waren bis zum Mauerbau die Menschen in Scharen davon gerannt und nach dem Bau der Mauer entwickelte sich die Demografie auch nicht glänzend. Das sozialistische System setzte voraus, dass die Mütter so schnell wie möglich nach der Geburt wieder arbeiten und dass der Staat die Kinder erzog/indoktrinierte. Schlund betont, wie wichtig es sei, dass mehr Kinder geboren werden, erwähnt dabei aber nicht, dass in Putins Russland die Demografie kollabiert ist und die Familie als Institution beinahe zerstört wurde.

Wenn Elsässer gegen “Globalismus” und “Finanzmächte” wettert, meint er damit hauptsächlich Amerika. Das russische Regime hat aber heute genauso gierige Banken und Großkonzerne, Milliardäre, Ausbeutung und Militarismus. Dazu kommt noch das, was Elsässer bis heute nicht kapiert und wohl nie kapieren wird: Die Supermächte haben gemeinsame Wurzeln und spielten sich immer die Bälle zu.

Die Sowjetunion war von Anfang an von den USA mit allem beliefert worden, was eine Diktatur brauchte. Als Hitler blind, also ohne geheimdienstliches Lagebild über Stalins Kapazitäten, drei Millionen deutsche Truppen nach Osten schickte, verfügten die Sowjets über 35.000 gepanzerte Fahrzeuge, die zu 95% aus amerikanischer Technologie und zum Großteil auch aus amerikanischen Panzerplatten bestanden. Stalins Sowjetunion war an der Spitze von Anfang an verbunden mit den USA und Britannien. Bis 2014 wurde das Putin-Regime massenhaft beliefert mit westlicher Technologie und “globalistischem Großkapital”. Seitdem inszenieren die Supermächte wieder einen globalen Grusel-Konflikt. Träumereien, sich auf die Seite der Russen zu stellen, um damit den Amerikanern zu entfliehen, gehören auf den Müll.

Schlund von der AfD äußert sich auch zur Verteidigungspolitik:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Schlund: “Die NATO rutscht zunehmend an die russische Grenze. […] Unsere Ansicht ist, dass wir zunächst den Dialog suchen müssen. Sowohl zu den transatlantischen Partnern, als auch den Dialog zu Russland. Denn alle Sanktionen und alle Konflikte, wenn man die Historie betrachtet, haben immer auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen geführt. […] Und wenn unsere Partei diesen Dialog auch mit nem Spagat machen kann, dann ist das eine hohe politische und auch diplomatische Leistung.”[/penci_blockquote]

Mit Gregor Gysi und Jürgen Trittin, den beiden legendären Kommunisten und Ostblock-Schmusern, habe er den Dialog wieder in Gang gebracht.

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Schlund: “Russland wird einer der Player der eurasischen Union, die sozusagen, sich entwickeln wird. […] Und es war schon immer in der Geschichte so, wenn Russland und Deutschland sich vertragen haben, ging es der ganzen Welt gut.”[/penci_blockquote]

Er scheint felsenfest davon überzeugt zu sein, dass es zu der Heranbildung einer eurasischen Union kommen wird, und er lässt es so klingen, als wäre Russland dann nur einer von mehreren gleichberechtigten Playern. Angesichts des russischen Atomwaffenarsenals und der gewaltigen russischen Spionage wäre aber eine eurasische Union nichts anderes als ein vergrößertes russisches Imperium. Alle anderen Staaten würden bloß absorbiert werden in diese Union.

AlexBenesch
AlexBenesch
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