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Die Ideologien haben keine Sicherungsmechanismen gegen das Böse

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Das Feld der politischen Ideologien bietet primitive Denkmuster und bildliche Darstellungen über das Böse, die den meisten Anhängern der jeweiligen Ideologie gar nicht in ihrer vollen Primitivität bewusst sind: Der Sozialist glaubt, dass das Recht auf Privatbesitz und Handel der Ursprung von allem Bösen sei; dass hier irgendwo eine nahezu magische Kraft entsteht, die die Menschen vom rechten Weg abbringt. Mit bisweilen inquisitorischem Eifer will der Sozialist den Menschen umerziehen (den Teufel austreiben), Klassenkampf führen (Hexenjagden veranstalten) gegen feindliche Subjekte und den „neuen sozialistischen Menschen“ schaffen (Säuberungen durchführen gegen die unverbesserlichen „alten“ Menschen). Aber genauso wenig wie man Luzifer sehen, hören und anfassen konnte, ist der Teufel im Denkmodell der Sozialisten irgendwie greifbar. Selbst nach Jahrzehnten an Indoktrinierung und Forschung in der Sowjetunion hat es niemand geschafft, wissenschaftlich zu beweisen, wo, wann und wie das Böse wegen Privateigentum und Privatsphäre entsteht. Gleichzeitig dominierte im real existierenden Sozialismus immer, ohne Ausnahme, das Böse, obwohl doch der Sozialismus angeblich das Böse so gut verstanden hatte.

Welche Sicherungsmechanismen gegen das Böse bietet der Sozialismus? Keine wirksamen. Das demokratische Element, nämlich die Wahl von Räten (Sowjets) verpufft, weil Leute noch unfähig sind, andere Leute korrekt einzuschätzen. Meistens entsteht ein sozialistisches System durch eine Revolution, die mit Bürgerkrieg einhergeht. Dadurch existieren von Anfang an Eliten im sozialistischen System, die ihre Macht sofort festigen und auf ein System bösartiger Helfer zurückgreifen. Kritik am System oder an den Eliten gilt dann offiziell als bösartig und wird bekämpft.

Der Turbo-Kapitalist wähnt hingegen im Sozialismus die Keimzelle des Bösen und betrachtet Unternehmertum als Weihwasser und Profit als Messias, der uns einen neuen Paradiesgarten bauen wird. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit suchen aber viele professionelle Großkapitalisten entweder staatliche Kooperation, um per Zwang Produkte und Dienstleistungen verkaufen zu können, oder sie suchen eigene staatsähnliche Befugnisse, um mehr Ausbeutung zu ermöglichen. Die typischen Beispiele unserer Zeit sind Steine klopfende Kinder in Indien und die chinesischen Arbeitersklaven, die für Cent-Beträge an Lohn unsere Smartphones zusammenkleben. Hochverehrte Gurus der westlichen Konzernwelt pfeifen darauf, dass diese Arbeiter in einem kommunistischen Regime leben müssen. Es wird einfach behauptet, dass diese Art von Beschäftigung letztendlich auch in dem Regime irgendwie zu Freiheit und Wohlstand führen wird, weil Unternehmertum ja Weihwasser sei und der Heilige Geist da überall durchbläst. In Wirklichkeit haben die chinesischen Kommunisten Berge an Schulden aufgehäuft, Gewinne für militärische Rüstung verprasst und suchen nach Möglichkeiten, Nachbarländer zu überfallen. Weder wurden die chinesischen Arbeiter freier, noch die westlichen Arbeiter, die zusehen mussten, wie die Fabriken umzogen in die Sklavenländer. Die Bibel des Raubtierkapitalisten ist entweder Ayn Rands Roman „Atlas Shrugged“ oder die verlogenen Memoiren irgendeines Raubbarons.

Welche Sicherungsmechanismen bietet der Kapitalismus? Prinzipiell kann der Bürger selbst ein Unternehmen starten oder sich entscheiden, für irgendeines zu arbeiten. Falls aber die Konzernwelt bereits vom Bösen ergriffen ist, werden die Möglichkeiten geringer, das Böse zurückzudrängen. Die Kaufentscheidung der Kunden kann über das Schicksal der Firmen entscheiden, allerdings lieben Kunden billige Preise und nehmen dafür auch massive Menschenrechtsverletzungen in Kauf. Konzerne bilden gerne Kartelle, eignen sich quasi-staatliche Macht an und untergraben kapitalistische Prinzipien, weil sie echte Konkurrenz fürchten. Alte Zirkel, also etwa Adelige und ein größeres Netzwerk an Familien (siehe auch Frühgeschichte der USA) hatten von Anfang an einen weiten Vorteil und konnten diesen brutal ausnutzen, auch mit verdeckten Methoden. 

Der, der politisch in der „Mitte“ steht, glaubt dass Abweichungen von der Mitte eine Abkehr vom rechten Weg bedeuten und garantiert ins Unheil führen. Der Demokrat der Mitte ist besorgt über die Aktivitäten der extremen politischen Linken und Rechten; macht sich dabei aber nicht richtig bewusst, wie Riesenkonzerne mit dem Staat verschmelzen (Faschismus) und wie dieses Machtkartell zunehmend Planwirtschaft und eine Lenkung der Gesellschaft betreibt (Sozialismus). Fleißig verfolgt der Demokrat regelmäßig Dokumentarfilme über das Dritte Reich im Fernsehen, liest bekannte politische Magazine und langweilige Bücher von populären Demokraten. Er weiß zwar, dass der Faschismus in der Vergangenheit die Speerspitze des Bösen war, begreift aber gar nicht wirklich, warum der Faschismus überhaupt so erfolgreich sein konnte. Er weiß was passiert war im Dritten Reich, aber nicht warum. Nationalstaat und Patriotismus öffnen angeblich das Tor zur Hölle und lassen Luzifer zu uns kommen. Demokraten benutzen moralische Appelle und bildhafte Darstellungen aus dem Dritten Reich wie schwache Schutzzauber und Beschwörungsformeln, um die bösen Geister fernzuhalten. Viele Deutsche fühlen sich aber betrogen von der Demokratie, die in der Praxis eine Verschmelzung von kontrollsüchtigen Karriere-Bürokraten und Raubtierkapitalismus ist. Die mächtigste Demokratie der Welt, die Vereinigten Staaten von Amerika, hat nur noch auf die Naivsten eine große Ausstrahlung und weigert sich bis heute, die offene und verdeckte Kontrolle über Deutschland aufzugeben.

Welche Sicherungsmechnanismen bietet die Demokratie? Bei Wahlen kann der Bürger zwar sein Kreuz machen, er versteht aber die politischen Programme nicht wirklich und kann die Politiker hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit und Bösartigkeit nicht einschätzen. Staatliche Verwaltung, Umverteilung und Bürokratie abzubauen ist extrem schwer, weil sich die Korruption und die niederen Absichten auf zig Bürger verteilen, die ihre (scheinbaren) Vorteile behalten wollen. 

Und so suchen Leute nach Antworten, die ihnen gefallen, und landen dabei immer wieder bei haarsträubender Revisionisten-Literatur, die das Dritte Reich in schönsten Farben malt und jede Schuld irgendwo anders hinschiebt. Nur die anderen waren böse, heißt es. Hitler sei nur den Angriffen der anderen zuvorgekommen. Alle Gräuelgeschichten seien nur Lügen. Der Faschist hält Freiheit und Individualismus für die teuflische Zersetzung, die die Menschen von der Göttlichkeit des perfekten Staatsgebildes abbringt. Man müsse nur fremde und unwillige Menschen loswerden, um die Welt und die Rasse zu retten. Je mehr Rassenreinheit, umso mehr erhielten die Menschen die verlorenen göttlichen Fähigkeiten zurück, erzählt uns die extremere (und oftmals illegale) Literatur.

Welche Sicherungsmechanismen bietet der Faschismus und Nationalsozialismus? Praktisch keine, denn es zählt nur der kurzfristige, scheinbare Erfolg. In solchen Systemen werden gut und böse komplett an die Ideologie angepasst und entsprechend umgedeutet. 

AlexBenesch
AlexBenesch
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