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Hochdruck: USA wollen Russland vom deutschen Gas-Markt verdrängen

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Jetzt wird’s kompliziert für die Trump- und Putin-Fans: US-Botschafter Grenell, der mit der neuen Rechten in Europa anbandelt, sagt dass die USA definitiv groß einsteigen werden in den deutschen Gasmarkt, der bisher zu einem signifikanten Teil in den Händen der Russen war. So etwas ist tödlich für die russische Wirtschaft. Bereits vor 2022 soll dieser Umbruch stattfinden und es seien bereits deutsche Politiker an der Sache beteiligt. Ein solcher Schritt wäre eine tödliche Gefahr für Russlands Wirtschaft. Russland könnte sich dazu gedrängt fühlen, militärische Schritte einzuleiten in Osteuropa, während ein Flüssiggas-Terminal in Deutschland bedeuten würde, dass die USA in dieser Konfliktphase die Energie liefern.

Ohne die Gazprom-Erlöse hätten Russlands Oligarchen keine Milliarden. Gazprom liefert das Gas billig an private Handelsfirmen, die es dann wiederum mit hohen Profiten auf den Weltmarkt bringen. Die Erlöse landen auf ausländischen Konten, insbesondere in Zypern, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. In Deutschland tanzt die High Society seit Jahren mit der reichen russischen Gas-Elite. Im Berliner Adlon findet regelmäßig ein Ball statt wo sich BASF, Wintershall und Gazprom miteinander betrinken. Der Exkanzler Gerhard Schröder und der ehemalige Verteidigungsminister Volker Rühe setzen sich leidenschaftlich ein für die Partner aus dem Osten. Der ehemalige Kanzleramtschef Horst Teltschik sei der Ghostwriter einer viel beachteten Rede, die Putin 2001 vor den Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates hielt.

Kampagne gegen Fracking

Gaszprom bezahlt zum Beispiel Umweltorgnisationen, die versuchen, das Projekt Southern Gas Corridor auszubremsen. Andere Umweltgruppen in Bulgarien und der Ukraine bekamen Gazprom-Geld um hysterische Kampagnen gegen Fracking zu starten.

Gazprom nutzt die Dienste der amerikanischen PR-Firma Ketchum, die zur Omnicom Group gehört. Unter anderem „korrespondiert“ Ketchum mit dem berühmten Tribeca Film Festival und eruiert dort Sponsoring-Optionen. Was für ein Film lief bei dem Festival letztes Jahr? Der Anti-Fracking-Dokumentarfilm „Gasland Teil 2“. Der Streifen war dermaßen schlecht, dass er schnell auf Youtube landete ohne eine anderweitge größere Distribution zu bekommen.

Der Absolvent der teuren Elite-Uni Columbia Josh Fox bekam für den ersten Teil des Dokufilms beim Sundance Film Festival 2010 gleich den Special Jury Prize for Documentary, wurde für vier Emmys nominiert, bekam einen Emmy für beste Regie und viele weitere Preise. Die Öl- und Gasindustrie konterte mit dem Film „Truthland“, auch viele andere fanden heraus, dass Josh Fox so manches in seinem Film einfach unterschlagen hat, beispielsweise die Ursache des berüchtigten brennenden Wassers aus dem Wasserhahn: Bereits in den 70er Jahren, also lange vor irgendwelchen Fracking-Aktivitäten, gab es Verunreinigungen von Trinkwasser durch Methangas.

Das Colorado Department of Natural Resources sah sich gezwungen, wegen all den Falschdarstellungen in der Doku ein ein Dokument mit Richtigstellungen zu veröffentlichen. Auch Fox‘ Behauptung, dass laut Ingenieuren der “Society of Petroleum Engineers“ 35% aller Quellen weltweit lecken, ist praktisch frei erfunden. Ein weiterer Kernpunkt ist die falsche Behauptung, dass das Energie-Gesetz von 2005 die Öl- und Erdgasindustrie vom Gesetz für sicheres Trinkwasser und ähnliche Regeln ausnehmen würde. Was will Fox statt Fracking? Den Plan von Mark Jacobson für erneuerbare Energien: Weltweit 3.8 Millionen große Windräder, 90.000 Solaranlagen und unzählige weitere Anlagen.

Die Publikation Voice of Russia macht auch mächtig Stimmung gegen Fracking, ähnlich wie das TV-Netzwerk Russia Today.

Wie sieht es mit der Umweltbilanz aus von Gazprom und anderen russischen Unternehmen? Pipelines brechen an rund 25.000 verschiedenen Stellen pro Jahr. Greenpeace schätzt dass 5 Millionen Tonnen Öl auslaufen, das Siebenfache der Katastrophe im Golf von Mexiko im Jahr 2010. Firmen wie Lukoil, mit Umsätzen von rund 80 Milliarden $, bekommen Geldtrafen von geradeeinmal 28.000$ für 14 Öllecks.

Bohrungsprojekte in der Barentsee könnten schnell 3000 Kilometer Küste verseuchen.

AlexBenesch
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