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WHO bereitet sich auf das Schlimmste vor bei neuem Ebola-Ausbruch

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In der Republik Kongo versuchen die Behörden zusammen mit internationalen Organisationen einen erneuten Ausbruch der gefährlichen Seuche Ebola einzudämmen. Der letzte Ausbruch erreichte sogar Europa und die USA, als sich medizinisches Personal trotz Schutzvorkehrungen ansteckte. Die im Kongo betroffene Zone „Bikoro“ mit einer Bevölkerung von rund 163.000 Menschen verfügt nur über drei richtige Krankenhäuser. Die Hoffnung liegt nun auf neuen Impfstoffen.

Ebola erreichte USA und Europa

Überraschende Versäumnisse brachten den Virus bei dem letzten Ausbruch sogar in die USA und Europa:

Am 29. September 2014 wurde erstmals ein Fall von Ebolafieber in den USA nachgewiesen. Thomas Eric Duncan, der auf eine Isolierstation im Texas Health Presbyterian Hospital in Dallas eingeliefert wurde, hatte sich in Liberia infiziert. Der Mann hatte sich bereits drei Tage zuvor im Krankenhaus gemeldet, war jedoch nur mit Medikamenten versorgt worden, ohne auf das Ebolavirus getestet worden zu sein. Erst nach Information der CDC wurde dies nachgeholt. Nach Angaben der CDC seien Mitreisende des Fluges von Liberia in die USA nicht gefährdet worden, weil der Patient zu diesem Zeitpunkt noch keine Krankheitssymptome gezeigt habe. Etwa 50 Personen, zu denen der Infizierte in den USA Kontakt hatte, wurden für die Dauer der Inkubationszeit unter Beobachtung gestellt. In dieser Gruppe befinden sich zehn Personen, die direkten Körperkontakt hatten, neben Mitgliedern der Gastfamilie auch Sanitäter. Am 8. Oktober verstarb der Patient im Krankenhaus.

Am 12. Oktober wurde gemeldet, dass sich eine Pflegekraft im Krankenhaus in Dallas bei der Behandlung des ersten Infizierten angesteckt habe. Nachdem bei der Pflegekraft am 10. Oktober Fieber aufgetreten war, erfolgte umgehend eine Isolierung. Ein erster Test auf Ebolaviren war positiv, das Ergebnis wurde durch das Labor der CDC bestätigt. Ähnlich wie bei dem Fall in Spanien (siehe Abschnitt Spanien) war auch hier nicht klar, wie die Infektion der Krankenschwester erfolgte, da sie bei der Pflege des Ebolafieber-Patienten Handschuhe, Schutzkleidung und eine Maske trug. Das Wohnhaus der Infizierten und weitere Orte, an denen es zu Kontakten gekommen sein kann, wurden desinfiziert.

Am 15. Oktober 2014 wurde die Infektion einer weiteren Pflegekraft bekanntgegeben. Die Person hatte ebenfalls den ersten Infizierten in Dallas betreut.[87] Die Pflegekraft war am 10. Oktober nach Ohio gereist und in einem Passagierflugzeug am 13. Oktober von Cleveland, Ohio nach Dallas zurückgeflogen, am nächsten Morgen berichtete sie über leichtes Fieber. Nach Meldungen des US-Fernsehsenders CNN habe sie vor dem Rückflug schon leicht erhöhte Körpertemperatur gehabt und dies der US-Gesundheitsbehörde CDC gemeldet. Da ihre Temperatur mit 37,5 °C unter der für Fieber definierten Marke von 38,0 °C lag (bzw. für Ebolafieber-Verdachtsfälle Fieber mit mindestens 38,5 °C definiert ist) und sie keine weiteren Symptome gezeigt habe, wurde ihr nicht von dem Flug abgeraten. Wegen der zeitlichen Nähe von Flug und ersten Symptomen beschlossen die CDC in Zusammenarbeit mit der Fluggesellschaft, alle 132 Passagiere des Rückflugs zu kontaktieren und zu befragen. Kurz darauf wurde dies auch auf die rund 150 Passagiere des Hinflugs nach Cleveland ausgeweitet. Insgesamt standen 177 Personen in den USA über eine Zeitspanne von 21 Tagen unter Beobachtung, keine davon zeigte Krankheitssymptome.[87] Bei den beiden infizierten Krankenschwestern verliefen zwei Tests auf den Erreger negativ, sie konnten aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Am 24. Oktober 2014 wurde in New York City die Ebolafieber-Infektion eines Arztes, der mit der Hilfsorganisation Médecins Sans Frontières in Guinea tätig gewesen war, bekannt. Am 11. November 2014 konnte der Arzt nach zwei negativen Tests[57] als geheilt wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Am 6. Oktober 2014 wurde die Infektion einer spanischen Krankenschwester bekannt, die zuvor einen in Sierra Leone erkrankten spanischen Missionar, Manuel Garcia Viejo, in Madrid gepflegt hatte. Daher ist sie die erste Person, die außerhalb Westafrikas durch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung infiziert wurde. Es konnte nicht abschließend geklärt werden, wie die Infektion der Krankenschwester bei der Behandlung des Patienten im Klinikum Carlos III erfolgte. Vorwürfe wurden laut, dass Kürzungen, schlechte Ausbildung, nicht den Sicherheitsstandards entsprechende Ausrüstung und Schließung der Infektionsabteilung eine Rolle spielten. Als mögliche Ursache für die Infektion wurde eine unabsichtliche Berührung des Gesichts mit einem kontaminierten Schutzhandschuh genannt. Der Hund der Krankenpflegerin wurde vorsorglich getötet. 87 Kontaktpersonen standen über eine Zeitspanne von 21 Tagen unter Beobachtung, darunter waren 15 Personen, deren Infektionsrisiko als so hoch eingeschätzt wurde, dass sie im Klinikum Carlos III unter Quarantäne gestellt wurden. 

Am 29. Dezember 2014 wurde bei einer Patientin im Gartnavel Hospital in Glasgow eine Ebola-Infektion diagnostiziert. Die Patientin war zuvor als Krankenschwester in Sierra Leone tätig gewesen und war am Vortag ins Vereinigte Königreich zurückgekehrt, wo sie zunächst in London ankam und dann nach Glasgow weiterflog. Bei Ankunft in London hatte sie angegeben, sich fieberhaft zu fühlen, jedoch war ihre Temperatur bei mehreren Messungen nicht erhöht. Später wurden in diesem Zusammenhang Überlegungen laut, ob die Screening-Prozeduren an Flughäfen überdacht werden müssten. – wikipedia

Flüchtlinge und Ebola

Waren vielleicht die Flüchtlinge in Steinhorst der Grund, warum eine Ebola-Panik ausbrach und ein Großeinsatz anberaumt wurde? Die Massenmedien titelten vor Jahren:

Im deutschen Steinhorst mit all den Flüchtlingen aus dem Krisengebiet sprach man nach der Entwarnung von Flohbissen und niemand könne sich so recht erklären, woher die Virus-Angst kam. Trotzdem wurde eine Dame in die Medizinische Hochschule Hannover gebracht (MHH). Die wirbt mit dem Slogan „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“. Im MHH gibt es ein wichtiges Institut für Virologie.

In den umkämpften Gebieten breiten sich Krankheiten aus wie HIV und Ebola, heißt es, wobei die dortigen Strukturen kaum einen effektiven Schutz bieten vor einer Verbreitung. Außerdem werden Vergewaltigungen häufig als gezielte Maßnahme der Kriegsführung benutzt.

Beim Großeinsatz in Steinhorst in Niedersachsen waren über 100 Rettungskräfte und Feuerwehrleute vor Ort. Laut Augenzeugen sei eine Art hämorrhagisches Fieber ausgebrochen, das Dorf wurde abgeriegelt. Zu dieser Art Seuchen gehören beispielsweise Ebola oder Dengue.

Terroristen und Ebola

Scott Stewart, der 10 Jahre lang für das US-Außenministerium gearbeitet hat und an hunderte Terrorismusermittlungen gab im Forbes Magazine seine Einschätzung über die Wahrscheinlichkeit, dass gefährliche Erreger wie Ebola von einer Terrorgruppe wie ISIS gezielt als Waffe eingesetzt werden. Er tat sein Möglichstes, um den Leser zu beruhigen, aber so richtig wollte das nicht funktionieren, denn gerade Ebola eignet sich hervorragend für Anschläge. Will Stewart eher beruhigen als informieren?

Die Washington Post veröffentlichte einen Kommentar von Mark Thiessen, der eine völlig andere Einschätzung als Stewart hat. Stewart betrachtet es als fast unlösbares Problem für Terroristen, den Virus überhaupt erst in die Hände zu bekommen, ihn in einem Labor zu vermehren und schließlich an den Zielort zu bringen. Die japanische Aum-Sekte sei beispielsweise dabei gescheitert, unter dem Vorwand einer medizinischen Hilfsaktion in Afrika eine Probe Ebola zu bekommen. Schlussendlich sei es auch nicht die ideale Waffe, da die Ansteckungsrate zu gering sei.

Thiessen bescheibt hingegen die simple Tatsache, dass Terroristen sich den ganzen Labor-Vermehrungsprozess und komplizierte Schmuggel-Aktionen einfach sparen können, insbesondere wenn die Täter bereit sind, bei der Sache zu sterben. Anders als bei vergangenen Ausbrüchen mit wenigen hundert Fällen ist es heute extrem einfach, sich absichtlich zu infizieren. Dazu reicht bereits der Kontakt mit Toten. Anschließend kann ein Terrorist dank der lagen Inkubationszeit und der schwachen Kontrollen an Flughäfen problemlos nach Europa oder nach Niordamerika fliegen. Frei verkäufliche Mittel gegen Erkältungen können Fieber senken und die Messungen vor dem Abflug täuschen. Es ist überhaupt nicht notwendig, in einer hochtechnisierten Einrichtung Ebola zu vermehren, denn der Virus vermehrt sich von ganz alleine im menschlichen Körper.

Stewart glaubt, dass infizierte Terroristen sich an einem öffentlichen Ort in die Luft sprengen müssten, um Körperflüssigkeit auf Opfer zu übertragen. In Wirklichkeit genügt es laut Angaben der Seuchenbhörde CDC, wenn ein Ebola-Kranker beispielsweise unbemerkt Körperflüssigkeit wie Speichel auf Oberflächen in der U-Bahn hinterlässt oder in der unmittelbaren Nähe anderer Menschen niest. Es stimmt auch nicht, wie Stewart behauptet, dass die psychologische Wirkung eines Ebola-Anschlages relativ gering sei. Ganz im Gegenteil. Während auf klasssiche Anschläge an öffentlichen Orten ein gewisses Maß an Paranoia in der Bevölkerung folgt und beispielsweise vergessene Pakete oder Rucksäcke Angst auslösen, kann Ebola eine viel umfassendere Panik erzeugen, in Kontakt mit anderen Menschen zu treten, Taxis zu benutzen, oder auch nur sein Haus zu verlassen. Inbesondere während der regulären Grippesaison im Winter, wo viele Menschen Fieber, Erbrechen oder Durchfall haben, bräche blankes Chaos aus. Bereits einzelne Ebola-Fälle kosten in Nordamerika und Europa ein Vermögen. In Deutschland erbrach sich ein Patient auf zwei teure Maschinen, die man als Totalverlust von einer Million Euro abschreiben musste.

Sobald eine Regierung gezwungen ist, Soldaten auf die Straßen zu schicken und Ebola-Lager einzurichten, destabilisiert sich das Land zunehmend und unzählige radikale Gruppen würden dies als Anlass hernehmen, die Gelegenheit zu nutzen um das Machtvakuum zu füllen. Für die Wirtschaft wäre dies selbstverständlich alles auch fatal. Selbst wenn die Anzahl an Ebolafällen gar nicht einmal so hoch wäre (schließlich führt selbst die normale Grippe zu einigen Toten pro Jahr), so ist der psychologische Terror enorm effektiv und die Panikreaktionen wohl schlimmer als Ebola selbst.

Diese Folgen wurden 2001 von US-Behörden im Zuge der Übung „Dark Winter“ durchgespielt, wenngleich mit der gefährlicheren Pockenkrankheit. 2015 soll auf Basis von Dark Winter ein Computerspiel namens „Tom Clancy’s The Division“ erscheinen.

Die ominöse Rockefeller-Stiftung dachte 2010 die Folgen des Ausbruchs einer Seuche in den USA durch. Der Staat würde mit einem hohen Maß an Zwang und Überwachung reagieren, das selbst nach Abebben der Seuche anhält.

Biowaffen und Ebola

Project Coast war der Deckname eines um 1981 begonnenen Projektes der südafrikanischen Apartheidsregierung. Ziel war die Aufrüstung des Landes mit chemischen und biologischen Waffen.

In den späten 1970er Jahren wuchs in der südafrikanischen Regierung die Befürchtung, dass feindlich gesinnte Mächte das Land mit B- oder C-Waffen angreifen könnten. Gleichzeitig setzte es die bisherige Forschung im CBW-Bereich fort. Leiter des Projekts war der südafrikanische Kardiologe, Leibarzt Präsident Pieter Willem Bothas und Mitglied der SADF Wouter Basson.

Anfangs sollten Abwehrmaßnahmen gegen chemische und biologische Waffen entwickelt werden, später aber auch Angriffswaffen, darunter Gewehrkugeln mit Krankheitserregern, die als ethnische Waffen nur Schwarzafrikaner töten sollten. Zu den erforschten Waffensystemen gehörten Chemikalien wie Methaqualon und MDMA, die in nicht-tödlichen Dosen zur Bekämpfung von Unruhen vorgesehen waren, sowie Pyridin, das nach Einsatz in den Townships die dortigen schwarzen Männer unfruchtbar machen sollte. Auch der Einsatz von unfruchtbar machenden Mitteln im Trinkwasser der Townships wurde erwogen.

Zur Tarnung wurden vier Scheinfirmen gegründet, die auch kommerzielle Projekte durchführten. Die Delta G Scientific in Midrand war für die Erforschung und Produktion chemischer Waffen zuständig. 1985 hatte sie 165 Angestellte, darunter 20 Wissenschaftler. In den Roodeplaat Research Laboratories wurde die Bekämpfung von biologischen Waffen erforscht, eine weitere Firma war Protechnik, die ebenfalls chemische Waffen testete. Infladel war für die Verwaltung und Finanzierung des Projekts verantwortlich.

1982 führten die Aktivitäten des Project Coast erstmals zu Opfern, als in der Operation Duel bzw. Operation Barnacle mehrere hundert gefangene Kämpfer der südwestafrikanischen Befreiungsorganisation SWAPO sowie unzuverlässige Informanten der SADF durch Chemikalien, die zur Muskellähmung führten, getötet wurden. Anschließend wurden ihre Leichen aus Flugzeugen in den Atlantik geworfen.

Zu den entwickelten biologischen Waffen gehörten die Ebola- und Marburg-Viren. Basson erklärte dem Pretoria High Court in Südafrika, dass der örtliche CIA-Agent ihn auf der Straße vor der amerikanischen Botschaft mit mord bedroht hatte. Laut einem Artikel von 2001 im New Yorker Magazine wurde befürchtet, dass Basson die Verbindungen von Project Coast zu den USA enthüllen könnte.

Die Expertin für Biowaffen Jeanne Guillemin schreibt in ihrem Buch „Biological Weapons: From the Invention of State-Sponsored Programs to Contemporary Bioterrorism“:

„Die Wachstumsjahre des Projekts waren 1982 bis 1987, wo eine Bandbreite an biologischen Stoffen entwickelt wurden (für Milzbrand, Cholera sowie die Marburg- und Ebola-Viren, und Botulinum-Toxin.“

Basson erklärte in einem Interview für den Dokumentarfilm Anthrax War, dass er sich mehrere Male mit Dr. David Kelly getroffen hatte, dem berüchtigten britischen UNO-Waffeninspekteur im Irak. Er wurde 2003 tot in der Nähe seines Zuhauses in Oxfordshire aufgefunden. Während offiziell von einem Selbstmord ausgegangen wird, bezweifeln medizinische Experten diese Version. In einem Artikel der Mail Online wurde berichtet, dass er eine Woche vor seinem Tod von dem Geheimdienst MI5 interviewt werden sollte über seine Beziehungen zu Dr. Basson.

Dr. Timothy Stamps, Gesundheitsminister von Zimbabwe, vermutete dass in seinem Land während Bassons Zeit biologische Angriffe im Zuge von Experimenten durchgeführt worden waren. In der Sendung PBS Frontline nannte er insbesondere das Ebola- und Marburg-Virus.

Mangelnde Reaktion

In Spanien und den USA hatten sich Pfleger mit Ebola angesteckt. Eine Gewerkschaft für Pflegekräfte hatte weitere Vorwürfe geäußert über die konfuse und unzureichende Reaktion auf den Patienten Thomas Eric Duncan in Dallas. Dieser war zunächst trotz deutlicher Erklärungen über seine Tätigkeit in Liberia und trotz klarer Symptome nach Hause geschickt worden. Der Krankenwagen, der den Patienten mit Durchfall und Erbrechen transportierte, wurde zwei Tage lang nicht desinfiziert. Bei seiner Rückkehr in die Notaufnahme wäre er dann stundenlang nicht isoliert worden, sondern in nächster Nähe zu anderen Patienten gewesen. Laut der Gewerkschaft hätten die Pfleger nur dünne Schutzkittel getragen, ohne exponierte Stellen zu schützen.

Blutproben des Patienten seien außerdem mit dem Röhrensystem des Krankenhauses transportiert worden, anstatt separat per Hand, was möglicherweise eine Infektion des Röhrensystems riskierte. Wegen dem heftigen Erbrechen und Durchfall hätte sich der Müll in Duncans Zimmer bis an die Decke gestapelt ohne dass man wusste, wie man diesen entsorgen soll. Es hätte kein System gegeben, keine Koordination.

In Spanien ein ähnliches Bild: Hier war der erste Ebola-Pantient wenigstens noch unter besonden Vorkehrungen eingeliefert worden und die Behörden erklärten, weitere Ansteckungen seien praktisch ausgeschlossen. Dann wurde eine Krankenschwester diagnostiziert, die einen zweiten Patienten betreut hatte. Die Ebola-Station sei laut Experten zu hastig erstellt worden und bot dem Personal nur wenig Platz, um die Schutzkleidung zu entfernen. Unter dem Plastik schwitzt man leicht, was dazu verleitet, die Sachen möglichst schnell loszuwerden. Anstatt das Personal vor dem Ablegen äußerlich zu dekontaminieren, verließ man sich auf das „ordnungsgemäße“ Ausziehen und Wegwerfen. Insgesamt 70 Menschen vom Personal des Krankenhauses hätten laut einer Meldung von AP Kontakt mit Thomas Eric Duncan gehabt, ihn intubiert, seinen Durchfall beseitigt. Jetzt muss vorsichtig überwacht werden, wer sich sonst noch angesteckt haben könnte und wer vielleicht den Virus noch weiter verbreitet hat.

Drei von vier Krankenpflegern in den USA bekamen nicht genügend Instruktionen und Training für Krankheiten wie Ebola. Inzwischen fordern Ärzte von der Seuchen-Behörde CDC das Ende der Direktive, laut der jedes Krankenhaus in der Lage sei, mit Ebola-Patienten umzugehen. Angestellte der CDC benutzen selbst feste, dichte Schutzanzüge mit Sauerstoffgeräten im Gegensatz zu den dünnen Kitteln aus Plastikfolie. Inzwischen empfiehlt das CDC „hermetisch versiegelbare Särge“ für verstorbene Opfer. In der Nähe der CDC-Zentrale lagern bereits seit Jahren hunderttausende Plastiksärge, die laut den Patenten für das Begräbnis von Infizierten geeignet sind.

Auf dem TV-Sender Fox News wurde zuletzt gefordert, Patienten in Ebola-Lager zu bringen anstelle von normalen Krankenhäusern. Die US-Behörde Centers for Disease Control and Prevention veröffentlicht eine Menge an Informationen über die Schutzvorkehrungen im Hinblick auf Ebola und macht unbewusst deutlich, wie wenig selbst westliche Einrichtungen in der Lage sind, die Vorgaben zu erfüllen. Im Moment haben Krankenhäuser nämlich bereits Schwierigkeiten damit, die Verbreitung multiresistenter Keime zu unterbinden.

Ebola kann unter optimalen Bedingungen bis zu sechs Tage lang ohne Wirt überleben, an Oberflächen von Gegenständen kleben und immer noch aktiv sein.

Patienten sollen selbstverständlich in Einzelzimmern mit eigenen Badezimmern untergebracht werden und eine Logdatei soll genau festhalten, wer wann das Zimmer betreten hat. Die Verfügbarkeit von Einzelzimmern oder Betten allgemein ist jedoch sehr begrenzt. Im Ernstfall landen wohl diagnostizierte Ebola-Patienten in Mehrbettzimmern und die Logdatei kann Lücken aufweisen. Matratzen müssen in Plastik gepackt werden. Polstermöbel im Raum wie Stühle sind verboten.

Das Personal soll laut dem CDC mindestens Handschuhe tragen, einen Kittel, Augenschutz und Gesichtsmaske. Das Ausziehen von diesen Gegenständen muss auf eine Weise erfolgen, die unbeabsichtigte Kontaminierung ausschließt, was im Eifer des Gefechts und vor allem bei hoher Müdigkeit schwierig ist.

Da Ebola-Kranke sich erbrechen und Durchfall haben, wird empfohlen, doppelte Handschuhe zu tragen, sowie Schutz für Beine und Füße, damit der Erreger nicht aus dem Raum hinausgetragen wird.

Für Ebola-Kranke soll übliche medizinisches Wegwerf-Ausrüstung benutzt werden, die unter besonderen Vorkehrungen weggeworfen und entsorgt wird. Dies eröffnet zusätzliche Fehlerquellen, da die Gegenstände infiziert sind. Bei Gerätschaften muss eine fachmännische Reinigung und Desinfizierung erfolgen. Patzt derjenige der reinigt, kann er sich infzieren und den Virus mit sich davontragen. Dann gibt es eine Reihe von medizinischen Standard-Prozeduren, bei denen geringe Mengen Körperflüssigkeit von Patienten fast unsichtbar in der Luft versprüht werden, wie Intubationen, Extubationen, Bronchoskopien oder simples Absaugen in Mund und Rachen. Solche Prozeduren sollen in eigenen Räumen vorgenommen werden von Personal, das richtge Atemschutzmasken mit Filterelementen trägt, oder besser noch Räumen mit Absauganlagen. Man kann sich vorstellen, wie schwierig dies wird wenn man es mit einer größeren Anzahl an Patienten zu tun hat.

Labortests sind ein weiteres Problem: Die Proben sind ansteckend und es passieren selbst im normalen Betrieb Fehler, Verwechslungen und das ungewollte Stechen von Personal mit benutzten Nadeln. Das CDC empfiehlt deshalb, nur das Minimum an Tests vornehmen zu lassen.

Selbst die grundlegende Handdesinfektion ist ein Problem. Zwar gibt es überall Desinfektionsspender, allerdings sieht die vorschriftmäßige Prozedur vor, nach einen bestimmten Muster jede Hautfalte der Hand und unter den Fingernägeln zu schrubben und lange genug zu warten, bis der Alkohol die Erreger auch gründlich genug abgetötet hat. Im gehetzten Krankenhausalltag spritzt sich das Personal meist nur dreimal in eine Hand, reibt ein wenig herum und hält sich sofort für desinfiziert.

Bei Ebola wird ein aufwändiges Monitoring-System für das medizinische Personal gefordert. Was aber wenn ein Ebola-Ausbruch zeitlich in die Grippesaison fällt und viele Pfleger und Ärzte erhöhte Temperaturen aufweisen? Werden die alle in Isolation geschickt? Wer übernimmt deren Arbeit?

An Flughäfen sollen mögliche Infizierte anhand von Körpertemperatur und möglichen Symptomen frühzeitig erkannt und isoliert werden. Experten sagen allerdings, dass Kranke ihre Symptome mit frei verkäuflichen Medikamenten kurzzeitig maskieren können um durch eine Kontrolle hindurchzukommen.

Man geht davon aus, dass in Industrienationen Ebola unter Kontrolle gehalten werden könne wegen der Verfügbarkeit von sauberem Wasser und medizinischer Ausrüstung. Der Fall einer infizierten Krankenschwester im spanischen Madrid zeigt jedoch, dass die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Papier und die Realität zwei Paar Schuhe sind.

Sind die Krankenhäuser mit Ebola-Patienten überfordert so wie in Afrika, werden gar keine anderen Patienten mehr angenommen. Wer also einen Beinbruch hat oder ein anderes Problem, der schaut in die Röhre. Die Notaufnahmen sind dann sowieso voll mit Ebola-Patienten und Menschen mit anderen Notfällen würden dort im Wartebereich eine Ansteckung riskieren. Sind die Krankenhäuser irgendwann ganz überfordert, geht man über zu Ebola-Lagern.

AlexBenesch
AlexBenesch
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