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Was Schwedens Prepper-Broschüre für die ganze Bevölkerung verschweigt

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Schweden verteilt nun die 20-seitige Broschüre „Falls eine Krise oder ein Krieg kommt“ an alle Haushalte. Wichtiger als das was darin steht, ist was man der Bevölkerung vorenthält:

  • Es wird der Ausfall von Kommunikation, Gasheizung, Lebensmittelversorgung, Benzin usw besprochen ohne konkret zu erklären, wie lange solche Zustände andauern können und für wie lange man Vorräte anlegen sollte. Frühere Warnungen vor Jahren hätten tiefgreifendere Vorbereitungen der Bürger gefördert.
  • Die Broschüre warnt vor (russischer) Desinformation. Warum hat aber die Regierung u.a. durch das Migrationschaos die Glaubwürdigkeit verspielt? Kein Wunder, dass Leute sich von den üblichen Informationsquellen abwandten und mangels Erfahrung und Bildung hereinfallen auf Desinformation.
  • Schweden ist aller Wahrscheinlichkeit von russischen Spionen unterwandert. Warum wird in Schweden nicht seit 25 Jahren effektive Spionageabwehr betrieben?
  • Wehrpflicht: Jeder zwischen 16 (!) und 70 Jahren kann eingezogen werden. Die Streitkräfte Schwedens sind winzig und schwach, die Bevölkerung untrainiert. Selbst eine Mobilisierung wäre nicht genug. Die unmittelbare Reaktion der NATO bei einem Angriff Russlands auf Schweden ist völlig unklar. Wahrscheinlich würde Schweden sofort kapitulieren und die Bürger nicht mobilisieren.
  • Bürger sollten bei einer drohenden Besatzung durch Russland flüchten und Schweden verlassen. Die Broschüre klärt nicht auf über diese Realität.
  • Schweden wurde zum Musterland gemacht für linkssozialistischen Verwaltungs-Murks. Jetzt sollen die Leute von jetzt auf gleich bereit sein, alles Mögliche selbst zu managen.
  • Es heißt ominös: „Falls Schweden von einem anderen Land angegriffen wird, werden wir niemals aufgeben. Alle Informationen, laut denen Widerstand aufhören wird, sind falsch.“ Die schwedische Regierung würde sofort kapitulieren. Die Bevölkerung erfährt in der Broschüre nicht, welches Verhalten im Falle einer Besatzung angebracht ist.  Ein „Widerstand“ würde ablaufen wie im Kalten Krieg oder im Zweiten Weltkrieg. Widerständler werden zerrieben und erhalten Fake-Hilfe durch die Briten bzw. Brüssel. Eine Besatzung durch Russland kann mehrere Jahrzehnte andauern.
  • Die Broschüre macht eine Ankündigung von Enteignungen und Kriegsrecht im Notfall. Was das konkret alles bedeuten kann und wie harsch die Regierung dann für Disziplin sorgen wird, erfährt man in der Broschüre nicht.
  • Es gibt Warnungen über „giftige Stoffe“, also u.a. chemische Kampfstoffe. Schwedens Kernkraftwerke sind auch in fragwürdigem Zustand. Ein GAU könnte Russlands Plan sein, wie von Experten anderswo vermutet wurde. Evakuierungen wären dann auch im restlichen Europa möglich.

Situation in Deutschland

Die Bundesregierung erlaubt nun Berichten zufolge Enteignungen im Notfall für Rettung der Lebensmittelversorgung. Die lange angestrebte Reform ist demnach gültig und erneuert die veralteten Bestimmungen aus dem Kalten Krieg. Im Ernstfall würden in Deutschland Lebensmittelbetriebe beschlagnahmt bzw. geschlossen werden. Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln liefe dann nur noch über die Discounter-Filialen  und staatliche Maßnahmen.

Künftige Notfälle sollen nicht mehr wie früher mit Lebensmittelkarten organisiert werden. Die Abgabe von Lebensmitteln kann nun auch unter staatliche Aufsicht gestellt werden, um Plünderungen und Wucherpreise zu verhindern, wie man sie beispielsweise in Venezuela beobachten kann.

Die neue Konzeption Zivile Verteidigung (KZV) fordert:

„Vorhaltung eines nationalen Labornetzwerks für die Detektion von Agenzien mit bioterroristischem Potenzial aus Umweltproben. […] Ausreichende CBRN-Detektionsfähigkeiten sollen zeitnah und an gefährdeten Orten (beispielsweise Standorte der einschlägigen Industrie) ortsnah verfügbar sein.“

Es gibt praktisch keinen Bereich, der nicht eingebunden wird in die neuen Schutzplanungen; ob nun die Lebensmittelindustrie, die Infrastruktur, Versorgungsunternehmen, Transport, IT oder Kommunikation. Dies liegt daran, dass der Ausfall auch nur eines einzigen Bereichs alle anderen Bereiche erheblich beeinträchtigen kann. Eine Seuche beispielsweise führt dazu, dass viele wichtige Arbeiter und Beamte gar nicht mehr zur Arbeit gehen würden. Ein Ausfall der Stromversorgung lähmt alle anderen Bereiche. Eine Nahrungsmittelknappheit oder Trinkwassermangel würde dazu führen, dass alle Menschen sich hauptsächlich auf die Beschaffung dieser grundsätzlichen Dinge konzentrieren würden. Nicht einmal die Bundeswehr hat genügend Mampf für den Kampf:

„Seitens der Streitkräfte besteht lediglich eine begrenzte Vorhaltung von Verpflegung für die Durchführung von Einsätzen, die eine durchhaltefähige Versorgung der Kräfte der Bundeswehr insgesamt nicht sicherstellt.“

Krieg kann auf alle möglichen Arten und auf allen möglichen Ebenen geführt werden, von unbekannten und inoffiziellen Kräften ohne Kriegserklärung:

„Als Konfliktformen vorherrschend zu erwarten sind nach aktueller Einschätzung sogenannte hybride Konflikte mit sowohl staatlichen als auch nichtstaatlichen Konfliktparteien und Gegnern, die symmetrische und asymmetrische Mittel einsetzen; zugleich bleiben angesichts vorhandener Potenziale und laufender Rüstung konventionelle Angriffe grundsätzlich möglich. Die wachsende Verwundbarkeit der modernen Infrastruktur und die Ressourcenabhängigkeit moderner Gesellschaften bieten vielfältige Angriffspunkte.“

Deshalb wird dem Zivilschutz auch eine gleichrangige Bedeutung wie den Streitkräften eingeräumt. Eine moderne Studie zeigt, dass man als Zivilist im Krieg genauso gefährdet ist wie als Soldat und dass fast zwangsläufig kriegsführende Parteien auf die gegnerische Zivilbevölkerung abzielen.

Kann man sich nun mit ein paar Kästen Mineralwasser und Dosenbohnen zurücklehnen, angesichts des vielen „Bürgerschutzes“ der von den Behörden betrieben wird? Mitnichten. Die japanischen Bürger gingen bis zu dem Fukushima-Desaster davon aus, dass der mächtige Staat zusammen mit der Atomindustrie alles im Griff hat. Dann versank das Land im Chaos. Hätte es bei der Tschernobyl-Katastrophe 1986 in der Ukraine eine massive weitere Explosion des Reaktors gegeben, was beinahe der Fall war, so hätte man nach heutigen Einschätzungen ganz Westeuropa evakuieren müssen. Selbst in Amerika, mit noch viel größerem Budget für Bürgerschutz und ausreichend Vorwarnungen, brach trotzdem nach Hurrikan Katrina das Chaos aus. Aufgrund der Versorgungskrise wollte man in den Staaten Louisiana und Mississippi den Ausnahmezustand auszurufen und das Kriegsrecht verhängen, was jedoch nur im tatsächlichen Kriegsfall erlaubt wäre. Dennoch wurde in der Stadt New Orleans am 1. September 2005 das Kriegsrecht verhängt und die Gouverneurin von Louisiana hatte die Nationalgarde aufgefordert, Plünderer zu erschießen. Der für Notfälle durch Hurrikane vorbereitete „Comprehensive Emergency Management Plan“ wurde vom Bürgermeister in New Orleans nicht aktiviert. Mehrere hundert Schulbusse, die bereitstanden, um zehntausende Bürger zu evakuieren, blieben ungenutzt stehen. Mehrere hundert kommunale Polizisten verließen einfach ihre Posten und waren somit für den Zusammenbruch der Sicherheitslage mitverantwortlich, in Einzelfällen beteiligten sie sich sogar an Plünderungen. Der Chef der Katastrophenschutzbehörde FEMA musste zurücktreten, weil er der Lage nicht Herr wurde, obwohl eigentlich Jahre vorher bekannt gewesen war, wie sich ein derartig starker Hurrikan auswirken würde. Solche Beispiele beschreiben nur die Folgen von Unfällen und Unwettern. Eine ganz andere Kategorie sind gezielte Attacken auf die Infrastruktur durch feindliche Cyberkrieg-Einheiten, biologische Kriegsführung in Form von Seuchen, die Zerstörung von Satelliten, nukleare Attacken und konventionelle kriegerische Auseinandersetzungen.

AlexBenesch
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