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Die „AfD muß auf die Einschleusung von Provokateuren gefaßt sein.“

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Kommentar

Wichtige Worte von Bruno Bandulet: Die „AfD muß auf die Einschleusung von Provokateuren gefaßt sein.“

Das heißt natürlich nicht, dass man jeden Fundamentalisten gleich als „U-Boot“ beschimpfen darf. Aber die Vergangenheit zeigt, wie fatal es ist, wenn man die Radikalinskis einfach so machen lässt:

„Nicht etwa der Verfassungsschutz, sondern das Stuttgarter Innenministerium ließ sich Anfang der neunziger Jahre dann auch noch eine besondere Behandlung für die Republikaner einfallen. Es legte ein Programm auf mit der Bezeichnung „Verdeckte Ermittler rechts“. Dazu wurden junge Kriminalbeamte eingesetzt, die nationalsozialistische „Kameradschaften“ aufbauten, so in Karlsruhe, wo ein ursprünglich harmloser Stammtisch mit JU- und REP-Beteiligung nationalsozialistisch indoktriniert wurde. Auch die AfD muß auf die Einschleusung solcher Provokateure gefaßt sein.“

Jetzt überlegen wir mal, mit welchem Propagandamaterial es solchen Infiltrations-Agenten gelingt, gemäßigte Konservative auf nationalsozialistischen Kurs zu trimmen: Revisionisten-Literatur von Autoren, die der NATO und den Geheimdiensten nahe stehen. Ich habe kürzlich die bekannteste Revisionisten-Literatur untersucht und fand dabei sehr interessante Querverbindungen:

Die Strategie ist simple und effektiv: Agenten verfassen und verbreiten manipulative Literatur, die genug Wahres enthält, um interessant zu sein, die aber gleichzeitig die Nationalsozialisten entschuldigt und in einem schönen Licht präsentiert. Andere Agenten nutzen diese Literatur, um die nationalkonservative Szene damit zu verseuchen. Je krasser die Szene auf dem nationalsozialistischen Kurs abrutscht, umso mehr bekommen die Agenten die Erlaubnis, aggressiv weiter die Nationalkonservativen zu unterwandern und auszuspionieren. Ab einem gewissen Punkt wirkt die infiltrierte Partei auf die breite Bevölkerung unwählbar. Wichtige Parteimitglieder haben sich strafbar gemacht und kooperieren für geringe Strafen mit den Ermittlern.

Die Fundi-Brigade in der AfD

Anscheinend haben alle wichtigen Mitglieder in der AfD inzwischen Angst vor der Shitstorm-Brigade des rechts-fundamentalistischen Flügels. Der Fundi-Flügel hatte vorher die Propaganda-Losung ausgegeben, dass es überhaupt keiner Entscheidung bedürfe zwischen Realo- und Fundi-Kurs. Selbstverständlich war dies nur Taktik, um den Fundi-Kurs durchzusetzen. Jetzt müssen die Fundis beweisen, dass sie Wählerstimmen gewinnen können in ganz Deutschland. Die Fundis sind bisher nur im Osten stark und haben ansonsten viele Wähler und Spender vergrault.

Höcke und die anderen Fundis wurden ja bereits verdächtigt, mit ihren ultra-rechten Plattformen die AfD spalten zu wollen und nun wird Petry verdächtigt, nach den nächsten Wahlen mit Gleichgesinnten die AfD zu verlassen und ausgerüstet mit Bundestagsmandaten eine neue Partei zu proklamieren.

Einerseits sehe ich es natürlich als problematisch an, bereits ab 2021 Koalitionen anzustreben, die den Kurs der AfD verwässern würden. Andererseits ist es problematisch, nur eine Oppositionellen-Schwätzerpartei zu sein, die (zum Vergnügen der Russen) bloß alles in Deutschland diskreditiert und destabilisiert.

Was will der Ex-Verfassungsschutzchef von Thüringen in der rechten Szene?

Helmut Roewers frühere Aktivitäten zu seiner Zeit als Chef des Landesamtes für Verfassungsschutz in Thüringen sind an sich bereits ein komplexes Rätsel. Allerdings bleibt der studierte Historiker und Jurist auch weiterhin aktiv mit Buchveröffentlichungen und Interviews in konservativen Kreisen und sammelt Sympathiepunkte. Was er sagt, klingt toll, aber was hat er in seiner Karriere getan und was tut er jetzt?

Bei Querdenken.TV gab er ein kontroverses Interview, in dem er sich deutlich über die hohe Politik beschwerte. Nun analysiert ironischerweise der Thüringer Verfassungsschutz die Aussagen Roewers aus diesem Videoauftritt und will klären, ob irgendetwas Anrüchiges gesagt wurde und ob man ihn zukünftig weiter beobachten werde. Auch der KOPP-Verlag, dessen erfolgreiche Bücher die Asyl-Misere und die hohe Politik anprangern, soll durch das baden-württembergische Landesamt für Verfassungsschutz geprüft werden, genauer gesagt „offen zugängliche Unterlagen zum Verlag sowie dessen Publikationen [sollen] regelmäßig gesichtet werden“. Der Inhaber Jochen Kopp soll laut wikipedia 11 Jahre im Polizeidienst in Baden-Württemberg gedient haben, allerdings findet sich dazu auf der offiziellen Seite keine Bestätigung.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz ist ganz heiß darauf, „Radikalisierungstendenzen in der rechten Szene anlässlich der Flüchtlingskrise“ zu bekämpfen. Mit welchen Methoden?

Roewer gibt sich als Whistleblower, der warnt, dass gerade der Rechtsstaat verlassen werde und Kollegen geschockt seien über den neuen Wind, der in den Behörden weht. Er spricht in dem Interview über Deutschlands ungesicherte Grenzen, die Nichteinhaltung gültiger Asylgesetze, Straftaten die rechtswidrig nicht verfolgt werden, (Alt-)Kommunisten in den Medien usw.

Er hat natürlich Recht damit und spricht das aus, was aus Behördenkreisen ohnehin schon in der Presse gelandet ist, wie die Furcht vor staatsgefährdenden Folgen der unkontrollierten Zuwanderung und der oft fehlenden Prüfung der „Füchtlinge“ und Migranten. Politiker trauen sich nicht, harte Maßnahmen durchzuführen, so Roewer. Er erwartet die Rückkehr von Bürgerwehren und eine zunehmende Bewaffnung. Am Schluss meint er, ein zu heftiges Vorgehen der Regierung gegen das eigene Volk würde im Extremfall zu einem Umsturz führen, da viele Beamte sich weigern täten.

Roewer war tief verstrickt in den NSU-Skandal: Unter seiner Verantwortung warb das Landesamt für Verfassungsschutz diverse V-Männer in der rechtsradikalen Szene Thüringens an, u.a. Tino Brandt, damals Anführer des Thüringer Heimatschutzes und im Landesvorstand der NPD, der zwischen 1994 und 2001 über 200.000 DM für seine Arbeit erhielt – Geld, das nach seinen eigenen Angaben in den Aufbau des Thüringer Heimatschutzes floss. Brandt wurde von Roewer selbst vorübergehend als V-Mann abgeschaltet.

Ist Roewer inzwischen zu belastet, um mit seinen Interviews den Nationalkonservativen zu nützen? Er erzählt, was die Nationalkonservativen sowieso schon wissen und übt keine sonderlich große Anziehungskraft aus auf Unentschlossene und die politische Mitte. In erster Linie gewinnt er mit seinen Auftritten das Vertrauen der nationalkonservativen Szene zurück und verheißt, dass genügend aktive Beamte im Ernstfall angeblich nicht auf Geheiß der Regierung gegen das Volk tätig sein würden.

AlexBenesch
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