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Ptech: Die Hintertüren für 9/11

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„Unternehmensarchitektursoftware“ ist ein Computerprogramm, welches einem ermöglicht alle Daten, die von einer Organisationstruktur produziert werden, in Echtzeit anzusehen. Dies ermöglicht es im Endeffekt dem Benutzer, eine allwissende Begutachtung eines Unternehmens, die Visualisierung und Analyse aller Transaktionen, Interaktionen, Systeme, Prozesse und des Personals einer Behörde oder eines Unternehmens in der Gesamtheit vorzunehmen. Dieser Softwaretyp könnte z.B. für Geschäftsmodellierung verwendet werden, indem er extrem detailierte und akkurate Projektionen über die Auswirkungen von Veränderungen der Organisationsstruktur oder der Prozesse auf das Geschäftsergebnis erlaubt. Was würde z.B. passieren wenn zwei Bereiche miteinander fusionieren oder ein Geschäft ein Teil seiner Prozesse auslagert?

Als diese Software in den 1990ern zu reifen begann, wandelte sie sich jedoch von einem nützlichen Werkzeug zu etwas wirklich Unglaublichem. Ausgeklügelte Unternehmensanalysesoftware könnte z.B. alle Transaktionen einer Finanzinstitution in Echtzeit untersuchen und die Daten auf mögliche Geldwäsche und Anlagebetrüger überprüfen. Solche Software könnte sogar das Potential haben, Insiderhandel wie im Vorfeld von 9/11 festzustellen, zu identifizieren und sogar zu verhindern. Wenn die Software gut genug gewesen wäre, hätte sie sogar die Möglichkeit solcher Transaktionen feststellen können, bevor diese stattfanden.

Die Verwendung solcher Software von Organisationen aller Couleur sollte wohl klar ersichtlich sein. So überrascht es nicht, dass zahlreiche Regierungsbehörden und mächtige Firmen diese Software in den 90ern nachfragten. Eine überraschende Anzahl von ihnen, darunter DARPA, das FBI, der Secret Service, das weiße Haus, die Navy, die Air Force, die FAA, NATO, IBM, Booz Allen Hamilton und Price Waterhouse Coopers, wandte sich an eine kleine in New England gelegene Softwarefirma namens Ptech.

Ptech: Nicht die Durchschnitts-Softwarefirma

Ptech wurde 1994 in Quincy, Massachusetts, gegründet und ging 1996 einen Vertrag mit DARPA ein, um den Verteidigungssektor mit gewerblichen Softwarelösungen zu beliefern. 1997 erhielt sie die offizielle Erlaubnis, sich um Rüstungsverträge und um Aufträge einiger anderer Regierungsbehörden zu bewerben. Innerhalb von vier Jahren baute sich Ptech einen Kundenkreis auf, der jeden anderen Dritthersteller von Software vor Neid erblassen ließe.

Vom Allerheiligsten des Weißen Hauses zum Hauptquartier des FBI, vom Sitz der FAA bis hin zur Chefetage von IBM, einige der sichersten Organisationen der Welt, welche auf den sichersten Servern die heikelsten Daten abgespeichert hatten, hießen Ptech in ihrer Mitte wilkommen. Ptech wurden die Schlüssel zum Cyber-Königreich gegeben, um detailierte Bilder dieser Organisationen, ihrer Schwächen und Schwachstellen zu erstellen und aufzuzeigen, wie diese Probleme von Leuten mit bösen Absichten ausgenutzt werden könnten. Trotz all des unglaublichen Erfolgs dieser Firma waren die Top-Investoren und Angestellten Leute mit Hintergründen, die bei der Regierung die Alarmglocken hätten schrillen lassen sollen.

Die Firma wurde mit 20 Millionen $ Startkapital gegründet, 5 Millionen $ davon wurden von Yassin al-Qadi bereitgestellt, einem wohlhabenden saudischen Geschäftsmann mit guten Verbindungen welcher gerne mit seiner Vertrautheit mit Dick Cheney prahlte. Er hatte ebenfalls Verbindungen zu muslimischen Wohltätigkeitsorganisationen die verdächtigt werden, internationalen Terrorismus finanziert zu haben. Nach 9/11 wurde er von der US-Regierung offiziell zum „Special Designated Global Terrorist“ erklärt und seine Konten wurden eingefroren. Zu dieser Zeit verneinten die Eigentümer und das Management von Ptech, dass al-Qadi in irgendeiner Weise an der Firma beteiligt war, mit Ausnahme seines Anteils am Startkapital, aber das FBI beharrt darauf dass in Wirklichkeit Al-Qadi weitere Millionen durch diverse Fonds und Investments in die Firma investiert hätte. Firmeninsider sagten gegenüber FBI-Beamten, dass sie 1999 nach Saudi Arabien flogen um Ptech-Investoren zu treffen und Al-Qadi wurde ihnen als einer der Eigentümer vorgestellt. Es wurde ebenfalls berichtet dass Hussein Ibrahim, Chefwissenschaftler bei Ptech, al-Quadis Vertreter bei Ptech war und dass al-Quadis Anwälte zugaben, dass al-Quadis Vertreter möglicherweise auch nach 9/11 noch im Vorstand saß.

Ibrahim selbst ist ein ehemaliger Präsident von BMI, einer in New-Jersey gelegenen Immobilieninvestmentfirma, die auch eine der Startinvestoren von Ptech war und Finanzmittel für Ptechs Gründungskapital bereitstellte. Ptech mietete Büroraum und Computer-Ausrüstung von BMI und BMI teilte sich Büroraum mit „Kadi International“, besessen und gesteuert von niemand geringerem als Ptechs Lieblingsinvestoren und „Specially Designated Global Terrorist“, Yassin al-Qadi. 2003 sagte der Chefterrorfahnder Richard Clarke:

„BMI gibt sich öffentlich als Finanzdienstleister für Muslime in den USA aus, doch die Investorenliste zeigt die Möglichkeit, dass diese Fassade nur dazu diente, Terrorunterstützung zu tarnen.“

Suheil Laheir war Chefarchitekt von Ptech. Wenn er gerade keine Software programmierte, die Ptech detailierte Analysen der Operationsstrukturen der schützenswertesten Behörden der US-Regierung zur Verfügung stellt, schrieb er Artikel welche den heiligen Krieg des Islams (den Dschihad) preisen. Er zitierte auch Abdullah Azzam, Osama Bin Laden’s Mentor und Kopf von Maktab al-Khidamat, einem Vorläufer von Al-Kaida.

Dass einer solch ungewöhnlichen Aufstellung von Personen Zugang zu einigen der heikelsten Behörden in der US-Regierung gewährt wurde, ist erschreckend genug. Dass sie Software hatten, die ihnen erlaubte jeden Prozess und jede Operation dieser Behörden zu kartographieren, zu analysieren und darauf zuzugreifen, mit der Absicht Schwachstellen zu finden, ist genauso erschreckend. Am beunruhigensten aber ist die Verbindung zwischen Ptech und jenen Behörden die in ihrer Plicht versagten, die Amerikanische Bevölkerung am 11. September 2001 zu schützen.

Ptech und 9/11: Der Keller der FAA

In den zwei Jahren vor 9/11 indentifizierte Ptech potentielle Probleme oder Schwächen in den Notfallplänen der FAA für Ereignisse wie eine terroristische Flugzeugentführung im US-Luftraum. Laut ihrem eigenen Geschäftsplan für ihren Vertrag mit der FAA erhielt Ptech Zugriff auf alle Prozesse und Systeme der FAA, die mit ihren Krisenreaktionsprotokollen zu tun hatten. Das beinhaltetete das Begutachten der Schlüsselsysteme und Infrastruktur um „das Netzwerk-Management, die Netzwerksicherheit, das Konfigurationsmanagement, das Fehlermanagement, das Performancemanagement, die Applikationsadministration und die Benutzerhilfe“ der FAA zu analysieren. Kurz gefasst hatte Ptech freie Bahn, alle FAA-Systeme und -Prozesse zu untersuchen, die mit exakt demselben Ereignis, das sich am 11. September ereignete, zu tun hatten. Indira Singh zeigte auf, dass Ptech speziell die möglichen Defizite bei der Zusammenarbeit zwischen FAA, NORAD und dem Pentagon im Falle eines Notfalls im US-Luftraum analysierten.

Ptech hatte vermutlich auch Operationsinformationen über die Systeme, die die FAA, NORAD und andere während Notfallübungen wie Vigilant Guardian anwandten, der NORAD-Übung die an 9/11 stattfand und Simulationen beinhaltete in denen entführte Flugzeuge in die Skyline von New York und Regierungsgebäude flogen. Dies ist wichtig, weil es viele Anzeichen dafür gibt dass solche Drills NORADs Eingreifen gegen die wirklichen Entführungen, die an diesem Tag stattfanden, verhinderte. Wie Michael Ruppert aufzeigt, könnte ein feindlicher Agent mit Zugang zu Ptechs Hintertür in die FAA Systeme, an 9/11 absichtlich falsche Signale auf dem Radarschirm der FAA einfügen. Dieses Szenario würde den Phantomflug 11 erklären den die FAA NORAD um 9:24 Uhr berichtete (kurz nachdem Flug 11 bereits das World Trade Center traf), ein Bericht dessen Quelle die 9/11-Untersuchungs- kommision als unauffindbar deklariert.

Kurz gesagt lief Ptechs Software auf den kritischen Reaktionssystemen zu den Anschlägen an 9/11 auch an 9/11. Die Software wurde gestaltet, um dem Benutzer einen kompletten Überblick über alle Daten in Echtzeit zu geben, die in einer Organisation ausgetauscht werden. Der Vater der Unternehmenssoftware John Zachman erklärte, dass man mit einem heiklen Server mit installierter Ptech Software „wüsste wo die Zugangsorte sind, wie man hineingelangt, wo die Schwachstellen sind und wie man ihn zerstören kann“.

Unterdrückte Untersuchungen

In den späten 90er Jahren führte Robert Wright — ein FBI-Spezialagent im Chigagoer Büro — die Ermittlung einer Terroristenfinanzierung an, genannt Vulgar Betrayal. Von Anfang an wurde die Ermittlung von oben behindert, den Ermittlern wurden nicht einmal angemessene Computer zugeteilt um ihre Arbeit zu tun. Durch Wrights Vorraussicht und Ausdauer erzielten die Ermittlungen trotzdem einige Erfolge, inklusive der Beschlagnahmung von 1.4 Millionen $ an Anleihen, die auf Al-Quadi zurückverfolgt werden konnten. Wright war erfreut als ihm ein erfahrener Agent zugewiesen wurde um im bei der Untersuchung „des Gründers und Finanziers von Ptech“ zu helfen, aber der Agent arbeitete nicht und erhöhte während seiner ganzen Zeit für den Fall lediglich den bürokratischen Aufwand.

Kurz nach den Anschlägen auf US-Botschaften in Afrika 1998 begann „Vulgar Betrayal“ eine Geldspur, welche Al-Qadi mit den Angriffen in Verbindung bringt, aufzudecken. Als er eine Kriminaluntersuchung zu den Verbindungen vorschlug, geriet laut Wright sein Vorgesetzter in Rage und sagte:

„Sie werden keine Kriminaluntersuchungen eröffnen. Ich verbiete es jedem von euch. Ihr werdet keine Untersuchungen gegen diese Geheimdienstsubjekte starten“.

Wright wurde ein Jahr später von der „Vulgar Betrayal“ Untersuchung wegversetzt und die Untersuchung wurde im darauffolgendem Jahr eingestellt. Nach 9/11 suchte Indira Singh – eine Risikomanagement-Beraterin für JP Morgan – nach Unternehmensarchitektursoftware um die nächste Generation des Risikomanagements auf dem Finanzmarkt zu implementieren. Beeindruckt von deren Kundenliste, lud Singh Ptech ein, die Software zu demonstrieren. Es war nur kurz bevor sie begann, die Verbindungen zwischen Ptech und der Terrorfinanzierung zu entdecken. Sie arbeitete erschöpfend daran diese Verbindungen zu dokumentieren und aufzudecken, um das FBI in Boston dazu zu bewegen, ihre eigene Untersuchung in Sachen Ptech anzustellen, aber ihr wurde von einem Agenten gesagt, sie wäre in einer besseren Position dies zu untersuchen, als jemand innerhalb des FBIs. Trotz der hartknäckigen Bemühungen Singhs und der Aussagen von Firmeninsidern, informierte das FBI keine der Behörden, die mit Ptech zusammenarbeiteten, dass es Besorgnis bezüglich der Firma oder ihrer Software gibt.

Ende 2002 wurden im Rahmen der „Operation Green Quest“ – eine vom Verbraucherministerium angeführte überbehördliche Untersuchung zu Terrorfinanzierung – die Büros von Ptech, aufgrund iher Verbindungen zu Al-Qadi und anderen durchsucht. Am selben Tag, dem Tag der Durchsuchung, erklärte der Pressesprecher des weißen Hauses Ari Fleischer die Firma für sicher. Artikel aus den Massenmedien, welche Ptech verteidigten nachdem die Geschichte aufflog, verkündedeten jedoch dass die Fima Wochen im Voraus von der Durchsuchung informiert wurde, in der Hoffnung der Leser merke nicht, dass dies die Durchsuchung vereitelt und die Ergebnisse zunichte macht. Möglicherweise führte Michael Chertoff eine Initiative an, dem FBI die totale Kontrolle über Green Quest zu übertragen, das behaupten zumindest Mitarbeiter des Verbraucherschutzministeriums, die ihm vorwerfen die Ermittlungen sabotiert zu haben. Es wurden direkt nach der Ptech-Durchsuchung keine Anklagen gegen Al-Qadi oder irgendjemanden erhoben, der mit der Firma verbunden war. Chertoff sollte zum Chef des Heimatschutzministeriums werden.

Der 9/11-Untersuchungsbericht geht offentsichtlich nicht auf Ptech ein. Angesichts der unglaublichen Informationen über diese Firma und die Verbindungen zum „Specially Designated Global Terrorist“ Yassin al-Qadi, ist dies überraschend. Diese aufsehenerregende Unterlassung wird jedoch weitaus ominöser, wenn man bedenkt, dass der Co-Vorsitzende der Untersuchungskommission, Thomas Kean, ein 24-Millionen-$-Geschäft mit der mit Al-Qadi in Verbindung stehenden BMI gemacht hat.

Über ein Jahrzehnt lang wurden Untersuchungen zu Ptech, den Angestellten und Investoren, von Leuten in Schlüsselpositionen unterdrückt oder abgestellt. Aber all das änderte sich plötzlich.

Eine Wende im Fall

Das Büro des Bostoner FBIs gab eine Anklage von 2007 gegen Oussama Ziade, ehemaliger CEO von Ptech, und Buford George Peterson, ehemaliger COO und CFO von Ptech, frei. Die Anklage beschuldigt die beiden, wissentlich die Ermittler über die Ausmaße Al-Qadis Investitionen und seiner Verbindungen belogen zu haben. In einer anderen freigegebenen Anklage von 2005 wird Ziade beschuldigt, Transaktionen mit Al-Qadis Eigentum getätigt zu haben, ein Bundesverbrechen, denn Al-Qadi war zu dieser Zeit bereits ein „Specially Designated Global Terrorist“. Wenn die beiden schuldig gesprochen werden, drohen ihnen 30 Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von einer Million $.

Ob dies ein wichtiger Durchbruch in dem Fall und der Beginn der offiziellen Entwirrung der Ptech-Story ist, hängt wahrscheinlich davon ab, wieviel politischer Druck von der informierten Öffentlichkeit ausgeht.

Zwei Fragen müssen noch beantwortet werden: Passierte das wahre „Cyber-9/11“ an 9/11? Und wird sich die Öffentlichkeit bemühen, eine Antwort auf diese Frage zu verlangen?

Quelle: Corbett Report

AlexBenesch
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