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In Deutschland gibt es keine anerkannte Diagnostik von bösartigem Narzissmus

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Kommentar

Für Kenner der Materie ist es längst kein Geheimnis mehr: Ob Amokläufer, Serienkiller, hochkrimineller Banker, Terrorist oder Sektenführer; sehr häufig treffen wir auf die psychischen Störungen der Kategorie B wie Narzissmus, antisoziale Störung, Paranoia und emotionale Instabilität.

In Deutschland leben wir aber noch in der Steinzeit und so haben weder Bürger irgendeine Ahnung von dem Thema, noch sind die Ärzte ausgebildet, um wichtige Störungen zu diagnostizieren. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung wagt es inmitten der Terrorserie in Deutschland fast als einziges Massenmedium, die narzisstische Störung ins Gespräch zu bringen. Das Problem:

Doch eine narzisstische Störung ist in Deutschland, anders als in den Vereinigten Staaten, kein anerkannter Diagnoseschlüssel nach dem Diagnosekatalog ICD10.

Ob nun der Germanwings-Pilot, oder der Münchner Täter, der Ansbacher Bombenbastler, der Nizza-Terrorist oder viele weitere Figuren, immer wieder erfahren wir, dass diese Personen in psychiatrischer Behandlung waren wegen einer depressiven Störung und medikamentiert wurden. Wenn die Depression nur Begleiterscheinung einer gefährlichen schweren narzisstischen Störung ist, dann wird das eben nicht diagnostiziert. Für die deutsche Diagnostik existiert das einfach nicht.

Schwere Fälle von Narzissten regulieren sich konstant mit einer Art Eigen-Gehirnwäsche („ich bin perfekt, allmächtig“ etc.) und dem Abgreifen von „narzisstischer Nahrung“ in Form von Bewunderung, Aufmerksamkeit, Machtdemonstrationen, physischer und psychischer Gewalt gegen andere. Wenn aber hin und wieder der Graben zu groß wird zwischen der harschen Realität und ihrem erfundenen, idealisierten Selbstbild, beispielsweise beim Scheitern an Aufgaben oder wenn der Narzisst verlassen wird oder einfach nicht mehr genügend narzisstische Nahrung heranschaffen kann, dann stürzt der Narzisst in ein tiefes Loch, wird starr, suizidal, furchtsam vor dem Zerfall der eigenen Persönlichkeit und unglaublich wütend. Es ist längst überfällig, dass auch Hirnforscher herausfinden, was genau im Kopf des Narzissten vor sich geht, wenn er sich selbst reguliert. Kommen dann noch Tabletten gegen Depressionen hinzu, die in den Botenstoff-Haushalt des Gehirns eingreifen, kann sich der Narzisst womöglich nicht mehr mit seinen bisherigen Methoden regulieren.

Eine Person, die einigermaßen normal ist und nicht unter Dauerbeeinflussung einer kranken Person oder eines kranken Umfeldes steht, wird sich nicht begeistern für eine radikale Ideologie oder irgendwelche terroristischen Pläne. Narzissten hingegen schwärmen zum Extremismus wie die Motten zum Licht und umgekehrt. Welche stupide Ideologie oder radikale religiöse Überzeugung ausgewählt wird, entscheiden meist der Zufall oder oberflächliche Faktoren.

Bereits die frühesten Forscher über die Abgründe des menschlichen Geistes fanden erstaunliche Erkenntnisse. Allerdings wurde das Thema lange Zeit weitläufig an den Rand gedrängt. Stattdessen konzentrierte sich die Industrie auf Depressionen, emotionale Instabilität und Angststörungen, entwickelte nutzlose und gefährliche Pillen. Fast jeder Bürger versteht zumindest oberflächlich, was es bedeutet wenn jemand an einer Depression leidet. Durch die Popkultur ist selbst vielen geläufig, was eine bipolare Störung ist. In dem TV-Spionage-Drama Homeland beispielsweise ist die Hauptfigur Carry Mathison bipolar.

Bei Narzissmus und Psychopathie jedoch verstehen die Leute meistens nur Bahnhof. Sie denken ein Narzisst ist einfach zu stark in sich selbst verliebt und ein Psychopath ist automatisch ein Serienkiller. Aus diesem Grund wird bei Anschlägen immer nur über Religion und Ideologie geredet und sonst nichts. Dabei kann jeder sich seine eigene tödliche Ideologie zusammenbasteln aus den Versatzstücken, die man irgendwo aufgeschnappt hat. Keine klassische rechtsextreme Gruppe hätte den 18-jährigen Halb-Iraner aus München mit den schwarzen Haaren in die Arme geschlossen. Zwar soll er gedacht haben, der heutige Iran sei der Ursprungsort der Arier gewesen, aber das ist letztendlich bedeutungslos. Er hätte auch glauben können, für Aldebaraner-Aliens oder Mickey Maus zu kämpfen.

Jemand wie der Germanwings-Todespilot hatte gleich überhaupt kein politisches oder religiöses Statement abgegeben, sondern ist schweigend in den Berg geflogen, nachdem er von einem Arzt zum anderen gerannt war und Pillen-Rezepte gesammelt hatte wie andere Leute Briefmarken. Die Nation war völlig baff. Kein Dschihadi. Kein Rechtsterrorist. Kein Linksterrorist. Kein Hass auf Schwule. Kein Manifest, nichts. Er soll „depressiv“ gewesen sein. Die Leute verstanden die Welt nicht mehr.

Einige Serienkiller haben weit mehr Leute umgebracht, als der durchschnittliche Amokläufer, hatten aber keine Ballerspiele gezockt, waren keine besonderen Fans von Schusswaffen und waren zudem völlig unpolitisch und unreligiös. Sie waren einfach total krank im Kopf und dachten beispielsweise, wenn sie Frauen mit hellbraunen Haaren umbringen, würde das sich wie eine späte Rache an der eigenen Mutter anfühlen. Oder es erregte sie einfach sexuell.

Laut den Ermittlern war der Münchner Terrorist Sonboly in psychiatrischer Behandlung gewesen. Er soll eine Erkrankung „aus dem depressiven Formenkreis“ gehabt haben. Wurde hier eine mögliche Psychopathie oder Narzissmus übersehen? Hatte er Tabletten bekommen? Vom Typ SSRI, die heftige Nebenwirkungen haben können und immer wieder mit Aggressionen und Gewalttaten in Verbindung gebracht werden?

AlexBenesch
AlexBenesch
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